Die neuen Deutschen Amateurmeister 2024

von Pressemitteilung
07.08.2024 – Am vergangenen Samstag wurden in Bad Wildungen in sieben Gruppen die Finalrunden der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) ausgetragen. Mit Carmen Voicu-Jagodzinsky konnte erstmals eine Frau die Titel in der höchsten Gruppe gewinnen. Hagen Pötsch gewann das parallel durchgeührte Pokalfinale. | Fotos: Ingrid Schulz (DSB)

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Deutsche Amateurmeister stehen fest –
GM Hagen Poetsch erneut deutscher Pokalsieger

Die Deutsche Schach Amateurmeisterschaft (DSAM) endete am 3. August mit der Finalrunde in Bad Wildungen, bei der in sieben Gruppen die Deutschen Amateurmeisterinnen und Amateurmeister gekürt wurden. Insgesamt nahmen an allen DSAM-Turnieren in dieser Saison 4003 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil, was ein neuer Rekord ist. Bei dieser Statistik sind Mehrfachteilnahmen mitgezählt, da der organisatorische Aufwand für jede Teilnahme gleich ist.

Die DSAM ist damit das größte Breitenschachturnier in Deutschland.

Übersicht aller Gruppen

Gruppe A

Preisträger der A-Gruppe

In der A-Gruppe konnte sich Frauen-Masters-Teilnehmerin WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky gegen starke männliche Konkurrenz behaupten und das Turnier mit 4,5 aus 5 gewinnen. Damit ist Carmen doppelte Titelträgerin: Als Deutscher Amateurmeister der A-Gruppe hat sie sich direkt für das Kandidatenturnier der Deutschen Einzelmeisterschaft im kommenden Jahr qualifiziert. Obendrein ist Carmen auch Deutsche Amateurmeisterin der Gruppe A geworden und hat sich damit einen Startplatz für die Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft im nächsten Jahr gesichert. Zweiter wurde Sebastian Böhme nach Wertung vor Ediz Kocak, beide mit 4 aus 5.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Carmen Voicu-Jagodzinsky SV Hemer 1932 2230 4,5
2 Sebastian Böhme SC Erlangen 48/88 2288 4,0
3 Ediz Kocak SGem 1882 Fürth 2241 4,0
4 Mirko Eichstaedt Potsdamer SV Mitte 2238 3,5
5 Bayastan Sydykov SK 1858 Gießen 2238 3,5
6 Max Weidenhöfer SV Werder Bremen 2197 3,5
7 Frederick Dathe SC Kreuzberg 2272 3,5
8 Felix Nötzel Sfr. Berlin 1903 2177 3,0
8 Daniel Diller SC Erlangen 48/88 2142 3,0
10 Raphael Kracht Sfr. Brackel 1930 2244 3,0
10 Thomas Huesmann Aachener SV 2170 3,0

42 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Interview mit Carmen Voicu-Jagodzinsky

Gruppe B

Preisträger der B-Gruppe

Deutscher Amateurmeister in der B-Gruppe wurde Adrian Kamp vom Schachklub Münster mit 4,5 aus 5. Knapp dahinter mit etwas schwächerer Wertung landete Max Peter Bartelt (Schachfreunde Brackel) mit ebenfalls 4,5 Punkten, auf den dritten Platz gelangte Florian Kull (Schachfreunde Hamburg) mit 4 Punkten.

Michelle Trunz wurde mit 3,5 Punkten Zehnte und damit Deutsche Amateurmeisterin der Gruppe B.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Adrian Kamp SK Münster 32 2149 4,5
2 Max Peter Bartelt Sfr. Brackel 2093 4,5
3 Florian Kull SF Hamburg 2123 4,0
4 Arne Herter SG AE Magdeburg 2069 4,0
5 Tymur Musiienko Wiesbadener SV 2060 3,5
6 Maximilian Menzel SG Porz 2151 3,5
7 Philipp Hagemeister SV Wersten 2084 3,5
8 René Tückmantel SC Monheim/Baumberg 2005 3,5
9 Arsenii Vladov Ukraine 3,5
10 Michelle Trunz SG Porz 2019 3,5

51 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Gruppe C

Preisträger der Gruppe C

Der Offenbacher Oleg Derr wurde Deutscher Amateurmeister in der C-Gruppe mit einem halben Punkt Vorsprung vor Yunong Elias Lu (Hamburger SK).

