Partien der Runden 1 bis 7 Männer (pgn)...
Partien der Runden 1 bis 6 Frauen (pgn)...
Fotos: Natalia und Carsten Straub, Dagobert Kohlmeyer
Suat Atalik und Nigel Short
Ilyumshinov und Alexander Bakh
Spitzenkampf: Armenien-Kuba
Russland nur 2:2 gegen Tschechien
Die Niederlande unterlag Frankreich
USA und Russland im Frauenwettbewerb unentschieden
In Dresden 2008 zählen die Matchpoints!
Interview mit Uwe Bönsch
Von Dagobert Kohlmeyer
Gruß aus Turin: Dagobert Kohlmeyer mit seinem Gewinn aus der Losbude
Der Aufwärtstrend der
deutschen Teams in Turin hält an. Die Damen besiegten am Montag die Slowakei
2:1...,
Slowakei gegen Deutschland
... die Herren
Weißrussland 2,5:1,5. Arkadi Naiditsch konnte am ersten Brett gegen Alexej
Alexandrow in Verluststellung das Blatt noch wenden und den vollen Punkt
einfahren. Keiner war danach glücklicher als der Dortmunder. Die drei anderen
Spiele endeten remis. Weiter so, Germany!
Deutschland gegen Weißrussland
Uwe Bönsch ist seit fast
zehn Jahren Bundestrainer. In Turin erlebt der Großmeister seine fünfte
Olympiade als Team-Kapitän. Das ist ein Amt mit vielen Aufgaben, die bis zur
medizinischen Versorgung reichen. - Früher hat Bönsch als Aktiver bei zwei
Olympiaden für die damalige DDR gespielt: 1988 in Saloniki und 1990 in Novi
Sad. In Jugoslawien gab es seinerzeit ein Kuriosum, erinnert sich Uwe
schmunzelnd:
Unsere Mannschaft hieß
„Fünf neue Länder“. Die DDR existierte ja im Herbst 1990 nicht mehr als
Staat. Dennoch wurde bei der Eröffnung in Novi Sad noch die DDR-Fahne in die
Arena getragen.
Das ist Schachgeschichte. Wie muss man sich deine heutige Arbeit als
Teamkapitän vorstellen?
Es beginnt schon mit der
Planung und dem Trainingslager vor der Olympiade. Ich bin ständiger
Ansprechpartner für alle Mitglieder des gesamten Teams, also für die Männer
und Frauen. Immer versuche ich, mich in die Spieler hineinzuversetzen und zu
erkennen, ob es Probleme gibt. Und es gibt immer welche, das ist ganz klar.
Manchmal ist das auch schon vor dem Wettkampf der Fall.
Welche aktuellen Probleme gibt es in Turin?
Hier macht einigen das
schwül-warme Wetter zu schaffen. Zwei Spieler haben sich erkältet. Das sind
Artur Jussupow und Thomas Luther. Es geht ihnen nicht besonders gut. Das
macht mir schon etwas Sorgen. Doch unser Mannschaftsarzt, Dr. Hofstetter, der
hier als Mitglied der Dopingkommission vor Ort ist, hilft uns. Wir achten
darauf, immer mit einer möglichst schlagkräftigen Truppe anzutreten, die dann
auch erfolgreich sein kann.
Dr.Hofstetter mit Medizin, Bundestrainer Uwe Bönsch
Mitunter gibt es schmerzliche Niederlagen. Wie steckt man eine solche
Schlappe wie in Runde 6 gegen Indien weg?
Das ist durchaus zu
schaffen. Die Abstände sind ja noch nicht so groß. Bei einem hohen Sieg ist
man relativ schnell wieder an der Spitzengruppe dran. Unser 4:0 am Sonntag
gegen Malaysia hat es gezeigt. Holland verlor am gleichen Tag gegen Armenien,
und so haben wir sie schnell wieder eingeholt.
Deutschland vor der 7.Runde
Findest du es gut, dass die Rundenzahl bei dieser Schacholympiade von 14
auf 13 verkürzt wurde?
Das ist der heutige
Trend. 2008 in Dresden wird es noch gravierendere Änderungen geben. Die
Rundenzahl wird dort sogar auf 11 verkürzt! Als erste Wertung zählen dann die
Matchpoints und nicht mehr die Brettpunkte wie bisher. Dieser Beschluss der
FIDE verändert den Charakter der Schacholympiade total und ist sportlicher.
