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Auch im Schachsport Meister!
Wie in anderen Sportarten maßen sich auch im Schach in diesem Jahr Soldaten und Zivilbedienstete aus den NATO - Staaten zur jährlichen NATO - Schachmeisterschaft. Die wird bereits seit 1989 mit immer wechselnden Austragungsorten durchgeführt und fand in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Der historische Austragungsort, Quebec City in Kanada, gab dem Turnier einen würdigen Rahmen. So reiste das deutsche Bundeswehrteam mit großer Freude über den "großen Teich", um vom 08. bis 12. September 2014 den im Vorjahr errungenen Titel zu verteidigen.
Die drei Spitzenbretter: rechts vorne Mark Helbig, in der Mitte Lorenz Drabke und links hinten Ulrich Bohn
Der kanadischen Einladung folgten zehn weitere Nationen, so dass insgesamt 74 Schachsportler um die Siegerehre kämpften. Des Weiteren gingen sogenannte NATO-Teams an den Start, denen die jeweiligen Mannschaftsführer angehören. Kanada stellte zusätzlich eine zweite Mannschaft mit Veteranen bereit. Mit diesen Maßnahmen wurde die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften etwas erhöht, um die kostenbedingte Absage einiger Nationen zu kompensieren.
Gespielt wurde ein siebenrundiges Einzelturnier nach Schweizer System (Bedenkzeit: 40 Züge in zwei Stunden und 30 Minuten für den Rest der Partie), bei dem Spieler gleicher Nationalität nicht gegeneinander antreten dürfen. Die am Schluss erzielten Punkte der vier bestplazierten Schachsportler wurden zu einer Mannschaftswertung zusammen gezogen.
FM Mark Helbig (rechts)
Deutschland war selbstverständlich mit von der Partie. Schließlich galt es, den aktuellen Titel des NATO - Schach - Mannschaftsmeisters zu verteidigen, was letztlich nach einer spannenden Abschlussrunde auch gelang. Dabei stand die Vorbereitung auf dieses Turnier unter keinem guten Stern. Durch diverse Unfälle bzw. Krankheiten war bis zuletzt unklar, ob alle Nominierten würden reisen können. Schließlich trat das Team um Mannschaftsführer Karl Koopmeiners mit sieben von acht möglichen Spielern etwas geschwächt zum Turnier an. Dementsprechend wechselte fast in jeder Runde die Tabellenführung zwischen Polen und Deutschland hin und her. Vor der letzten Runde führte das Bundeswehr-Team mit 0,5 Punkten die Nationenwertung nur hauchdünn an.
IM Lorenz Drabke (links)
Schließlich kam es zum Schluss zu zwei direkten Einzelpaarungen zwischen Deutschland und Polen. Damit war für beide Nationen der Mannschaftssieg möglich. Nach zwei Stunden Spielzeit sah es auch danach aus, als würde Polen den Rückstand wettmachen und den Turniersieg nach Hause tragen können. Durch couragierte Leistungen an den Spitzenbrettern konnten die Deutschen mehr und mehr Vorteile herausspielen. Am Ende stand der Mannschaftssieg mit 1,5 Punkten Vorsprung fest. Dieser in der Endabrechnung doch noch recht klare Sieg spiegelt die tatsächliche Spannung in der letzten Runde aber kaum wider.
Das Siegerteam: (vorne von links) Christian Marquardt, Mark Helbig.
(Hinten von links) Ulrich Bohn, Karl Koopmeiners, Lorenz Drabke, Hans-Christoph Andersen, Oliver Nill
In der Einzelwertung siegte wie im Vorjahr IM Lorenz Drabke mit 6 Punkten aus 7 Partien vor dem punktgleichen Dariusz Swycz aus Polen. Platz 3 belegte FM Mark Helbig (5,5 Punkte), zwei Ränge dahinter landete Hans-Christoph Andersen (5 Punkte).
Top-Scorer im deutschen Team: IM Lorenz Drabke
Alle Informationen zu Paarungen und Platzierungen sind auf der Internetseite www.natochess.com abrufbar. Im kommenden Jahr findet das Turnier bei den Niederländern in Amsterdam wieder auf europäischen Boden statt. Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. als Unterstützer für den Schachsport in der Bundeswehr wird auch dann wieder versuchen, ein starkes Team zu entsenden.
Die Bundeswehrmannschaft:
Karl Koopmeiners | Godesberger Schachklub 1929 e.V. |
Oliver Nill | vereinslos |
IM Lorenz Drabke | OSG Baden-Baden |
FM Mark Helbig | Klub Kölner Schachfreunde e.V. 1967 |
Christian Marquardt | SV Koblenz 03/25 |
Hans-Christoph Andersen | Godesberger Schachklub 1929 e.V. |
Ulrich Bohn | SV Koblenz 03/25 |
Abschlusstabelle:
Platz |
Mannschaft |
Punkte |
1 |
Deutschland |
21,5 |
2 |
Polen |
20 |
3 |
Vereinigte Staaten von Amerika |
17,5 |
4 |
Dänemark |
16,5 |
5 |
Ungarn |
16,5 |
6 |
Slowenien |
15,5 |
7 |
Niederlande |
15,5 |
8 |
NATO-Team 2 |
15 |
9 |
NATO-Team 1 |
13,5 |
10 |
Großbritannien |
13,5 |
11 |
Kanada 2 |
12,5 |
12 |
Kanada 1 |
12 |
13 |
Belgien |
9,5 |
14 |
Frankreich (mit nur 2 Spielern) |
8 |
Text und Fotos: Karl Koopmeiners, Mannschaftsführer
Turnierseite: www.natochess.com