ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Slavina-Dzagnidze, Peng-Kosteniuk, Stefanova-Zhukova
Peng gegen Kosteniuk, hinten Mitte: Diego Garcés
Slawina gegen Dzagnidze, hinten: Anne Czäczine
Unter den Zuschauern: Andrea Hafenstein (li) und Stefanie Schulz (re.)
Natalia Zhukova
Antoaneta Stefanova
Turnierleiter Dr. Dirk Jordan
GM Wolfgang Uhlmann
Übertragung auf Demo-Bretter
Gespannt: Tatiana und Nadezda Kosintseeva, Marlies Bensdorp
Die Radio-Kommentierung übernahm bei den Final-Tiebreak der Bundestrainer GM Uwe
Bönsch und Tina Mietzner
Christin Andersson aus Schweden von der Anspannung überwältigt.
Dresden und das Organisationsteam um Dr. Dirk
Jordan kann auf eine bemerkenswerte Europameisterschaft zurückblicken. Die
Veranstaltung hinterließ eine herausragende Visitenkarte für die Bewerbung zur
Schacholympiade 2008. Die Frauen zeigten einen unglaublichen Kampfgeist und
blieben bei allem Willen zum Sieg immer fair. Hauptschiedsrichter Deventer hatte
"nichts zu tun", wie er selber bei der Siegerehrung meinte.
In der aktuellen Diskussion um die hohe Anzahl der Remispartien in den
Männer-Spitzenturnieren und nicht nur dort, davon viele ohne jeden Kampf,
zeigten die Frauen, dass man auch mit Freude am Schach erfolgreich spielen kann.
Von den insgesamt 647 Partien in Dresden wurden gerade einmal 27 Stück mit 25
Zügen und weniger mit Unentschieden abgeschlossen. Das sind nur ca. 4%. Man
vergleiche diese Zahl mit der Europameisterschaft der Männer im letzten Jahr in
Istanbul/Silivri. Dort endeten von 1345 Partien 240 mit 25 Zügen oder weniger
mit Remis, also fast 20%.
Statistik:
Europameisterschaft der Frauen, Dresden 2004:
Europameisterschaft der Männer, Silivri 2003:
Die deutschen Spielerinnen erzielten durchweg bessere
Leistungszahlen als ihre derzeitigen Elozahen, ohne jedoch überragend
abzuschließen.
Elisabeth Pähtz als beste Deutsche hätte mit einem halben Punkt mehr ein
ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Nach gutem Start mit drei Siegen musste sie im
Mittelteil Niederlagen gegen Peng und Dzagnidze hinnehmen. Zum Schluss hin hatte
sie sich davon wieder erholt, hatte dann aber Lospech, als sie in der letzten
Runde mit den schwarzen Steinen gegen Stefanova antreten musste. Am Ende musste
sich die Erfurterin mit dem 16. Platz zufrieden geben, was immer noch deutlich
über ihrem Platz in der Setzliste liegt.
Neben dem großen Kampfgeist ist die Aufgeschlossenheit der Spielerinnen
gegenüber der Presse zu loben. Kaum eine Teilnehmerin verschloss sich, fast alle
standen auf Fragen Rede und Antwort und waren immer für ein Foto zu haben. Neben
einer fast durchgängigen Live-Kommentierung für ChessBase Radio im Fritz-Server,
die von Klaus Bischoff und Natalia Kiseleva geleistet wurde, bot die
Turnierorganisation in Zusammenarbeit mit ChessBase als Weltneuheit nach den
Runden "Schach-TV" an, Video-Aufnahmen, in denen die Spielerinnen ihre Partien
zeigten. Die Aufnahmen wurden unmittelbar nach der Aufzeichnung auf dem Server
zur Verfügung gestellt, teilweise sogar live gesendet.
Die Spielerinnen waren durchweg interessiert und kooperativ und danach vom
Ergebnis ebenso begeistert wie die Schachfans im Internet auf dem Fritz-Server.
"Das ist großartig für das Schach", meinte Pia Cramling, die staunte, dass ihre
Vorführung fünf Minuten später schon für alle im Internet zu sehen war. Natalia
Zhukova berichtete, dass sie zahlreiche Mails und Anrufe von Freunden aus der
Ukraine bekommen hatte, die live ihre Verführung ihrer schwierigen
Erstrundenpartie verfolgt hatten.
