Vor der achten und vorletzten Runde waren in der Ü50-Gruppe der Deutschen Seniorenmannschaft zwei Spieler mit 5,5 Punkten in Führung, Janusz Kocielski und Michael Becker. Sie spielten in der 8. Runde gegeneinander; die Partie endete ohne Sieger. Fünf Spieler bildeten mit einem halben Punkt weniger die unmittelbare Verfolgergruppe. Titelverteidiger Hartmut Metz, Dieter Pirrot, Michael Paris, Mihail Nekrasov und Thorsten Cmiel. In diesen Topduellen trennte sich Dieter Pirrot und Hartmut Metz remis. Thorsten Cmiel spielte an Tisch drei gegen Christian Schatz aus der dahinter liegenden Punktegruppe ebenfalls remis, während Mihail Nekrasov seine Partie gegen Michael Paris gewinnen konnte.

Damit hatte sich vor der Schlussrunde ein Führungstrio mit Michael Becker, Mihail Nekrasov und Janusz Kocielski. Die beiden letztgenannten trugen das Spitzenspiel aus, aus dem Nekrasov als Sieger hervorging. Zu einem ganzen Punkt kam außerdem Dieter Pirrot gegen Michale Becker.

Somit stand Mihail Nekrasov (7 Punkte) als Turniersieger fest, aber nicht als Deutscher Seniorenmeister 2024 Ü50, da der Ukrainer nicht dem Deutschen Schachbund angehört.

Turniersieger (50+) IM Mihail Nekrasov (SV Hockenheim) mit Seniorenreferent Wolfgang Block (r.).

Der Titel ging stattdessen an den Zweitplatzierten Dieter Pirrot. Der Hofheimer Internationale Meister war mit seinen 2312 auch der nominelle Elofavorit, hatte aber in Runde fünf nach zwei Siegen und zwei remis gegen Thorsten Cmiel eine Niederlage einstecken müssen. In der zweiten Turnierhälfte machte Pirrot mit drei Siegen und einem Remis aber Boden gut und kam so doch zum Titel.

ChessBase-Autor Thorsten Cmiel schloss das Turnier mit einem Remis gegen Udo Bösch ab und wurde 6 Punkten Sechster nach Zweitwertung, einen Platz hinter einem anderen bekannten Schachjournalisten, Hartmut Metz, der seinen Titel aus dem Vorjahr zwar nicht verteidigen konnte, aber zuvor die Senioren-Schnellschachmeisterschaft U50 gewonnen hatte.

Deutscher Seniorenmeister 50+  IM Dieter Pirrot (SV 1920 Hofheim, 2.v.l.). (Hinweis: Der Meistertitel wird an Spieler mit FIDE-Föderation „GER“ vergeben). Rang 2 und 3 in der Folge der Meisterschaft: FM Michael Becker (SK Dessau 93, Rang 3 im Hauptturnier, 3.v.l.), FM Janusz Koscielski (Rang 4 im Hauptturnier, 4.v.l.), Seniorenreferent Wolfgang Block (l.).

Thorsten Cmiel haderte etwas mit seinem Ergebnis, da er in der letzten Partie sehr gut stand und bei einem Sieg sogar Zweiter geworden wäre. 

Immerhin gewann Thorsten Cmiel noch einen Ratingpreis.

Als bestplatzierte Frau im Ü50-Turnier wurde Constanze Jahn Seniorenmeisterin Ü50. 

Deutsche Seniorenmeisterin 50+  WIM Constanze Jahn (SSC Graal-Müritz, 3.v.l.), Vizemeisterin Susanne Röhr (Potsdamer SV Mitte e.V., 2.v.r.). Da Susanne Röhr bereits einen höherwertigen TWZ-Preis gewann, wurde ein Preis weitergegeben. Bronzerang: Dr. Kordula Lebioda-Detta (SF Essen-Werden 1924/80 e.V., 2.v.l.). Rang 4: Andrea Hafenstein (Rodewischer Schachmiezen, r.). Seniorenreferent Wolfgang Block (l.).

Thorsten Cmiel hat noch einige interessante Partien rausgepickt:

Endstand Ü50

68 Spieler

Partien Ü50

Die Ü65-Meisterschaft

Der Titel des Deutschen Seniorenmeisters Ü65 ging an Jürgen Juhnke. Vor der achten Runde lagen Stephan Buchal und Vladimir Podat mit 6 Punkten vorne und spielte ihre Partie remis. Dasgab gleich vier Spielern die Möglichkeit, durch Sieg an ihren Brettern an der Spitze mit 6,5 Punkten gleichzuziehen. Sechs Spieler lagen also vor der Schlussrunde gleichauf. 

Jürgen Juhnke sicherte sich mit seinem Sieg über Hans-Joachim Vatter den Titel, da die beiden anderen Spitzenspiel beide remis endeten.

Deutscher Seniorenmeister 65+ Jürgen Juhnke (HSK Lister Turm, 2.v.l.), Vizemeister FM Stephan Buchal (SAbt SV Werder Bremen, l.), Bronzerang: FM Vladimir Podat (SC Untergrombach 46, 3.v.l.), Seniorenreferent Wolfgang Block (r.).

Jürgen Juhnke gewann auch die Nestorenwertung.

Deutscher Nestorenmeister Jürgen Juhnke (HSK Lister Turm, 3.v.l.). Da Jürgen Juhnke bereits einen höherwertigen Hauptpreis und Willy Rosen einen höheren TWZ-Preis gewannen, wurden die Preise weitergegeben. Im Bild: Vizemeister IM Klaus Klundt (SC Heusenstamm, 2.v.l.), Rang 4: Herman Schremms (SC Emmendingen 1937 e.V. l,), Seniorenreferent Wolfgang Block (r.).

Als beste Frau in dieser Gruppe gewann Mira Kierzek den Titel als Deutsche Seniorenmeisterin Ü65.

Deutsche Seniorenmeisterin 65+ WFM Mira Kierzek (SC Fulda, 2.v.l.), Vizemeisterin Liubov Orlova (TSV IFA Chemnitz, l.), Bronzerang: Kristine Pews (USC Viadrina Frankfurt/Oder e.V., 3.v.l.), Seniorenreferent Wolfgang Block (r.). 

Auch aus dieser Gruppe stellt Thorsten Cmiel einige interessante Partien und Momente vor.

Endstand Ü65

191 Spieler

Partien Ü65

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