DSB-Mitarbeiterin Katharina Reinecke erreichte den dritten Platz und gewann damit den Frauentitel in Gruppe C. Ihre Partien konnte man jeweils live auf ihrem Twitch-Kanal verfolgen, wo sie von verschiedenen Schachfreunden kommentiert wurden.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Oleg Derr VSG 1880 Offenbach 1997 4,5
2 Yunong Elias Lu Hamburger SK 2010 4,0
3 Katharina Reinecke SK Langen 1932 4,0
4 Max Pick SK Kerpen 64 1824 3,5
5 Sebastian Mündörfer Hamelner SV 1985 3,5
6 Sebastian Schmidt SV Waltrop 1944 3,5
7 Oliver Willand Sfr. Gerresheim 1913 3,5
8 Frank Kettner-Nikolaus TuS Wunstorf 1910 3,5
9 Philipp Cramer Hamburger SK 1877 3,0
9 Wolfgang Bender En Passant Völklingen 1772 3,0

48 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Gruppe D

Preisträger der Gruppe D

Der Berliner Timo Boldt (SC Kreuzberg) gewann mit 5 aus 5 souverän die Deutsche Amateurmeisterschaft der Gruppe D. Zweiter wurde der vereinslose Sebastian Roenker mit 4 auf Grund besserer Wertung vor Dirk Brixius (Schachfreunde Essen-Werden). Valentina Neumeier (SK Kehlheim) wurde ohne Partieverlust Deutsche Amateurmeisterin in dieser Gruppe mit 3 aus 5 auf Platz 13.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Timo Boldt SC Kreuzberg 1723 5,0
2 Sebastian Roenker Deutschland 4,0
3 Dirk Brixius Sfr. Essen-Werden 1761 4,0
4 David-Andrei Valean TG Schweinfurt 1796 4,0
5 Thomas Frisch Mönchengladbacher SV 1775 3,5
6 Mika Dorendorf Hamburger SK 1916 3,5
7 Andreas Degenhardt SC 1970 Lorsch 1762 3,5
8 Stefan Schulze GW Dahlenwarsleben 1788 3,5
9 Jonas Will SV Schott Jena 1802 3,0
10 Nicolas Drews SC Stadthagen 1768 3,0
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13 Valentina Neumeier SK Kelheim 1697 3,0

Gruppe E

Preisträger der Gruppe E

Vitaly Sviridov (SG Königslutter) heißt der Deutsche Amateurmeister in Gruppe E, er holte 4,5 aus 5 und lag am Ende nach Wertung vor Malte Krüger (Ratinger SC). Dritter wurde Schachblogger René Kellner aus Potsdam, der seine Abenteuer am Brett in diesem Turnier auf lesenswerte Art in seinem Blog schildert.

Den Frauenmeistertitel in dieser Gruppe gewann Christina Marx (Schachfreunde Hillscheid) mit 3 aus 5 auf Platz 14.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Vitaliy Sviridov SG Königslutter 1684 4,5
2 Malte Krüger Ratinger SK 1950 1642 4,5
3 Rene Kellner Potsdamer SV Mitte 1623 4,0
4 Marian Lösche VfB Ottersleben 1619 4,0
5 Jan Höfle FC St. Pauli 1761 4,0
6 Renè Kessler Hellertaler Sfr. 1622 3,5
7 Conrad Ferneding ESV Kirchmöser 1649 3,5
8 David Dolidze SC Eschborn 1974 1713 3,5
9 Marek Reuter SV Empor Erfurt 1708 3,5
10 Michael Lehmann SC Zitadelle Spandau 1611 3,5
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14. Christina Marx Sfr. Hillscheid 1457 3,0

52 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Gruppe F

Preisträger der Gruppe F

Richard Sniegowski (Meuselwitzer SV) ist Deutscher Amateurmeister der F-Gruppe mit 4,5 aus 5. Zweiter wurde Rico Klatt (Landeck Schenklensfeld) mit 4 aus 5 vor dem punktgleichen Mehul Garg (Schachfreunde Gerresheim).

