Die Staffeln der neuen Zweiten Liga stehen fest

von Pressemitteilung
15.05.2024 – Die Zweite Bundesliga wurde neu gestaltet und spielt ab nächster Saison mit zwei Staffeln statt vier. Das machte für den Aufstieg aus der Oberliga Stichkämpfe notwendig. Hier hat sich im Norden sensationell Berlin-Kreuzberg II (Foto) durchgesetzt. Alle 24 Teams der Zweiten Liga stehen nun fest. | Foto: Christian Syré

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Pressemitteilung des deutschen Schachbundes

Stichkämpfe um Aufstieg in 2. Bundesliga
Staffeleinteilung für Saision 2024/25

Auf dem DSB-Kongress am 15. Oktober 2022 in Ulm wurde eine Reform der 2. Bundesliga verabschiedet. Ziel der Reform ist, die Attraktivität der zweiten Schachbundesliga zu erhöhen. Dies soll zum einen dadurch erreicht werden, dass sich die durchschnittliche Spielstärke der „komprimierten“ zweiten Ligen erhöht. Größere durchschnittliche Spielstärkeunterschiede zwischen erster und zweiter Schachbundesliga sollen zukünftig reduziert werden. Zum anderen wird durch das Spielen in 12er-Staffeln die Anzahl der Partien und damit auch die Möglichkeit zum Erwerb von FIDE-Normen erhöht werden.

Ab der kommenden Saison spielt die 2. Schachbundesliga mit zwei Gruppen, die aus jeweils 12 Mannschaften bestehen. Bisher gab es vier Zweitligastaffeln mit je 10 Mannschaften. Das bedeutet, dass die Anzahl der Zweitliga-Mannschaften um 16 Teams reduziert wurde.

In der gerade beendeten Saison 2023/2024 wurde Auf- und Abstieg so gestaltet, dass die neue, verringerte Mannschaftsstärke in der 2. Bundesliga erreicht wird. Die erste Saison, die nach neuer Regelung ausgetragen wird, ist die kommende Saison 2024/2025.

Mit der Umgestaltung der zweiten Ligen geht auch eine Neugestaltung der Oberligen einher. Insbesondere bedeutet die Neugestaltung, dass ab der Saison 2024/25 Hessen mit den Landesverbänden Rheinland-Pfalz und Saarland die Oberliga Südwest bildet, und nicht wie bisher mit den Landesverbänden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Oberliga Ost. Die neue Oberliga Ost bildet sich ab aus den Landesverbänden Berlin (3 Mannschaften), Brandenburg (1), Sachsen (3), Sachsen-Anhalt (2) und Thüringen (1).

Bisher gab es aus den Oberligen 12 Aufsteiger in die 2. Bundesliga, in der abgelaufenen Saison 2023/24 gab es nun nach Abschluss des Ligaspielbetriebes eine „Sonderrunde“ mit Stichkämpfen um die vier Aufstiegsplätze in die 2. Bundesliga. Spielberechtigt für die Stichkämpfe waren Qualifikanten aus den Oberligen, die u.a. gegen vier Mannschaften aus der 2. Bundesliga anzutreten hatten. An insgesamt vier Spielorten wurden die Aufsteiger in die neue 2. Bundesliga ermittelt. In den vier Aufstiegsgruppen konnten sich zwei Oberligisten durchsetzen, zwei Zweitbundesligisten müssen absteigen:

Gruppe 1 - Ausrichter: SG Solingen II

SG Solingen II (2. BL West) 5½:2½ SV Worms 1878 (Sieger OL Südwest - Rheinland-Pfalzliga)
Bochumer SV (Sieger OL NRW) 2½:5½ SG Solingen II (2.BL West)

Die SG Solingen II musste als Sechster der 2. Bundesliga West den Platz in der neuen 2. Bundesliga gegen zwei Oberligasieger verteidigen. Dies gelang in der ersten Runde durch einen Sieg gegen den SV Worms (Sieger der OL Südwest). Für die Finalpartie qualifizierte sich der Bochumer SV (Sieger Oberliga NRW) direkt, da auf ein Match gegen den Tabellenzweiten der Oberliga NRW verzichtet wurde, welches ja schon im Laufe der Saison stattgefunden hatte (eine Besonderheit der mitgliederstarken Landesverbände NRW und Bayern). Im Finale setzte sich der Zweitligist aus Solingen gegen die Bochumer durch und darf deswegen den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga feiern.

