Die London Chess Classic wurden in diesem Jahr zum zweiten Mal als Finalturnier der Grand Chess Classic mit den vier Punktbesten der vorherigen Turniere in einem K.o.-Format ausgetragen. Die vier Halbfinalisten waren Magnus Carlsen , der die Tour zuvor nach Punkten deutlich angeführt hatte, Ding Liren, Maxime Vachier-Lagrave und Levon Aronian.
Die Begegnungen wurden als Minimatches durchgeführt mit zwei klassischen Partien, zwei Schnellschachpartien und vier Blitzpartien. Im Londoner Drittelmix wurden die langen Partien bei einem Sieg mit sechs Punkten gewertet, die Rapidpartien mit vier Punkten und die Blitzpartien mit zwei Punkten.
Die Bühne
Maxime Vachier-Lagrave gewann dann etwas überraschend sein Halbfinale gegen Magnus Carlsen, nach Stichkampf. Ding Liren setzte sich klar gegen Levon Aronian durch.
In den klassischen Finalrunden gewann Ding Liren die zweite "lange" Partie und brachte sich so nach zwei Partien mit 9:3 in Führung. Magnus Carlsen hatte gegen Levon Aronian die erste Partie gewonnen und ging so also mit dem gleichen Vorsprung in den dritten Spieltag.
Am letzten Spieltag der London Chess Classic, an dem alle Partien mit kürzerer Bedenkzeit gespielt wurden, vergrößerte Ding Liren seinen Vorsprung mit einem Sieg in der ersten Schnellschachpartie auf 11:3 und war damit nicht mehr einzuholen.
Weiß hat steht überlegen. Es folgte 28...h5 29.g5 Se8 30.Te6 und Weiß hielt seinen Vorteil fest. Sehr stark war auch das einfach 29. h3.
Die zweite Schnellschachpartie endete remis. Maxime Vachier-Lagrave konnte noch drei der vier Blitzpartien gewinnen, die vierte endete 1:1. Endstand: 16:12 für Ding.
Für den Sieg bei den London Chess Classic erhielt Ding Liren 150.000 USD Preisgeld.
"Gib mir fünf"
Im kleinen Finale, dem Spiel um Platz drei, verkürzte Levon Aronian seinen Rückstand mit einem Sieg in der ersten Schnellschachpartie.
Weiß stand in dieser Partie schon nach der Eröffnung schlecht und startete dann einen Kamikaze-Mattangriff, der gar nicht funktionieren sollte. Hier folgte 39.De6 Nach 39... Kh5 ist kein Matt in Sicht. Schwarz gewinnt. Carlsen spielte jedoch 39...g6 und nach 40.Lf8 Kh5 41. De7 wird er Matt.
Magnus Carlsen gewann die zweite Schnellschachpartie und stellte den alten Abstand wieder her. Das Blitzduell endete unentschieden, mit je einem Sieg und zwei Remis. Endstand: 17:11 für Carlsen.
Magnus Carlsen hatte die Grand Chess Tour zwar über das Jahr mit vielen Erfolgen klar angeführt, gewann in der Addition auch das meiste Preisgeld, wurde aber am Ende nur Dritter, weil er gegen Vachier-Lagrave eine der Stichkampfpartien verloren hatte.
Der Hollywoodschauspieler Woody Harrelson ("Zombieland"), ein begeisterter Schachfreund, war Ehrengast am Schlusstag und eröffnete eine Partie mit dem symbolischen ersten Zug.
Woody Harrelson macht den ersten Zug
Harrelson gegen Turnierdirektor Malcolm Pein
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