Fritz 19 präsentiert Chess Art: Schachmotive von Renaissance bis Dadaismus

von Matthias Wüllenweber
05.12.2023 – Jeder Stil in der Malerei hat prägnant wiedererkennbare Merkmale in Form, Farbgebung, Licht und Maltechnik. Die Themen der Bilder sind Spiegel ihrer jeweiligen Zeit. Auf cards.chessbase.com gibt es die Serie "Chess Art", in der alle Schachfiguren in 14 verschiedenen Kunstrichtungen dargestellt werden. Schauen Sie sich die Bilder an, und werden Sie im Handumdrehen zum Kunstkenner.

Fritz 19 Fritz 19

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Chess Art umfasst aktuell 14 Serien mit jeweils sechs Karten, die wir hier jeweils mit einer Karte kurz vorstellen. Diese digitalen Sammelkarten werden beim Spiel gegen Fritz19 ausgeschüttet. Dort erlangen Sie Trophäen und Trophäen werden durch Sammelkarten belohnt. Es gibt einen Markt, auf dem Sie Ihre Karten gegen Dukaten anbieten, kaufen oder tauschen können. Besuchen Sie cards.chessbase.com, um Näheres zu erfahren.

Die Karte des Läufers im Amerikanischen Realismus.

Renaissance

Die Malerei der Renaissance entfaltete sich zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert in Europa. Sie zeichnete sich durch eine Erneuerung des Interesses an der klassischen Antike, eine Fokussierung auf die Perspektive und auf die menschliche Anatomie aus. Dieser Zeitabschnitt erlebte das Aufkommen von Techniken wie der Zentralperspektive und dem Chiaroscuro, welche dazu dienten, Räumlichkeit und Realismus in den Werken zu verstärken. Künstler wie Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raffael waren führende Renaissancemaler und schufen berühmte Werke, die für ihre Detailtreue und ihre innovative Darstellung von Licht und Schatten bekannt sind.

Serie Renaissance - Karte König: Michelangelo und die Anatomie

Barock

Die Epoche des Barock, die sich vom späten 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert erstreckte, zeichnet sich in der Malerei durch dramatische Intensität, starke Licht- und Schattenkontraste sowie tiefe räumliche Illusionen aus. Zu den berühmten Malern gehören Caravaggio, bekannt für seinen prägenden Einsatz von Licht und Schatten, sowie Rubens und Rembrandt, die für lebendige Darstellungen bzw. psychologisch durchdringende Porträts berühmt sind. Die Barockmalerei spiegelt ein Bestreben wider, den Betrachter emotional zu berühren und beeinflusste nachhaltig die Entwicklung späterer Kunstepochen.

Deckblatt der Serie Barock: Stilleben mit Schachfiguren nach Rembrandt

Deckblatt der Serie Barock: Räumliche Tiefe im Stillleben nach Rembrandt

Romantik

Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert kommt die Malerei der Romantik auf. Sie betont emotionale Tiefe, individuelle Fantasie und die Bewunderung der Natur. Charakteristisch sind dramatische, oft melancholische Szenen, die das Erhabene und Geheimnisvolle hervorheben, häufig verbunden mit einer Sehnsucht nach Unerreichbarem oder Vergangenem. Romantische Künstler wie Caspar David Friedrich, William Turner und Eugène Delacroix zeichneten sich durch ihren innovativen Einsatz von Licht, Farbe und Komposition aus, um Stimmung und Symbolik zu verstärken. Die Epoche der Romantik legte den Grundstein für die spätere Entwicklung der modernen Kunst.

Romantik - Turm

Serie Romantik - Geheimnisvoller Turm nach William Turner

Impressionismus

Impressionismus war eine Kunstbewegung, die in den 1870er Jahren in Frankreich entstand und sich durch eine lockere, lebhafte Malweise sowie die Betonung auf Licht und dessen wechselnde Qualitäten auszeichnete. Die Künstler, darunter Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Edgar Degas, strebten danach, den flüchtigen Eindruck einer Szene einzufangen, anstatt detaillierte, realistische Darstellungen zu liefern. Impressionistische Werke zeichnen sich oft durch sichtbare Pinselstriche, offene Komposition und ungewöhnliche Blickwinkel aus. Diese Bewegung leitet in ihrem Abkehr vom Realismus einen grundlegenden Wandel in der Kunst ein.