Gruppe 2 - Ausrichter: FC Bayern München II

FC Bayern München II (6. Platz 2. BL Ost) 4½:3½ SG G-W Dresden (Sieger OL Ost A)
SF Augsburg (Sieger OL Bayern) 0:8 FC Bayern München II (6. Platz 2. BL Ost)

Die zweite Mannschaft des FC Bayern München (6. Platz 2. Bundesliga Ost) musste sich zunächst gegen die SG Grün-Weiß Dresden (Sieger OL Ost A) behaupten, was den Bayern auch gelang.

Im Finale gegen die Schachfreunde Augsburg (Sieger OL Bayern) setzten die Augsburger einen für diesen Stichkampf nicht spielberechtigten Spieler ein, weswegen der Wettkampf mit 8:0 für FC Bayern München II gewertet wurde. An den Brettern hatte es ein 4:4–Unentschieden mit besserer Berliner Wertung für die Augsburger gegeben. Der FC Bayern München II darf durch den Entscheid weiterhin in der 2. Bundesliga spielen. Die Schachfreunde Augsburg haben einen Protest gegen die Wertung dieses Wettkampfes eingelegt, über den noch entschieden werden wird.

Gruppe 3 - Ausrichter: SK Ettlingen

SV 1947 Walldorf (7. Platz 2. BL Süd) 4:4 SK 1980 Gernsheim (3. OL Ost B)
SK Ettlingen (2. OL Baden) 3½:4½ SC Böblingen (2. OL Württemberg)
SC Böblingen (2. OL Württemberg) 5:3 SK 1980 Gernsheim (3. OL Ost B)

In dieser Gruppe gab es schon in der ersten Runde eine faustdicke Überraschung: Der favorisierte Zweitligist SV 1947 Walldorf (7. Platz 2. BL Süd) kam trotz sieben eingesetzter Titelträger und klarer Favoritenrolle nicht über ein 4:4 gegen den SK 1980 Gernsheim hinaus und unterlag dabei nach Berliner Wertung. Die Gernsheimer hatten sich als Dritte der Oberliga Ost Staffel B für dieses Match qualifiziert, weil der Staffelsieger Wiesbadener SV auf den Stichkampf verzichtet hatte und der Staffelzweite SV Hofheim II nicht aufsteigen durfte. In der zweiten Paarung der ersten Runde setzte sich der SC Böblingen (2. OL Württemberg) knapp mit 4,5:3,5 gegen den SK Ettlingen (2. OL Baden) durch. Im Finalmatch setzten sich die Böblinger gegen die Gernsheimer durch und steigen damit in die 2. Bundesliga auf.

Gruppe 4 - Ausrichter: SK Johanneum Eppendorf/SC Kreuzberg

SK Johanneum Eppendorf (1. OL Nord-Nord) 3:5 SK Kirchweyhe II (1. OL Nord-West)
SV Glückauf Rüdersdorf (6. Platz 2. BL Nord) 3½:4½ SC Kreuzberg (1. OL Nord-Ost)
SK Kirchweyhe II (1. OL Nord-West) 3½:4½ SC Kreuzberg (1. OL Nord-Ost)

In der Nordgruppe gab es ein sensationelles Ergebnis. Im Duell der Oberligasieger setzte sich zunächst die mit vier Großmeistern, einem IM und vier FM besetzte sehr starke Mannschaft von Kirchweyhe II (1. OL Nord-West) klar gegen Johanneum Eppendorf (1. OL Nord-Nord) durch. Der jungen Mannschaft des SC Kreuzberg (1. OL Nord-Ost) gelang gegen den klar favorisierten SV Glückauf Rüdersdorf (6. Platz 2. Bundesliga Nord) in der ersten Runde ein sensationeller 4,5:3,5-Erfolg, wodurch die Rüdersdorfer unerwartet aus der 2. Bundesliga absteigen.

Im Finalmatch waren die Kreuzberger erneut krasser Außenseiter, doch wieder gelang ihnen das scheinbar Unmögliche: Ungeschlagen und mit einem Sieg am Spitzenbrett von FM Robert Glantz gegen den kroatischen GM Mladen Palac konnten die Kreuzberger dieses Duell für sich entscheiden und somit sensationell in die 2. Bundesliga aufsteigen. Auf der Webseite des SC Kreuzberg war zu lesen, dass das Team seine „Null-Prozent-Chance“ genutzt hat, sehr zur Freude der ersten Mannschaft von König Tegel, die durch den unerwarteten Aufstieg der Kreuzberger den Klassenerhalt in der Oberliga noch erreicht haben.

