"Mein Ziel ist es, nicht Letzter zu werden"
Nachdem Ding Liren letztes Jahr im April 2023 der 17. Weltmeister der Schachgeschichte wurde, stürzte er in eine Krise. Beim Superbet Classic in Rumänien, das kurz nach dem WM-Kampf stattfand, landete er in einem zehnköpfigen Feld auf dem achten Platz.
Danach legte aufgrund von Müdigkeit und gesundheitlichen Problemen eine lange Spielpause ein und spielte erst wieder im Januar beim Tata Steel Masters in Wijk aan Zee. Doch dieses Turnier verlief enttäuschend, genau wie die Freestyle G.O.A.T. Challenge und die Grenke Chess Classic, bei denen er im Anschluss spielte.
In einem Interview, das Amit Kamath für den Indian Express mit Ding geführt hat, sprach der amtierende Weltmeister jetzt über das kommende Turnier in Stavanger, den Druck, dem man als Weltmeister ausgesetzt ist und über seine Vorbereitungen auf den kommenden Weltmeisterschaftskampf gegen Gukesh.
Über Carlsens Bemerkung er könnte "dauerhaft gebrochen" sein
"Er hat versucht, die Wahrheit zu sagen. Er hat gesagt, was er denkt. Die Zeit nach der Weltmeisterschaft war sehr schwer für mich. Ich war (von den Strapazen der Weltmeisterschaft) erschöpft, dann wurde ich krank. Aber jetzt kann ich sagen, dass ich mich von der Krankheit erholt habe. Aber ich fühle mich trotzdem noch nicht so gut und stark wie zu meinen besten Zeiten."
Über sein Abschneiden in den Spitzenturnieren, die er kürzlich gespielt hat
"Das war interessant. In Wijk wollte ich Erster werden, aber das Turnier lief nicht gut für mich. Ich bin ganz unten in der Tabelle gelandet. Bei der Freestyle Chess G.O.A.T Challenge wurde ich Letzter. Das war ein großer Schock für mich. Norway Chess ist eine neue Herausforderung für mich. Viele starke Spieler sind am Start, und mein Ziel ist es, nicht Letzter zu werden."
Über die Möglichkeit, dass der WM-Kampf in Indien stattfindet
"Ich glaube nicht, dass es ein Vorteil ist, die Schachweltmeisterschaft zu Hause zu spielen. Ich spiele lieber auswärts. Sei es in Indien oder in einem anderen Land statt in China. Wenn du in deinem Heimatland spielst, gibt es so viele Leute, die etwas von dir wollen und dich unter Druck setzen. Es ist schwer, damit umzugehen."
Ob er vor dem Titelkampf wieder zu seiner Bestform findet
"Ich hoffe doch. Bis dahin gibt es noch viele Turniere. Ich muss zumindest die zweitbeste Version meiner Selbst zeigen."
Das vollständige Interview beim Indian Express...
Ein sichtlich angeschlagener Ding Liren bei der Freestyle G.O.A.T. Challenge in Weissenhaus | Foto: Nils Rohde
Interview im Indian Express
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