Spätestens mit dieser Europameisterschaft hat das in der Vergangenheit in den
Schach-Printmedien eher stiefmütterlich behandelte Frauenschach eine sehr hohe
Aufmerksamkeit bekommen. Die charmanten Frauen haben beste Werbung für sich, für
das Frauenschach, aber auch für das Schach überhaupt gemacht. In der Dresdner
Tagespresse gab es an jedem Tag in der Sächsischen Zeitung und der Dresdner
Morgenpost Berichte über die Veranstaltung, sechsmal war die
Fraueneuropameisterschaft sogar ein Thema für die Titelseite. Wann hat es das in
Deutschland seit Fischer gegen Spasski jemals gegeben?
Alle Partien incl. Tiebreaks zum Download...
Rang SNr Teilnehmer Titel ELO Land Punkte BH BH Siege 1 3 Kosteniuk Alexandra WGM 2469 RUS 9½ 73 88½ 8 2 15 Peng Zhaoqin WGM 2419 NED 9½ 77½ 92½ 7 3 2 Stefanova Antoaneta GM 2478 BUL 8½ 75½ 91 7 4 4 Zhukova Natalia WGM 2462 UKR 8½ 71 85½ 6 5 5 Dzagnidze Nana WGM 2457 GEO 8½ 67½ 81 7 6 18 Slavina Irina WGM 2413 RUS 8½ 72 86 6 7 21 Foisor Cristina Adela WGM 2404 ROM 8 71½ 86½ 7 8 11 Arakhamia-Grant Ket. WGM 2435 GEO 8 71 85½ 6 9 1 Cramling Pia GM 2488 SWE 8 69½ 84½ 6 10 16 Socko Monika WGM 2415 POL 8 69 82 7 11 7 Kosintseva Tatiana WGM 2447 RUS 8 68½ 83 7 12 32 Houska Jovanka WGM 2370 ENG 8 66½ 79 6 13 20 Zimina Olga WGM 2408 RUS 8 66½ 78½ 8 14 19 Khurtsidze Nino WGM 2411 GEO 8 64 77 6 15 26 Sedina Elena WGM 2393 ITA 7½ 74½ 88½ 6 16 23 Paehtz Elisabeth WGM 2399 GER 7½ 71½ 87 6 17 13 Danielian Elina WGM 2428 ARM 7½ 71 85 6 18 9 Peptan Corina-Isabela WGM 2439 ROM 7½ 70½ 85 6 19 17 Zielinska Marta WGM 2414 POL 7½ 70½ 84½ 6 20 37 Zaiatz Elena WGM 2333 RUS 7½ 69½ 82 5 21 10 Alexandrova Olga WGM 2437 UKR 7½ 67½ 80½ 5 22 56 Richards Heather WIM 2236 ENG 7½ 63½ 76 7 23 24 Lomineishvili Maia WGM 2397 GEO 7 72½ 86 4 24 25 Mkrtchian Lilit WGM 2395 ARM 7 71 86½ 5 25 31 Dworakowska Joanna WGM 2370 POL 7 68 81½ 5 26 6 Kovalevskaya Ekat. WGM 2451 RUS 7 67 81 6 22 Sebag Marie WGM 2404 FRA 7 67 81 6 28 41 Sudakova Irina WIM 2310 RUS 7 67 79 5 29 48 Malysheva Polina WFM 2281 RUS 7 66½ 80 6 30 12 Gaponenko Inna WGM 2430 UKR 7 66 80 3 31 50 Chasovnikova Eugenia WIM 2277 RUS 7 65 76 7 32 8 Radziewicz Iweta WGM 2442 POL 7 60 72½ 7 33 77 Muhren Bianca 2135 NED 7 58½ 69 5 34 28 Bojkovic Natasa WGM 2391 SCG 6½ 71 84 5 35 29 Pogonina Natalija WIM 2382 RUS 6½ 69½ 83 4 36 14 Kosintseva Nadezhda WGM 2425 RUS 6½ 69 83 4 37 35 Djingarova Emilia WGM 2344 BUL 6½ 67½ 80 3 38 33 Muzychuk Anna WIM 2367 UKR 6½ 65½ 79 5 39 46 Calotescu Ana-Crist. WIM 2290 ROM 6½ 64½ 76½ 4 40 38 Bosboom-Lanchava Tea WGM 2323 NED 6½ 64 77 6 41 43 Lagvilava Genrieta WGM 2302 BLR 6½ 64 76½ 5 42 57 Sharevich Anna WIM 2236 BLR 6½ 63½ 76 5 43 81 Bashkite Viktoria 2119 EST 6½ 63 76 4 44 67 Aginian Nelly WIM 2189 ARM 6½ 62½ 74½ 6 45 40 Olarasu Gabriela WGM 2311 ROM 6½ 60 72 4 46 54 Nill Jessica WIM 2246 GER 6½ 60 71 4 47 70 Melnikova Yana WIM 2171 RUS 6½ 55 66½ 6 48 36 Mamedjarova Zeinab WGM 2341 AZE 6 70½ 84 6 49 45 Calzetta Ruiz Monica WGM 