Die diesjährige Deutsche Hochschul-Meisterschaft im Schach, ausgerichtet von der Humboldt-Universität Berlin gemeinsam mit dem Deutschen Schachbund und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh), entwickelt sich zu einem wahren Kraftakt des akademischen Schachs. 323 Anmeldungen von 80 Hochschulen und aus 21 Landesverbänden gingen ein, womit die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen ist. Das Ziel lautete, die 300er-Grenze zu überschreiten: Die ambitionierte Marke wurde klar erfüllt und die DHM rückt dem Rekord der „Pan-American Intercollegiate Chess Championship“ mit 385 Teilnehmenden schon sehr nahe.
33 Titelträger werden unter den Teilnehmenden erwartet, darunter renommierte Namen wie WGM Fiona Sieber und FM Lara Schulze (Titelverteidigerin), aber auch IM und weitere Nationalspieler. Die einzige Großmeisterin des Landes, Elisabeth Pähtz, wird in Berlin zugegen sein – wenn auch nicht am Brett, sondern mit einem öffentlichen Vortrag als besondere Ouvertüre am Abend vor Turnierbeginn.

Rekordkulisse in schönem Ambiente: Deutsche Hochschulmeisterschaft 2024 – doch der Rekord aus dem letzten Jahr wird am Wochenende überboten. | Foto: Matthias Wolf
Die Spiele finden in der modernen Mensa Nord der Humboldt-Universität statt, in einem lichtdurchfluteten Backsteinbau, der mit 150 DGT-Brettern für eine lückenlose Live-Übertragung sorgt. Auf zwei Tage verteilt, wird am Samstag im Schnellschach-Modus gespielt, bevor am Sonntag das Blitzturnier folgt. Dieser zweitägige Aufbau erlaubt nicht nur ein dichtes, anspruchsvolles Spielprogramm, sondern auch intensive Begegnungen und Vernetzung über Fachbereiche hinweg.
Ein weiteres Highlight: Für alle Teilnehmenden wird ein kostenfreies Buffet angeboten. Der Preisfonds beträgt 2.200 Euro, gestiftet vom Partner d-fine und dem Berliner Schachverband. Auszeichnungen werden an die besten fünf Spieler sowie die beste Frau und den besten Wertungslosen vergeben. Der formelle Auftakt erfolgt mit einer Rede und dem symbolischen ersten Zug durch den Vizepräsidenten für Lehre der Humboldt-Universität, Professor Dr. Niels Pinkwart.
Blick in den Spielsaal. | Daria Mensharaeva
Die organisatorische Verantwortung trägt Christoph Barth, DSB-Beauftragter für Hochschulschach. Er hat maßgeblich dafür gearbeitet, Schach wieder fest im Hochschulsport zu verankern, sodass das Turnier nun erstmals gemeinsam vom DSB und dem adh veranstaltet wird. Für Barth ist das Event mehr als ein sportlicher Wettkampf: Es ist ein Baustein einer lebendigen akademischen Schachszene, die Studierende, Mitarbeitende und Lehrende gleichermaßen verbindet. Ihm ist es letztlich dann im vergangenen Jahr, gemeinsam mit dem Präsidenten des Berliner Schachverbandes, Paul Meyer-Dunker, gelungen, den Schachsport zurück in den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) zu bringen. Die diesjährige Meisterschaft wird daher erstmals gemeinsam vom Deutschen Schachbund und dem adh veranstaltet, wobei die Hauptarbeit eindeutig bei Barth hängenbleibt. „Klar, es ist aktuell ein bisschen stressig“, sagt Christoph Barth, „aber bei mir ist auch schon die Vorfreude auf die Turniere sehr groß.“
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