Schach auf historischen Plätzen
Der italienische Schachverband führt zusammen mit der Stadt Rom eine Simultantournee durch, bei der italienische Spielerinnen und Spieler auf den historischen Plätzen Roms für das Schachspiel werben. Die Aktion trägt den Titel “Scacchi in piazza” (Schach auf den Plätzen). Zum Auftakt spielten die drei italienischen Meisterinnen Daniela Movileanu, Fiammetta Panella und Desirée Di Benedetto simultan auf dem berühmten Piazza del Campidoglio. Einige hundert Passanten, Schachfreunde und Touristen verfolgten die Partien. In den nächsten drei Monaten sollen auf anderen Plätzen weiter Simultanvorstellungen folgen.
Unterstützt wird die Tournee vom Städtischen Komitee für Sport, Jugend und große Veranstaltungen und dessen Vorsitzenden Daniele Frongia. Der Präsident des Italienischen Verbande Gianpietro Pagnoncelli freute sich über den großen Zuschauerzuspruch: Die Aktion zeigt, dass im Schach wirklich "gens una sumus" gilt. Schach verbindet die Menschen über alle Grenzen zwischen Generationen, Sprachen und Kulturen.
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Der Kapitolsplatz
Der "Piazza del Campidoglio", dt, Kapitolsplatz wurde im 16. Jh. von Michelangelo im Auftrag von Papst Paul III. neu gestaltet, nachdem man hier 1538 das bronzene Reiterstandbild des Kaisers Mark Aurel aus dem 2. Jh. n Chr. aufgestellt hatte und nun einen angemessenen Rahmen dafür schaffen wollte. Michelangelos Gestaltungsentwurf sah eine große Freitreppe vor, die Cordonata, auf der man den Platz auch zu Pferde erreichen konnte. Sie verbindet die Piazza d'Aracoeli mit dem Kapitolsplatz. Am Fuße der Treppe stehen zwei Löwen. Auf halbem Weg befindet sich heute die Skulptur Cola di Rienzis, 1887 von Girolamo Masini geschaffen. Am Eingang zum Kapitolsplatz stehen seit 1585 die Statuen von Kastor und Pollux. Alle Statuen sind allerdings nur Kopien. Die Originale befinden sich in den Kapitolinischen Museen.
Die einrahmenden Gebäudes des Platzes, der Senatorenpalast, der Palazzo Nuovo, und der Konservatorenpalast, stehen trapezförmig zueinander, um den Platz optisch größer wirken zu lassen. Die Doppeltreppe am Senatorenpalast soll die Symmetrie des Platzes betonen. Der Platz wurde nach dem Entwurf von Michelangelo nach und nach ausgeführt und im Laufe der Jahrhunderte ergänzt.
Der Senatorenpalast ist heute der Amtssitz des Bürgermeisters. Hier wurden 1957 die "Römischen Verträge" zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichnet.
Fotos: Italienischer Schachverband