Laura Marie Rössling (Schachzwerge Magdeburg) ist Deutsche Amateurmeisterin der F-Gruppe mit 3,5 aus 5 auf Platz 9.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Richard Sniegowski Meuselwitzer SV 1688 4,5
2 Rico Klatt SVG Schenklengsfeld 1484 4,0
3 Mehul Garg Sfr. Gerresheim 1466 4,0
4 Jakob Geier Klub Kölner Sfr. 1499 4,0
5 Simon Hefner Hervest-Dorstener SK 1458 3,5
6 Friedemann Döhn SC Rote Rüben Leipzig 1625 3,5
7 Raphael Noll SK Marburg 1931/72 1666 3,5
8 Adhav Shanmuganathan SV 1934 Ffm-Griesheim 1446 3,5
9 Laura Marie Rössling Schachzwerge Magdeburg 1455 3,5
10 Ennio Klar SC 1926 Bendorf 1470 3,5

50 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Gruppe G

Preisträger der Gruppe G

Philipp Enns, Deutscher Amateurmeister der G-Gruppe mit starken 5 aus 5, hatte bei seiner Anmeldung für die DSAM im Oktober 2023 noch keine Wertungszahl und wurde daher in die Gruppe G eingestuft, in der er sich fürs Finale qualifizieren konnte. Laut DSAM-Ausschreibung gelten für die Gruppeneinstufung die DWZ vom 01.12.2023, wer zum Stichtag noch keine Wertungszahl hatte, wurde in Gruppe G eingestuft. Zweiter wurde Tim Schröder (TSG Oberschöneweide) mit 4 Punkten vor Taro Käding (Potsdamer SV Mitte) mit ebenfalls 4 Punkten.

Emma Charlotte Börner (SV Hellas Nauen) gewinnt den Titel der Amateurmeisterin der G-Gruppe mit 3,5 aus 5 auf Platz 6.

Pl. Teilnehmer Verein/Ort DWZ Pkt.
1 Philipp Enns SF 90 Spraitbach 1730 5,0
2 Tim Schröder TSG Oberschöneweide 1356 4,0
3 Taro Kaeding Potsdamer SV Mitte 800 4,0
4 Fabian Vry SK Freiburg-Wiehre 1428 4,0
5 Zidanta de Long Habermann Potsdamer SV Mitte 1418 3,5
6 Emma Charlotte Börner SV Hellas Nauen 1184 3,5
7 Artur Stukert Hammer SC 2008 1433 3,5
8 Niclas Betz Flensburger SK 1253 3,5
9 Oleksandr Levytskyi ESV Rot-Weiß Göttingen 1646 3,5
9 Paul Petzold SC Erkrath 1515 3,5

53 Spieler; Blau = Deutsche Amateurmeisterin dieser Gruppe

Herzlichen Glückwunsch allen Deutschen Amateurmeisterinnen und Amateurmeistern! Die DWZ-Auswertungen der Gruppen stehen auf der DSAM-Webseite oder nachfolgend bereit.

DSAM-Turnierseite Bad Wildungen

Fotogalerie

Schönheitspreise

Bei der Eröffnungsfeier, an der auch Joachim Gries, der Vizepräsident des Hessischen Schachverbandes, teilnahm, hatte Maritim-Hoteldirektor Thomas Gräber zwei Sonderpreise ausgelobt: Für das beste Damenopfer in einer Partie sowie für die beste Partie insgesamt gab es jeweils eine Flasche Champagner zu gewinnen. GM Thomas Pähtz, der vor Ort auch als Analyse-Großmeister für die Spielerinnen und Spieler fungierte, nahm die Auswahl der preisgekrönten Partien vor und führte diese auf einer Großleinwand den Anwesenden beim gemeinsamen Abendessen vor. Ihr könnt die Siegerpartien hier nachspielen und Euch daran erfreuen:

Tippspiel

Beim Sieger-Tippspiel gab es viele erfolgreiche Tipperinnen und Tipper, so tippte A-Gruppen-Siegerin Carmen Voicu-Jagodzinsky auf sich selbst – eine Tippvariante, die häufiger gewählt wurde, und gewann zusätzlich einen Gutschein der Firma Chess-Tigers.

Carmen Voicu-Jagodzinsky

Blitzturnier am 3. August

Am DSAM-Blitzturnier nach der letzten Runde und vor der Siegerehrung nahmen insgesamt 110 Spielerinnen und Spieler teil, was ebenfalls ein Teilnehmerrekord ist. Es gab sogar noch eine Warteliste. Weil die räumliche Kapazität ausgeschöpft war, konnten nicht alle Interessierten mitspielen.

