Dmitry Andreikin begann seine Partie gegen Radoslaw Wojtaszek mit der Trompowski-Eröffnung, aber nach einigen Zügen nahm die Stellung den Charakter des Slawischen Damengambits an. Nach der Eröffnung und beiderseitigen Aktionen am Damenflügel blieb der russische Großmeister dort mit einem isolierten Freibauern übrig, der von Schwarz belagert wurde und bewacht werden musste. Weiß forcierte nun den Damentausch, um seinem Freibauern mehr Gewicht zu verleihen. Im Gegenzug suchte Wojtaszek mit Bauernvorstößen nach Spiel am Königsflügel, schaffte sich daduch aber auch Bauernschwächen. Wojtaszek gelang es schließlich, den weißen Freibauern zu eliminieren. Andreikin erhielt dadurch zwar einen Mehrbauern, doch der war im Turmendspiel wertlos. im 57. Zug endete die Partie remis.
Dmitry Andreikin
Thema der Partie zwischen Vladimir Fedoseev und Liviu-Dieter Nisipeanu war die Vorstoßvariante der Caro-Kann Verteidigung. Mit seinem Zug 6.a4 beschritt Fedoseev einen völlig neuen Weg. Die deutsche Nummer Eins versuchte sich auf Kosten eines Bauern am Damenflügel zu befreien, doch so richtig überzeugend wirkte die schwarze Partieanlage nicht. Fedoseev konnte dann auch noch zwei Zentrumsbauern erobern und hatte zwischenzeitlich vier Mehrbauern für eine Qualität und eine wohl gewonnene Stellung. Vielleicht überschätzte der junge russische GM sie Kraft seiner Freibauern, wickelte etwas ungeschickt in ein Endspiel mit drei Bauern für eine Figur ab. Dieses bot ihm zwar die besseren Chancen, doch am Ende erreichte Nisipeanu ein theoretisches Remisendspiel.
The Fashionable Caro-Kann Vol.1 and 2
Das dynamische Spiel, basierend auf einem starken strategischen Fundament, hat mich von jeher fasziniert, und ich habe auf diesen DVDs die Varianten vorgeschlagen, die ich auch persönlich in der Praxis bevorzuge.
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In Kramnik gegen Vachier-Lagrave hatte der 14. Weltmeister eine recht langweilige Fianchetto-Variante gegen die Grünfeld-Verteidigung des Franzosen gewählt und kam dann in Bedrängnis, als sein Läufer f4 keinen Rückzug hatte und geopfert werden musste.
Kramnik bekam für seinen Läufer immerhin zwei Bauern und blieb so in der Partie. Gleich danach brachte Maxime Vachier-Lagrave mit einem Turmopfer zusätzliche Würze in die Partie.
Im Gegenzug erhielt er drei Bauern und Angriff gegen den nackten weißen König. In der materiellen Gesamtbilanz hatte der Franzose eine Minusqualität bei einem Mehrbauern. Kramnik forcierte den Damentausch, nahm dabei einen weiteren Bauernverlust hin und kam am Ende in ein einem Turmendspiel an, dass trotz Minusbauern remis war.
Blübaum, Wang Yue
Die einzige Entscheidung fiel am Brett von Wang Yue und Matthias Blübaum, leider zu Ungunsten des Deutschen. Nach der Eröffnung mit der Nimzoindischen Verteidigung landete Blübaum in einer Position mit hängenden Bauern, die besonders nach dem Damentausch etwas unbequem war. Ein stilles Remisangebot lehnte Wang Yue im 26. Zug ab. Dem Chinesen gelang es, einen Freibauern auf der b-Linie zu bilden und Blübaum damit unter Druck zu setzen.
Im Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer gewann Wang Yue mit seinen aktiveren Figuren schließlich die schwarzen Königsflügelbauern, wonach Blübaum aufgab.
Ergebnisse der 5. Runde
Partien von Runde 1 bis 5
Stand nach fünf Runden