2291 ESP 6 65½ 77½ 4 50 34 Ovod Evgenija WGM 2357 RUS 6 63 77 4 51 55 Zakurdjaeva Irina WGM 2244 RUS 6 63 76½ 5 52 74 Czaeczine Anne 2153 GER 6 63 74 5 53 78 Shmirina Evgenija 2135 GER 6 61½ 73 3 54 27 Ciuksyte Dagne WGM 2392 LTU 6 61 73½ 4 55 62 Makka Ioulia WIM 2205 GRE 6 61 72 5 56 39 Shaidullina Sandugach WGM 2316 RUS 6 60½ 72 4 57 64 Mietzner Tina WIM 2201 GER 6 60 71½ 5 58 47 Dragomirescu Angela IM 2288 ROM 6 60 70½ 5 59 53 Papadopoulou Vera 2247 GRE 6 59½ 70½ 5 60 82 Yildiz Betul Cemre WFM 2118 TUR 6 57½ 68 5 61 75 Vogel Heike WFM 2152 GER 6 55½ 66½ 5 62 65 Andersson Christin 2196 SWE 6 55 67 6 63 59 Mamedjarova Turkan WIM 2229 AZE 6 54 65 4 64 61 Roessler Ulrike WIM 2221 GER 6 51 61 6 65 87 Skibbe Diana 2094 GER 6 44 53½ 5 66 60 Jelica Mara WIM 2222 CRO 5½ 63½ 76 5 67 30 Stepovaia Tatiana WGM 2374 RUS 5½ 62½ 75 3 68 49 Smokina Karolina WIM 2278 MDA 5½ 60 72½ 2 69 68 Hamelink Desiree WIM 2185 NED 5½ 58½ 72½ 3 70 51 Tsiganova Monika WIM 2269 EST 5½ 58½ 68½ 5 71 52 Makropoulou Marina WGM 2266 GRE 5½ 58 70 5 72 58 Partac Elena WGM 2230 MDA 5½ 54 66½ 4 73 86 Fuchs Antje 2099 GER 5½ 51½ 62½ 4 74 73 Jiretorn Eva 2154 SWE 5½ 50½ 60½ 4 75 71 Bensdorp Marlies 2161 NED 5 63½ 76½ 2 76 42 Levushkina Elena WIM 2303 GER 5 60 72½ 4 77 72 Vasiliev Olga 2156 ISR 5 57½ 68½ 4 78 80 Shmirina Galina 2120 GER 5 57½ 68 3 79 44 Krivec Jana WIM 2301 SLO 5 56½ 68 4 80 84 Dimovski Aleksandra 2111 BIH 5 55½ 66½ 5 81 96 Apanaviciute Kristina 2041 LTU 5 54 64½ 3 82 63 Chilingirova Pavlina WIM 2201 BUL 5 53½ 65 5 83 76 Meissner Claudia WFM 2146 GER 5 53½ 64 4 84 83 Lopatin Olga FM 2116 GER 5 51 61 4 85 90 Schulz Stefanie 2079 GER 5 50½ 62 2 86 94 Hafenstein Andrea 2051 GER 5 39½ 47½ 5 87 85 Mammadova Nargiz 2104 AZE 4½ 61 71 4 88 91 Seps Monika 2078 SUI 4½ 56½ 66 4 89 102 Ozturk Kubra 1957 TUR 4½ 53 64 4 90 66 Hitzgerova Gabriela WIM 2190 CZE 4½ 52½ 64 4 91 69 Lauterbach Ingrid WIM 2171 ENG 4½ 52 63 4 92 79 Karahaliou Elia 2132 GRE 4½ 49 59½ 2 93 95 Horn Emilia 2051 SWE 4½ 47½ 57½ 3 94 92 Von Herman Brigitte 2066 GER 4½ 46 55 3 95 93 Topel Zehra WFM 2056 TUR 4 56½ 67 4 96 89 Bakalarz Grazyna WFM 2082 LUX 4 53 63½ 3 97 100 Grossmann Susan 1977 GER 4 51½ 62 3 98 97 Roelli Corinne 2020 SUI 4 51½ 60 3 99 88 Cinar Nilufer WIM 2092 TUR 4 49½ 59 3 100 99 Winnicki Alice 2013 GER 4 49 58½ 2 101 103 Bayrak Asli 1898 TUR 4 47 56 2 102 108 Winkelmann Elena 0 GER 4 45½ 55 2 103 98 Cavusoglu Yildiz 2013 TUR 3½ 44½ 52½ 2 104 104 Acar Gizem 1888 TUR 3 53 63½ 2 105 107 Reissmann Jeannine 0 GER 3 41½ 50½ 2 106 101 Hielscher Ursula 1974 GER 3 41½ 49½ 2 107 106 Macgilchrist Siegrun 0 SCO 3 41½ 49½ 2 108 105 Oney Fatmanur 1809 TUR 2 43 52 1
Die Siegerehrung
Am Abend fand das Bankett mit der Siegerehrung statt. Neben
den 16 Erstplatzierten wurden je fünf Ratingpreise für Spielerinnen unter 2300,
2200 und 2100 vergeben. Hauptschiedsrichter Klaus Deventer dankte den
Teilnehmerinnen für ihren Sportsgeist und ihre Fairness. Organisationschef Dr.
