Die Schachwelt wird befragt
Die Nielsen Research Media ist ein Marktforschungsunternehmen mit Sitz in New York. Bekannt wurde Nielsen vor allem durch die regelmäßige Messung und Veröffentlichung der Einschaltquoten im US-Fernsehen, den so genannten Nielsen Ratings.
Im April hat FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich Nielsen beauftragt, die Vorlieben, Gewohnheiten und Wünsche der Schachwelt genauer zu erforschen und zu analysieren. Jetzt hat das Marktforschungsunternehmen einen entsprechenden Fragebogen entwickelt und ins Netz gestellt, damit ihn Schachspieler in aller Welt beantworten können.
Der Fragebogen umfasst 60 Fragen und sollte in etwa 10 bis 20 Minuten zu beantworten sein. Wer sich diese Mühe macht, hilft dem Weltschachverband dabei, den Schachspielern zu helfen, und hat Chancen auf einen besonderen Gewinn: Schachtraining mit einem Ex-Weltmeister, eine zweistündige One-on-One "Masterclass" mit Vladimir Kramnik. Diese Trainingssitzung wird unter allen Teilnehmern der Umfrage verlost.
Der Fragebogen umfasst alle möglichen Bereiche des Schachs und fragt unter anderem danach, wie oft man spielt, wie viel Zeit man mit Schach verbringt, was einem am Schach gefällt oder für wie nützlich man das Schach hält. Gefragt wird auch danach, wie sehr man das Internet nutzt, um Schach zu spielen oder sich mit dem Schach zu beschäftigen.
Eine Beispielfrage: Was tut man wie lange, wenn man sich mit Schach beschäftigt?
Als die Pläne zu einer Befragung der Schachwelt Anfang April öffentlich gemacht wurden, gab es auch kritische Stimmen. So verwies der bekannte dänische GM Peter Heine Nielsen, ChessBase-Autor und Sekundant von Magnus Carlsen, per Twitter darauf, dass der Dänische Schachverband eine solche Umfrage bereits einmal durchgeführt hat, um im Anschluss viel Geld für eine wenig erfolgreiche Maßnahme auszugeben:
The Danish Chess federation did that 10-15 years ago, and got the encouraging answer that more than 100,000 played regularly online. So they made their own server, which cost like 300.000 Euro but only got us 10-50 new members.
Bevor der Nielsen-Fragebogen online ging, versuchte David Llada, der sich bei der FIDE um Marketing und Kommunikation kümmert, solche und andere Sorgen zu zerstreuen. Er verwies ebenfalls per Twitter darauf, dass viele Mitglieder der FIDE Erfahrungen in der "wirklichen Welt" des Geschäftslebens gemacht haben, und meinte, die FIDE hätte sich bei dieser Befragung der Schachwelt realistische Ziele gesetzt:
Zum Nielsen-Fragebogen