König auf Seerosenteich nach Claude Monet

Expressionismus

Expressionismus entstand um 1900 in Deutschland und Österreich und war eine avantgardistische Bewegung, die Darstellung intensiver, subjektiver Emotionen und die Verzerrung von Formen zur Erzeugung einer emotionalen Wirkung kennzeichnete. Künstler wie Edvard Munch, Ernst Ludwig Kirchner und im Rheinland August Macke nutzten lebhafte Farben, grobe Pinselstriche und verzerrte Perspektiven, um innere Gefühle und psychologische Zustände auszudrücken. Diese Bewegung war eine Reaktion auf die Industrialisierung und die damit verbundenen sozialen Veränderungen sowie auf die Ängste und Unsicherheiten der modernen Welt. Der Expressionismus beeinflusste zahlreiche andere Kunstströmungen und war ein wichtiger Vorläufer der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts.

Die Dame als kontemplative Frauengestalt nach August Macke

Kubismus

Der Kubismus ist ein avantgardistischer Stil, der Anfang des 20. Jahrhunderts von Pablo Picasso und Georges Braque initiiert wurde und eine grundlegende Neubewertung der Darstellungsweise in der bildenden Kunst darstellt. Kubismus zeichnet sich durch die Zerlegung von Objekten in geometrische Formen und die Darstellung dieser Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig aus, was zu fragmentierten und abstrahierten Bildkompositionen führt. Kubismus lehnte die traditionellen Perspektiven und die Imitation der Natur ab, was ihn zu einem Vorreiter für die Entwicklung der modernen Kunst und späterer abstrakter Strömungen machte.

Cubism - Queen

Kraftvolle Dame nach Picasso in der Serie Kubismus

Dadaismus

Der Dadaismus entwickelte sich während des Ersten Weltkrieges um 1916 als Reaktion auf die Schrecken des Krieges und die als rigide empfundenen kulturellen Normen. Charakteristisch für den Dadaismus ist seine anti-konventionelle Haltung, die sich in einer Ablehnung traditioneller Kunstformen und der Schaffung von Werken mit absurden, satirischen und oft zufälligen Elementen äußerte. Der Dadaismus, der sich weniger als kohärente Stilrichtung denn als Anti-Kunst-Bewegung verstand, legte den Grundstein für spätere Avantgarde-Bewegungen, insbesondere den Surrealismus. Der deutsche Dadaist Max Ernst war sehr an Schach interessiert und hat einen Satz Schachfiguren entworfen, der auch heute noch vielfältig reproduziert wird.

Deckblatt der Serie Dadaismus nach Max Ernst: Stillleben mit satirisch-antropomorphen Figuren

Surrealismus

Der Surrealismus entstand in den 1920er Jahren in Paris mit dem Ziel, die kreative Kraft des Unterbewussten zu entfesseln. Charakteristisch für den Surrealismus sind traumhafte Szenarien, bizarre, oft irrationale Bilder und eine Verschmelzung von Realität und Fantasie. Diese Bewegung, beeinflusst von Sigmund Freuds Psychoanalyse, strebte danach, die verborgenen Aspekte des menschlichen Geistes durch künstlerische Ausdrucksformen zu erforschen und hervorzubringen.

Der Springer als albtraumhaftes Fabelwesen in der Serie Surrealismus (Salvador Dalí)

Art Nouveau

Art Nouveau, auch als Jugendstil bekannt, war eine kunst- und designorientierte Bewegung, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte und bis in die frühen 1910er Jahre dauerte. Diese Stilrichtung zeichnete sich durch fließende Linien, organische Formen und intensive Inspiration aus der Natur aus, was sich in geschwungenen Pflanzenmotiven sowie in wellenförmigen, asymmetrischen Linien äußerte. Art Nouveau strebte danach, Kunst und Design in den Alltag zu integrieren, und beeinflusste eine Vielzahl von Bereichen, darunter Architektur, Möbeldesign, Glaskunst und Grafik.

Serie Art Nouveau: Der Springer nach Tiffany

Sowjetischer Realismus

Der Sozialistische Realismus war staatlich geförderte Kunst, die ab den 1930er Jahren in der Sowjetunion vorherrschte und bis zum Ende des Kalten Krieges in verschiedenen kommunistischen Ländern präsent war. Diese Stilrichtung betonte realistische Darstellungen des alltäglichen Lebens, wobei der Fokus auf der Verherrlichung der kommunistischen Ideale, der Arbeit, des Kollektivismus und der Errungenschaften der Sowjetunion lag. Der Sozialistische Realismus diente primär als Propagandainstrument und war charakterisiert durch idealisierte, oft heroische Bilder des sozialistischen Lebens, die dazu bestimmt waren, die Bevölkerung im Sinne der staatlichen Ideologie zu erziehen und zu motivieren.