Dirk Jordan bedankte sich bei den Schiedsrichtern und allen, z.T. ehrenamtlichen
Helfern Schließlich wurde die Fahne der ECU an den Präsidenten der moldawischen
Verbandes übergeben, der die nächste Frauen-EM in Chisinau austragen wird.
Natalia Zhukova (24), die erste Europameisterin, ist gebürtige Dresdenerin. Ihr
Vater war als Soldat der Roten Armee in Dresden stationiert, als sie geboren
wurde.
Antoaneta Stefanova
Elena Danielian und Nelly Arginian aus Armenien
Elina Danelian hat immer mächtig vie Spaß
Lilit Mkrtchian ist der Beweis, dass man praktisch ohne Vokale im Familiennamen
auskommen kann.
Armenisch-Russisch-Ukrainischer Tisch mit Europameisterin
Olga Alexandrova
Tatiana (18) und Nadeshda Kosintseva (19) wohnen in Archangelsk
("Erzengelstadt") und waren in Begleitung ihrer Eltern in Dresden.
Yana Melnikova und Irina Slavina aus Russland.
Oranje boven!
Marlies Bensdorp (li.), Bianca Muhren und Desiree Hamelink (hier nicht im Bild)
erschienen in den traditionellen orange-farbenen holländischen Hemde und sorgten
für Stimmung.
Desiree Hamelink (re,)
Vize-Europameisterin Zhaoqin Peng
Das holländische Team. Nicht im Bild: Tea Bosboom-Lanchava und Trainer Adrian
Mihailshishin
Der rumänische Tische mit Ana-Cristina Calutescu (m.), Corina Peptan (re.) und
Betreuern
Ana-Cristina Calutescu
Monika Socko und Marta Zielinska aus Polen
Landsfrau Joanna Dworakowska
Anna Sharevich aus dem Weißrussischen Brest wurde von den Journalisten zur "Miss
Europameisterschaft" gewählt.
Andrea Hafenstein (li.) hat kürzlich ein Buch mit dem Titel "Schach dem Tumor"
veröffentlicht, in dem sie ihr Schicksal beschreibt.
Jana Krivec aus Slowenien unterlief in der letzten Runde ein peinliches
Missgeschick, als sie sich nach sieben Zügen Matt setzen ließ.
Irina Sudakova aus Russland
Nana Dzagnidze (re.) im Gespräch mit Marie Sebag
Marie Sebag (17) aus Frankreich
Englischer Tisch mit Jovanka Houska und Heather Richards
Anna Czäczine mit Freund
Monica Calzetta Ruiz aus Spanien mit Begleitung
Iulia Macca und Elia Krachaliou aus Griechenland
Feodor Skripchenko, Präsident des Moldawischen Verbandes und Boris Kutin,
Präsident der ECU
Horst Metzing, Geschäftsführer des Deutschen Schachbundes, mit Gattin
Die drei von der Porzellanmanufaktur gestifteten Porzellan-Pokale für die
Siegerinnen
Dr.Dirk Jordan und Alexandra Kosteniuk
Die drei Siegerinnen Peng, Kosteniuk und Stefanova
Alle Preisträgerinnen
Feodor Skripchenko mit der ECU-Fahne