26.06.2010 – "Schach des 21. Jahrhunderts", kommentierte Dorian Rogozenco Wang Yues Zug 8.Lb5
im Grünfeldinder. Der Läufer griff von b5 aus nichts an, stand aber bereit sich
gegen einen Springer auf c6 zu tauschen, um so indirekt das weiße Zentrum
stützen. Doch so kam es nicht. Weiß bekam Sorgen mit seinem Bauern d4 und später
sorgte Magnus Carlsen mit dem zeitweisen Bauernopfer e7-e5 für hässliche
Schwächen im weißen Lager. Am Ende stand ein gewonnenes Turmendspiel. Ein
interessantes theoretische Duell im Königsinder lieferten sich Boris Gelfand und
Teimour Radjabov. Gelfand bot im 11. Zug ein Springeropfer an, doch Radjabov
lehnte es ab und übernahm bald die Initiative. Im 18. Zug traf Gelfand mit seinem
Läufertausch eine falsche Entscheidung und bekam danach die Partie nicht mehr
in den Griff. In Nisipeanu-Ponomariov versuchte der Rumäne den Ukrainer mit dem
Vierspringerspiel zu überraschen. Doch der frühere FIDE-Weltmeister zeigte sich
unbeeindruckt und verbesserte mit einer Neuerung die Partie Tarrasch-Yates,
Karlsbad 1923 (!). Später überschätze Nisipeanu seine Position und wurde
ausgekontert.
Dorian Rogozenco
kommentiert die 10. Runde...