Am Donnerstagabend bei der Schach-WM sind 40 Züge gespielt, Gukesh hat die Zeitkontrolle geschafft, auch der notorisch langsame Ding, und ein Teil des Publikums strömt aus dem Ballsaal, um mal auszutreten oder sich zu erfrischen. Die Sache hier wird ja noch ein wenig dauern, dieses Endspiel, das remis enden wird, und wer das im Saal ohne Hilfe nicht sieht, sieht es draußen in der Fanzone auf den Bildschirmen mit der Computerbewertung: Ausgleich!
Beide haben je einen Turm und einen Läufer, dazu hat Ding auf dem Königsflügel zwei weiße Bauern, auf die drei schwarze Bauern zurücken. Arithmetisch ein Plus für Gukesh, tatsächlich nicht zu gewinnen, jeder Meister hält das im Schlaf.
Einige Journalisten packen ihre Sachen zusammen, es geht schon auf neun zu, und auf der Superferieninsel Sentosa mit ihren Hotels, dem Spielcasino, dem Spaßbad und den riesigen Strandventilatoren gibt es gleich nichts mehr zu essen. Morgen ist auch noch ein Tag, denn nach dem Remis in der 14. Runde wird es 7:7 stehen, und der Inder und der Chinese werden am Freitag in einem Stechen mit verkürzten Bedenkzeiten alles entscheiden. Freitag ist der Tag der Wahrheit. Freitag ist Elfmeterschießen im Schach. Freitag ist Weltmeister.
Ein Fernsehteam der ARD steht etwas unschlüssig in der Lobby herum. Sollen sie jetzt gehen? Dann gehen sie doch noch mal in den Saal und werden Zeugen eines schachhistorischen Momentes.
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