Sowjetischer Realismus - Landarbeiter mit Schachturm.

Held der Ernte: Die Karte Turm

Amerikanischer Realismus

Der Amerikanische Realismus kam Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten als Reaktion auf den vorherrschenden Romantizismus auf. Diese Bewegung strebte nach einer ungeschönten Darstellung des alltäglichen Lebens und der Gesellschaft, wobei Künstler wie Hopper, Eakins und Homer typische amerikanische Szenen und Landschaften mit einem Fokus auf realistischen Details und Charakterdarstellungen malten. Der Amerikanische Realismus spiegelte oft soziale Themen und Herausforderungen seiner Zeit wider. 

Die Chess Art Serie ist durch Edward Hopper inspiriert, bekannt für seine realistischen Darstellungen der Einsamkeit, Melancholie und der entfremdeten Stimmung im urbanen Amerika des 20. Jahrhunderts. Seine Werke, wie das berühmte "Nighthawks", zeichnen sich durch ihre sparsame Verwendung von Figuren, die Betonung von Licht und Schatten und eine atmosphärische Qualität aus, die eine tiefe emotionale Resonanz erzeugt.

Amerikanischer Realismus - Mann vor Schachfiguren in Bar.

Licht und Schatten ("Chiaroscuro") bei der Königskarte

Disney

Disney als Kunstgenre steht für eine einzigartige Mischung aus visueller Kunst, Erzählkunst und innovativer Technologie, die sich durch charakteristische Animationen, lebendige Farbpalette und unverwechselbare Charakterdesigns auszeichnet. Dieser Stil hat das visuelle Erzählen in der Unterhaltungsindustrie geprägt, indem er komplexe emotionale Geschichten mit einer für alle Altersgruppen zugänglichen Ästhetik verbindet. Disneys Genre hat sich nicht nur in Filmen und Fernsehsendungen manifestiert, sondern auch in einer breiten Palette von Medien, einschließlich Themenparks und Merchandise, die die kulturelle Landschaft weltweit beeinflusst haben.

Disney - Schachfigur Läufer

Der Läufer in der Disneyserie

Pin-ups

Pin-up-Kunst, die ihren Höhepunkt in den 1940er und 1950er Jahren erreichte, ist bekannt für ihre stilisierten Darstellungen von idealisierten Frauen. Ursprünglich in Zeitschriften, Kalendern und Postern verbreitet, wurden Pin-ups während des Zweiten Weltkriegs besonders populär, als sie von amerikanischen Soldaten als Symbole der Heimat und der weiblichen Schönheit verehrt wurden. Diese Kunstform, die Künstler wie Alberto Vargas und Gil Elvgren berühmt machte, spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der modernen weiblichen Ikonografie und beeinflusste die Mode, Werbung und Popkultur nachhaltig.

Weibliches Selbstbewusstsein und die Kraft der Dame im Schach

Abstrakte Malerei

Abstrakte Kunst ist eine Kunstrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte und sich durch eine Abkehr von der traditionellen Darstellung realer Objekte auszeichnet. In der abstrakten Kunst liegt der Fokus auf der Verwendung von Farben, Formen, Linien und Texturen, um Emotionen, Konzepte oder eine rein visuelle Ästhetik zu vermitteln, unabhängig von der realen Welt. Diese Bewegung, vertreten durch Künstler wie Piet Mondrian und Jackson Pollock, betont die Bedeutung des individuellen Ausdrucks und der subjektiven Interpretation, was sie zu einem grundlegenden Bestandteil der modernen und zeitgenössischen Kunst macht.

Abstrakter Schachkönig

Visuelle Spannung zwischen Schwarz und Rot: Der abstrakte König

Sammeln auf cards.chessbase.com

So erscheinen die Chess Art Serien auf cards.chessbase.com: Jede Serie enthält sechs Karten: König, Dame, Turm, Läufer, Springer und Bauer.

Acht der insgesamt vierzehn Serien

Wie gesagt - Sie erhalten Sammelkarten entweder durch fleissiges Spielen gegen Fritz 19 oder durch den Besuch des Marktes, wo andere Spieler sie gegen Dukaten oder zum Tausch anbieten. Viel Spaß beim Sammeln!


Matthias Wüllenweber, Gesellschafter und Geschäftsführer von ChessBase

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