Die neue Mitgliederverwaltung des DSB

von ChessBase
20.04.2023 – Eine große Baustelle beim Deutschen Schachbund ist die Einführung einer neuen Mitgliederverwaltung. Das Projekt ist im Prinzip auch in seinen Entwicklungsstufen konzipiert, könnte aber angesichts der Finanzlage auf dem Kongress im Mai auch noch in Frage gestellt werden. Die Projektleiter Gerald Hertneck und Andreas Filmann berichten.

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Pressemitteilung des DSB

Vertrag zur Einführung der neuen Mitgliederverwaltung ist unterschrieben

Seit Jahren plant der Deutsche Schachbund, die bestehende Mitglieder- und DWZ-Verwaltung auf neue Füße zu stellen.

Auf dem außerordentlichen Kongress am 15.10.22 in Ulm wurde beschlossen, den Auftrag für die neuen Systeme Mitgliederverwaltung, Ligaverwaltung und DWZ-Berechnung an die österreichische Firma „nu Datenautomation“ zu vergeben. Geplant ist hierbei die Einführung moderner Verfahren auf Cloud-Basis mit Schnittstelle zu den Ergebnisdiensten der Landesverbände. Im Ergebnis des Vergabeverfahrens fiel die Entscheidung auf das Produkt nuLiga Light.

Präsident Ullrich Krause hat Anfang März 2023 den Referenten für Leistungssport Gerald Hertneck und den hessischen Landespräsidenten Andreas Filmann aufgrund ihrer IT-Expertise als gleichberechtigte Projektleiter zur Einführung der Verfahren eingesetzt.

Der Abschluss der Verträge mit der Firma nu zur Einführung der Systeme verzögerte sich mehrfach, weil diverse Vertragslücken und Vertragspunkte zu klären waren. Mitte April 2023 war es dann endlich so weit: Der Vertrag zur Einführung von nuLiga Light wurde beidseitig unterschrieben.

Der parallel vorliegende Vertrag zur Entwicklung des neuen DWZ-Systems wurde jedoch zurückgestellt, und muss zu einem späteren Zeitpunkt angegangen werden. In der Projektgruppe sowie beim Anbieter nu besteht Einigkeit darüber, dass das neue DWZ-System bei einer geschätzten Entwicklungszeit von acht Monaten nicht vor Ende des ersten Quartals 2024 einführbar ist, und zwar auch nur dann, wenn das auf dem Kongress in Berlin neugewählte Präsidium den Vertrag zur Entwicklung zügig unterschreibt. Um es klar und deutlich zu sagen: Es ist durchaus möglich, dass das bestehende DWZ-System noch länger betrieben werden muss, und zwar vor allem dann, wenn die für die Neuentwicklung vorgesehenen Kosten von rund 100.000 Euro in der jetzigen Finanzlage auf dem Kongress in Berlin oder durch das neue Präsidium in Frage gestellt werden sollten.

Folgende Zeitschiene ist für die Einführung der Mitgliederverwaltung (Stand Mitte April 2023) vorgesehen:

  • 01.05. nuLigaLight Zugang für Administratoren auf dem Demosystem
  • 01.06. nuLigaLight Zugang für Administratoren und Vereine auf dem Demosystem
  • 01.07. nuLigaLight Zugang für Administratoren und Vereine auf dem produktiven System
  • 01.08. geplanter Produktivgang

Wie in jedem IT-Projekt sind diese Termine nicht in Stein gemeißelt und können sich noch verschieben, wenn sich Probleme bei der Einführung ergeben.

Da das Neuverfahren frühestens ab Jahresmitte verfügbar ist, wird der Mitgliederübergang (Passwechsel) zum 30.06. noch im Altsystem MIVIS durchgeführt.

Da die neue Mitgliederverwaltung nicht parallel zur Entwicklung des neuen DWZ-Systems eingeführt wird, ist übergangsweise eine Schnittstelle zwischen den Altsystemen MIVIS / DEWIS zu nuLiga geplant. Die Konzeption dieser Schnittstelle hat bereits begonnen.

Eine weitere Herausforderung im Projekt besteht darin, die bestehenden Satellitensysteme zur Ligaverwaltung im Bereich des Deutschen Schachbunds und seiner Mitgliedsverbände über eine Schnittstelle anzubinden. Hierfür wird durch Fa. nu eine Schnittstelle entwickelt, an die sich die bestehenden Systeme über sogenannte Endpunkte anbinden können. Dies betrifft unter anderem auch den Ligamanager des Deutschen Schachbunds, da dieser nach den Vorgaben des DSB nicht auf die Ligaverwaltung unter nu übernommen wird! Für die Anbindung dieser Systeme gibt es übrigens noch keinen Zeitplan!

In der Projektgruppe zur Einführung der neuen Mitgliederverwaltung sind derzeit folgende Personen aktiv tätig:

  • Gerald Hertneck Projektleiter
  • Andreas Filmann Projektleiter
  • Andre Martin Präsident Sachsen
  • Bertold Plischke DSB-Wertungskommission
  • Claus Kuhlemann Mitglieder-Referent Bayern
  • Holger Namyslo Mitglieder-Referent Württemberg
  • Jürgen Dammann Vizepräsident Finanzen MGLV Baden
  • Lukas Monnerjahn Mitglieder-Referent Bremen
  • Markus Walter IT-Beauftragter Bayern
  • Michael Meier Vizepräsident Württemberg
  • Olaf Kreuchauf Mitglieder-Referent Berlin
  • Rainer Blanquett DSB-Referent für Wertungen & Datenverarbeitung
  • Wolfgang Fischer Landesspielleiter Brandenburg
  • Dr. Dieter Braun DSB-Datenschutzbeauftragter

Parallel dazu steuert der Landesverband Württemberg unter Vorsitz von Carsten Karthaus die neugegründete Arbeitsgemeinschaft der Länder zur Weiterentwicklung von nu (im Sinne der Bündelung von Anforderungen). Der Landesverband beauftragt auch die erforderliche Anpassung von nuLiga an den Schachsport. Die Schnittstelle zum Projekt hat Vizepräsident Michael Maier übernommen.

Die Projektleitung ruft alle Landesverbände dazu auf, sich aktiv in das Projekt einzubringen. Zum einen muss das neue System vor der Produktivsetzung intensiv getestet werden, zum anderen müssen die Zugänge zum System verteilt und dann auch von den Mitgliederverwaltern und Vereinen genutzt werden. Jeder Landesverband wird gebeten, hier zumindest zwei Tester zu benennen.

Die Projektleitung ist erreichbar unter leistungssport@schachbund.de und andreas.filmann@filmann.de.

Jetzt geht es also erst richtig los und es liegt noch viel Arbeit vor uns im Projekt – packen wir es an!

Gerald Hertneck & Andreas Filmann

Meldung beim Deutschen Schachbund...

 


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