Die Geburt der FIDE

von ChessBase
29.07.2020 – Am 20. Juli 1924 wurde in Paris am Rande der Olympischen Spiele der Weltschachbund gegründet. Anlässlich ihres 96sten Geburtstages erinnert die FIDE an die Männer der ersten Stunde.

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Pressemitteilung

Die Geburtsstunde der FIDE

Der Weltschachverband FIDE (Fédération Internationale des Échecs) wurde am 20. Juli 1924  in Paris geboren. Dies ist kaum eine Neuigkeit für Schachliebhaber, da das Echo unserer Geburtstagsfeierlichkeiten noch immer in den sozialen Medien widerhallt. Aber wo genau wurde unsere Föderation geboren, und wer waren ihre Eltern?

Die FIDE wurde im Rathaus des IX. Arrondissements von Paris (6 Rue Drouot) geboren. Dieses Gebäude befindet sich zwei Gehminuten von der Metrostation Richelieu-Drouot und dem Musée Grévin entfernt.

Wie Sie wahrscheinlich wissen, war Paris in jenem Sommer Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 1924, und eine Gruppe von Schachliebhabern beschloss, neben den Olympischen Spielen ein andere wichtiges Ereignis zu organisieren: das erste internationale Mannschaftsschachturnier, das heute als die erste "inoffizielle" Schacholympiade gilt. Dieses Turnier wurde im "Hotel Majestic", heute bekannt als "The Peninsula", abgehalten.

Foto: Google Maps

Unter diesen Männern gab es zwei Schlüsselfiguren. Zum Einen den Sekretär des französischen Schachverbands, Pierre Vincent. Die "Schweizerischen Schachrevue" nannte ihn "den hingebungsvollen und unermüdliche Sekretär und der Initiator und die Seele des Turniers" beschrieben wird. Zum anderen der zukünftige Weltmeister Alexander Aljechin, der damals als "staatenloser Flüchtling" in Paris lebte.


Pierre Vincent. Foto: Ausgabe des L'Echiquier vom Januar 1926. 

Am 20. Juli, dem letzten Tag der Spiele, unterzeichneten 15 Delegierte aus der ganzen Welt die Gründungsurkunde der "Fédération Internationale des Échecs" oder "FIE" (kurz danach wurde das Akronym in "FIDE" geändert) bekannten Organisation.

Dies waren die 15 Gründungsmitglieder und Unterzeichner:

- Ignacio de Peñalver y Zamora (1857-1933) aus Spanien. 
- Florenziano Marusi (1860-1936) aus Mailand, Italien.
- Francis Hooper Rawlins (1861-1925) aus Bath, England.
- Steven Francis Smith (1861-1928) aus Britisch-Kolumbien, Kanada.
- Anatol A. Tscherpurnoff (1871-1942) aus Helsinki, Finnland.
- Marc Nicolet (1876-1942) aus Biel, Schweiz.
- Jakov Ovadija (1878-1941) aus Belgrad, Jugoslawien.
- Pierre Vincent (1878-1956) aus Frankreich.
- Alexander Rueb (1882-1959) aus Den Haag, Niederlande.
- Istvan Abonyi (1886-1942) aus Budapest, Ungarn.
- Leon Willem Weltjens (1887-1975) aus Anvers, Belgien.
- Ion Gudju (1897- 1988) aus Bukarest, Rumänien.
- Karel Skalička (1896-1979) aus Prag, Tschechoslowakei.
- Izaak Towbin (1899-1941) aus Korets, Polen.
- Roberto Gabriel Grau (1900-1944) aus Buenos Aires, Argentinien. 

Alexander Rueb, der Präsident der Niederländischen Föderation, wurde zum ersten FIDE-Präsidenten ernannt. Von Beruf war er Jurist am Obersten Gerichtshof der Niederlande und Diplomat. Als Spieler war er ein reiner Amateur und nicht besonders spielstark. Aber er schrieb Bücher über Endspielstudien und er war ein leidenschaftlicher Sammler von Schachbüchern (seine Sammlung befindet sich heute in der Bibliothek der Universität Amsterdam). 

Michail Botvinnik und Alexander Rueb

Dr. Rueb diente 25 Jahre lang als Präsident der FIDE, von 1924 bis 1949.

Übersetzt von André Schulz

Zur FIDE...

 


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