Nach 9 Runden siegte Bayastan Sydykov vom SK Gießen mit 8,5 aus 9, dabei distanzierte er das übrige Feld um ganze 1,5 Punkte. Stefan Wickenfeld (SG Solingen) wurde mit 7 Punkten nach Wertung Zweiter, vor Ediz Kocak (SG Fürth). Beste Frau beim Blitzen wurde Tamila Trunz mit 6 aus 9 auf Platz 18.

Rangliste Blitzturnier (33,1 KiB)

Fortschrittstabelle

Danke!

Ein besonderer Dank geht an das DSAM-Team, das dieses Event in der Saison 2023/24 ermöglicht hat:

Michael Amboß, Matthias Bandlow, Holger Bergmann, Isa Betz, Markus Bisanz, Rene Counjaerts, Carsten Haase, Volker Hildebrand, Frank Jäger, Gregor Johann, Dr. Jürgen Klüners, Jürgen Kohlstädt, Ingrid Lauterbach, Irmtraud Lippmann, Alexander Pfaffenrot, Bernhard Riess, Michael Rütten, Sandra Schmidt, Ingrid Schulz, Hugo Schulz, Michael Weber, Dirk Windhaus und Fabian Winker.

Ein spezieller Zusatzdank geht an Frank Jäger, der die Homepage der DSAM betreut, für die Auslosung zuständig ist und obendrein im Vorfeld der Turniere zahlreiche Anfragen beantwortet. Das gesamte Turniermaterial wird nach Turnierschluss in fünf Container verladen und bis zum nächsten Turnier eingelagert, auch darum kümmert sich Frank.

Ein weiterer Zusatzdank geht an die Turnierdirektoren Sandra Schmidt und Gregor Johann, die übrigens bei allen acht Turnieren insgesamt 1,5 Tonnen Obst für die Spielerinnen und Spieler in ihrem PKW transportierten.

In einem Interview mit Katharina Reinecke gewährten Sandra und Gregor noch weitere Einblicke in die Organisation eines Großereignisses wie der DSAM:

Vorschau 2024/25

Gregor Johann gab beim gemeinsamen Abendessen am Samstag den siebenten und neuen Austragungsort der DSAM für die kommende Saison bekannt: Das Maritim-Hotel in Dresden wird neuer Spielort der DSAM in der Saison 2024/25. Voraussichtlich Anfang September wird eine Anmeldung für die neue Saison möglich sein.

Hier die komplette Liste der Spielorte in der kommenden Saison:

21.11. - 24.11.2024: Maritim Bad Wildungen
19.12. - 22.12.2024: Maritim Bonn
02.01. - 05.01.2025: Kongresshotel Potsdam
16.01. - 19.01.2025: Maritim Ingolstadt
27.02. - 02.03.2025: Maritim Dresden
03.04. - 06.04.2025: Maritim Magdeburg
22.05. - 25.05.2025: Maritim Travemünde

250 übertragene Partien

   

GM Hagen Poetsch zum fünften Mal Dähne-Pokalsieger

Hagen Poetsch

Parallel zur DSAM fand das Finale der Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft (Dähne-Pokal) statt. Hier konnte GM Hagen Poetsch (SC Heusenstamm) seinen Titel souverän verteidigen. Er gewann in fünf Runden alle seine Partien. Im Endspiel bezwang er FM Thilo Ehmann (SG Rochade Kuppenheim). Herzlichen Glückwunsch! Damit konnte Hagen den Pokal nach 2013, 2017, 2018 und 2023 zum fünften Mal gewinnen, eine beeindruckende Bilanz!

Der dritte Platz ging an IM Malte Colpe (Hamburger SK), den Gewinner des Schweizer-System-Turniers. Das bestritten die Spieler nach dem Ausscheiden aus dem K.o.-Wettbewerb. Mit ebenfalls 4 Punkten kam Taron Khachatryan (TuRa Harksheide) wegen der schlechteren Buchholzwertung auf Platz vier.

Die gemeinsame Siegerehrung mit der DSAM fand am Samstagabend im Rahmen des Schlussbankettes am Samstag statt. Hier überreichte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach gemeinsam mit DSB-Pokalturnierleiter Frank Strozewski die Urkunden und den Siegerpokal an die erfolgreichen Spieler.

Beitrag beim Deutschen Schachbund...