Die Stichkämpfe

Gruppe 1 - Ausrichter: SG Solingen II
SG Solingen II SV Worms 1878
Bochumer SV 02
Bochumer SV 02 SG Solingen II
Gruppe 2 - Ausrichter: FC Bayern München II
FC Bayern München II SG G-W Dresden
SF Augsburg
SF Augsburg 0 8 FC Bayern München II
Einsatz eines nicht spielberechtigten Spielers.
Gruppe 3 - Ausrichter: SK Ettlingen
SV 1947 Walldorf 4 4 SK 1980 Gernsheim
16 20
SK Ettlingen SC Böblingen
SC Böblingen 5 3 SK 1980 Gernsheim
Gruppe 4 - Ausrichter: SK Johanneum Eppendorf, SC Kreuzberg
SK Johanneum Eppendorf 3 5 SK Kirchweyhe II
SV Glückauf Rüdersdorf SC Kreuzberg
SK Kirchweyhe II SC Kreuzberg

Die Partien der Stichkämpfe

Die neuen Staffeln der Zweiten Ligen

2. Bundesliga Nord 2024/25

Nr. Mannschaft Herkunft Reisepartner
1 Hamburger SK II 5. Platz 2. Bundesliga Nord Kiel
2 SK Doppelbauer Turm Kiel II 4. Platz 2. Bundesliga Nord Hamburg
3 SV Werder Bremen II 4. Platz 2. Bundesliga West Bad Emstal
4 HSK Lister Turm 16. Platz Bundesliga Zehlendorf
5 SC Kreuzberg 1. Platz Oberliga Nord-Ost SF Berlin
6 SF Berlin 2. Platz 2. Bundesliga Nord Kreuzberg
7 SK Zehlendorf 3. Platz 2. Bundesliga Nord Lister Turm
8 Bad Emstal/Wolfhagen 3. Platz 2. Bundesliga West Bremen
9 SG Solingen II 7. Platz 2. Bundesliga West Porz
10 SG Porz 2. Platz 2. Bundesliga West Solingen
11 SC Remagen Sinzig 14. Platz Bundesliga Aachen
12 Aachener SV 5. Platz 2. Bundesliga West Remagen

2. Bundesliga Süd 2024/25

Nr. Mannschaft Herkunft Reisepartner
1 Münchener Schachclub 1836 1. Platz 2. Bundesliga Ost Garching
2 SC Garching 5. Platz 2. Bundesliga Ost Münchener SC
3 FC Bayern München II 6. Platz 2. Bundesliga Ost Göggingen
4 MSA Zugzwang 15. Platz Bundesliga Aue
5 SK Göggingen 4. Platz 2. Bundesliga Ost Bayern
6 TSV Schönaich 6. Platz 2. Bundesliga Süd Böblingen
7 SK Böblingen 2. Platz Oberliga Württemberg Schönaich
8 SC Eppingen 4. Platz 2. Bundesliga Süd Baden-Baden
9 OSG Baden-Baden II 2. Platz 2. Bundesliga Süd Eppingen
10 SC Viernheim II 5. Platz 2. Bundesliga Süd Hofheim
11 Nickelhütte Aue 3. Platz 2. Bundesliga Ost MSA
12 SV 1920 Hofheim 3. Platz 2. Bundesliga Süd Viernheim

Bundesliga 2024/25

Nr. Mannschaft Herkunft
1 SC Viernheim 1. Platz Bundesliga
2 OSG Baden-Baden 2. Platz Bundesliga
3 SV Werder Bremen 3. Platz Bundesliga
4 SF Deizisau 4. Platz Bundesliga
5 SK Kirchweyhe 5. Platz Bundesliga
6 SV Mülheim Nord 13. Platz Bundesliga
7 SK Doppelbauer Turm Kiel 7. Platz Bundesliga
8 SG Solingen 8. Platz Bundesliga
9 FC Bayern München 9. Platz Bundesliga
10 Hamburger SK 10. Platz Bundesliga
11 SC Heimbach-Weis-Neuwied 11. Platz Bundesliga
12 USV TU Dresden 12. Platz Bundesliga
13 FC St. Pauli 1. Platz 2. Bundesliga Nord
14 Düsseldorfer SK 1. Platz 2. Bundesliga West
15 SV Deggendorf 2. Platz 2. Bundesliga Ost
16 SF Bad Mergentheim 1. Platz 2. Bundesliga Süd

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