Jedes Team muss dann immer darauf achten, möglichst 2,5 Punkte zu erzielen.
Die Frauen werden übrigens ab 2008 bei Olympia auch an jeweils vier Brettern
spielen.
Ihr seid jetzt im vorderen Mittelfeld platziert. Wie fällt die Halbzeitbilanz
des Herren-Trainers aus?
Noch sind wir nicht
zufrieden, aber man muss das alles relativieren. Wir haben durchaus Chancen,
in den einstelligen Bereich zu kommen, wenn wir uns noch steigern und unsere
Chancen besser nutzen. Leider haben wir etliche gute Stellungen, die auf dem
Brett waren, nicht genutzt und zu viele Punkte weggeworfen.
Bitte gib uns ein Beispiel.
Das Match gegen Indien
war ein exemplarisches Beispiel dafür. Alexander Graf hat nach einer ganz
normalen Eröffnung einen einzigen Fahler gemacht, und dieser reichte aus, um
tatsächlich in eine verlorene Position zu kommen. Noch krasser war es bei
Christopher Lutz. Er hatte seinen Gegner total überspielt, aber brachte es
leider nicht fertig, seine Gewinnstellung zu verwerten und den Angriff
siegreich zu Ende zu führen.
Was ist da genau passiert?
Es war eine kuriose
Partie. Zwei Türme von Weiß standen auf h5 und h4, obwohl die h-Linie
geschlossen war. Das war die falsche Strategie. Wenn Christopher den einen
Turm am Damenflügel auf der c-Linie gelassen hätte, dann hätte er eine ganz
überlegene, fast gewonnene Stellung gehabt.
Lutz gegen Harikrishna zum Nachspielen...
Bitte noch einen Satz zu den Spielbedingungen.
Die Bedingungen sind
gut, die Halle ist sehr weitläufig. Es gibt nicht so ein Gedränge wie in
Calvia 2004 oder in Elista 1998. Dort war es viel zu eng. Die Halle ist gut
temperiert. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten haben wir uns an die
Gegebenheiten im olympischen Dorf auch gewöhnt und kommen dort gut zurecht.
Wie habt ihr den ersten Ruhetag verbracht?
Wir haben es ganz
individuell gemacht. Einige sind in die Stadt gefahren. Die meisten haben
sich einfach nur ausgeruht. Dann haben wir noch sechs oder sieben Stunden bis
spät in die Nacht hart gearbeitet und in Vorbereitung auf das Match gegen
Indien eine Variante analysiert. Aber die kam leider nicht aufs Brett.
Vielleicht kommt
die Variante in nächster Zeit noch zum Tragen. Was sagst du zu Arkadij
Naiditschs Einstand bei
Olympia?
Er hat hier eine gute
Premiere und sammelt Erfahrungen. Es ist noch nicht alles rund, ganz klar.
Aber er kann und wird sich auch noch steigern. Die Niederlage gegen Kramnik
ist keine Schande. Da ist Arkadij in der Eröffnung kalt erwischt worden. So
etwas passiert eben. Am Ende wird er ein positives Resultat abliefern.
Bilder des Tages:
Elisabeth Pähtz mit Stofftier
Dana Reicnieze aus Lettland
Lettland gegen China 0:3
Einer der Spiteznkämpfe: Die Ukraine schlug Ungarn mit 2:1
Lara Stock (Kroatien)
Anna Muzychuk (Slowenien)
Slowenien gegen Vietnam
Bulgarien gegen Georgien
Das Team der USA ist internationaler Herkunft: Kamsky, Onischuk, Nakamura,
Kajdanov
Kamsky unterstützt The Right move
Für Radjabov und Aserbeidschan läuft es nicht recht
Georgien gegen Usbekistan
Ukraine gegen Schweden
Ivanchuk
Magnus Carslsson verstärkt die Mannschaft Norwegens
Indien mit Anand gegen Bulgarien
Claudia Eckardt aus Halle besucht die Schacholympiade
Eric van Reem macht auch Fotos
Die Emirate
Roela Pascu, Albanien
Tobal Hayet aus Algerien
Zhu Chen spielt für Katar