Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Ausrichter war der Schachklub Freiburg-Zähringen, doch da sich die Jugendherberge in Freiburg wenig entgegenkommend gezeigt hatte, wich man kurzerhand in das 30 km entfernte Breisach aus. Eine gute Wahl: Die sehr ruhig, direkt am Rhein gelegene Jugendherberge Breisach, die zu diesem Zweck komplett angemietet wurde, bot einen ausgezeichneten Rahmen für das Turnier.
Die Jugendherberge, vorne der Spielsaal
Ein wenig ungewöhnlich waren nur der Turniersaal bzw. die Turniersäle (ein größerer und drei kleinere Räume), die durch ihre nicht rechteckige Form die Aufbau-Helfer vor eine gewisse Herausforderung stellten. Als noch größere Herausforderung erwies sich der Versuch, die Live-Übertragung zum Laufen zu bringen. Nach stundenlangen Versuchen bis in die Nacht hinein, bei denen nur ein kleiner Teil der Bretter des aus verschiedenen Quellen ausgeliehenen Materials richtig funktionierte, entschlossen sich die Verantwortlichen schweren Herzens, alle Kabel wieder abzubauen und auf die Live-Schaltung (bis auf eine Live-Kamera beim Spitzenkampf) zu verzichten. In Berlin hatte die DSJ eine durchgängige Live-Kommentierung für die DVM eingerichtet, die aber zum Glück auf die Partien anderer Altersklassen zugreifen konnte. Die Breisacher Partien wurden erst nachträglich erfasst. Letztlich waren aber die Spielbedingungen gut, die Unterbringung und das Essen prima – die besten Voraussetzungen also für vier sehr schach-intensive Tage mit spannenden Wettkämpfen.
Blick in den "großen" Turniersaal
Die Spitzenbretter Porz gegen Hamburg
Während in allen anderen Altersklassen der DVM an vier Brettern gespielt wird, gibt es in der U20 sechs Bretter. Das bedeutet natürlich, dass es von Brett 1 bis 6 teilweise ein ziemliches Leistungsgefälle gab und dass in manchen Teams auch einige jüngere Spieler mit dabei waren – die jüngsten waren sogar erst 11 Jahre alt. Aber die Jüngeren waren durchaus nicht nur zum Auffüllen dabei. Im Krefelder Team etwa belegte der 14-jährige Emil-Frederick Schuricht das erste Brett, während der 11-jährige Ukrainer Mykhaylo Nezhyvenko sich am 3. Brett als einer der Top-Scorer erwies.
Mykhaylo Nezhyvenko überzeugte mit 5,5/7
Als Favoriten mit dem besten Elo-Schnitt galten der Hamburger SK, der auf eine jahrzehntelange hervorragende Jugendarbeit stolz sein kann, sowie die SG Porz, die das Turnier im letzten Jahr gewonnen hatten. Zunächst setzte sich allerdings das hessische Team Neuberg an die Spitze, die in der dritten Runde Porz bezwingen konnten. Doch letzteren gelang es aufzuholen (u.a. mit einem Sieg gegen Hamburg), so dass die Porzer nach einem Punkteverlust Neubergs (gegen die Berliner Oberschöneweide) gleichziehen und sich nach Feinwertung schließlich den Meistertitel sichern konnten.
Das Porzer Team ist Deutscher Meister U20
SF Neuberg holte den Vize-Meistertitel
Top-Scorer an Brett 1: IM Alex Dac-Vuong Nguyen (SG Leipzig), FM Luca Englert (VfB Leipzig) und FM Richard Bethke (SF Neuberg)
Ebenfalls zufrieden war das Ausrichterteam aus Freiburg, das auf dem siebten Platz landete und damit den inoffiziellen Titel des "Süddeutschen Meisters" beanspruchen könnte. Bei der Siegerehrung erhielt der SK Freiburg-Zähringen 1887 außerdem eine Auszeichnung der Deutschen Schachjugend für besondere Verdienste um das Mädchenschach: Während Schach vielerorts immer noch vor allem als Männer- und Jungensport gesehen wird, ist der Prozentsatz der schachspielenden Mädchen und Frauen in Freiburg deutlich höher als in anderen Vereinen. Das liegt nicht zuletzt an der langjährigen Vereinsvorsitzenden Barbara Hund, ihrerzeit die erste deutsche Großmeisterin, die allerdings schon seit Jahrzehnten für die Schweiz spielt. Zusammen mit ihrer Tochter Sarah übernahm sie einen Großteil der Organisationsarbeit für dieses Turnier, unterstützt von Marco Stegner von der DSJ.
Sarah und Barbara Hund sowie Marco Stegner
Bei dem straffen Zeitplan mit 7 Runden in 4 Tagen war natürlich wenig Zeit für andere Aktivitäten, aber der Analyseraum und Tischkicker im Untergeschoss waren immer gut besucht. Wer mittags etwas Zeit hatte, konnte sich das hübsche Städtchen anschauen oder einen Spaziergang am meist sonnigen Rheinuferweg machen (bzw. mal eben über die Brücke nach Frankreich hinüberlaufen).
Der Rhein ist hier die Grenze nach Frankreich
Drei ausgewählte Partien