Dortmunder Führungstrio: Korobov, Svane, Zwirs

von Stefan Liebig
17.08.2024 – Korobov schlägt den Spitzenreiter, Svane und Zwirs halten Schritt. Dinara Wagner lässt große Chance liegen. Kasapchuk remisiert und gewinnt das B-Open. | Fotos: Veranstalter

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Die Samstagsrunde wurde besonders eröffnet. Carsten Hensel und Stefan Koth waren vor Ort und wurden offiziell verabschiedet. Beide sind weiterhin im Hintergrund für den ausrichtenden Verein Initiative Pro Schach e.V. aktiv, doch sie haben ihre Ämter nach über 30 Jahren mit großem Engagement für die Internationalen Dortmunder Schachtage weitergegeben. In emotionalen Statements verabschiedeten sich langjährige Freunde: Mit dabei waren GM Artur Jussupow auf der Bühne und per Videobotschaft die beiden Weltmeister und Stammgäste in Dortmund, Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik.

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Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.

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A-Open

Die Schachfans können sich auf knisternde Spannung am Schlusstag freuen: Drei Spieler sind punktgleich an der Spitze, gefolgt von einem großen Feld mit einem halben Punkt Abstand. Die Nummer 1 der Setzliste Anton Korobow traf in der achten Runde am Spitzenbrett des A-Opens auf den Führenden Vadim Petrovskyi. Korobow konnte in der Italienischen Eröffnung früh die Initiative übernehmen und nach langem Kampf seinen materiellen Vorteil verwerten und ist nun einer der drei Führenden.

Schneller ging es am zweiten Brett: Frederik Svane überrumpelte IM Stalmach mit einem Königsangriff im Mittelspiel und gewann eine sehenswerte Angriffspartie. Die Belohnung: Svane gehört ebenfalls zur Spitzengruppe 


Der dritte Spieler an der Tabellenspitze ist Nico Zwirs. Der holländische Internationale Meister gewann gegen das deutsche Supertalent Christian Glöckler und steht ebenfalls bei 6,5 Punkten aus 8 Partien.

Dahinter folgt eine zehnköpfige Gruppe aus Spielern mit 6 aus 8, sodass der Kampf um den Turniersieg der 51. Internationalen Dortmunder Schachtage vor der Schlussrunde offen ist. Diese Gruppe wird wiederum von einem 19 Teilnehmer zählenden Feld mit 5,5 Punkten verfolgt, sodass die Tabelle in der Schlussrunde nochmal ordentlich durcheinander gewirbelt werden dürfte.

Stand nach acht Runden:

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Korobov, Anton 6,5 39,5
2 Svane, Frederik 6,5 39
3 Zwirs, Nico 6,5 37
4 Petrovskyi, Vadim 6 41
5 Gavrilescu, David 6 41
6 Yoo, Christopher Woojin 6 37
7 Gkoumas, Georgios 6 36,5
8 Sasikiran, Krishnan 6 36
9 Peyrer, Konstantin 6 35,5
10 Vaganian, Rafael A 6 35
11 Sokolovsky, Yahli 6 35
12 Romanov, Evgeny 6 34
13 Sumets, Andrey 6 29,5
14 Quesada Perez, Luis Ernesto 5,5 39
15 Zemach, Nadav 5,5 36,5
16 Stalmach, Richard 5,5 35,5
17 Zuferi, Enis 5,5 35
18 Song, Ethan 5,5 35
19 Weishäutel, Moritz 5,5 34,5
20 Meins, Gerlef 5,5 34,5
21 Fiedorek, Michal 5,5 33,5
22 Kulon, Klaudia 5,5 33,5
23 Gallasch, Jonas 5,5 33
24 Waldhausen Gordon, Frederick 5,5 32,5
25 Wegener, Olaf 5,5 32,5
26 Hoang, Thanh Trang 5,5 32,5
27 Ohler, Julius 5,5 32
28 Glöckler, Christian 5,5 32
29 Stelmaszyk, Nico 5,5 31,5
30 Bernig Le Duigou, Vincent 5,5 31
31 Fronda, Jan Jodilyn 5,5 30,5
32 Mainka, Romuald 5,5 27,5

...193 Spieler

Partien A-Open

Duell Wagner gegen Pähtz

Es will einfach nicht gelingen: Auch die fünfte Partie des Duells um die Vorherrschaft im deutschen Damenschach brachte keine Siegerin hervor. Dinara Wagner ließ in einer spannenden Partie eine große Chance auf den ersten Sieg liegen. Nach 94 Zügen Kampfschach endet die Partie zwischen ihr und Elisabeth Pähtz – wie die vier Partien zuvor –remis. 

Doch die Eröffnungsphase ging am Samstag an Pähtz. Mit Schwarz erreichte sie eine angenehme Stellung und Wagner musste viel Bedenkzeit investieren. Doch dann unterlief Pähtz ein großer Fehler, sodass Wagner einen Materialvorteil erlangte. Kurz vor dem 40. Zug gab es für Wagner eine große Gelegenheit zum Gewinn. Sie ließ ihn aber aus und nach der Zeitkontrolle war es nicht mehr so einfach. Da sich Pähtz großartig verteidigte, stand am Ende das gewohnte Ergebnis. Es nutzte nichts, dass Wagner es bis zuletzt versuchte – sie musste nach 94 Zügen die Gewinnversuche einstellen. So steht es 2,5:2,5 vor der letzten Partie und beide Spielerinnen können am finalen Tag mit einem Sieg das Match gewinnen.

Alle Partien des Matches

Letzte Runde

Die Entscheidung im Match Pähtz gegen Wagner und im A-Open fällt am Sonntag ab 10:30 Uhr. Vor Ort wird GM Artur Jussupow die Partien als Kommentator begleiten. Die Siegerehrung findet um 17 Uhr statt und ist  offen für Zuschauer.

B-Open

Oleksandr Kasapchuk (links auf dem Foto) von den Schachfreunden Brackel führte vor der letzten Runde mit 100 Prozent nach 6 Runden alleine das B-Open der Sparkassen Chess Trophy an. Mit einem Remis in seiner letzten Partie mit Weiß gegen Andreas Leidig sicherte er sich den Turniersieg. Walter Richard gewann in der letzten Runde und zog mit Kasapchuk gleich, doch Kasapchuk hat aufgrund der besseren Wertung die Nase vorn. Leidig beendet das Turnier auf dem dritten Platz.

Endstand (191 Teilnehmer):

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Kasapchuk, Oleksandr Jr. 6,5 28,5
2 Walter, Richard 6,5 26
3 Leidig, Andreas 6 29,5
4 Rosenberg, Thomas 6 28,5
5 Arnz, Tom Niklas 6 24,5
6 Garden, Zachary 6 24,5
7 Tupac Yupanqui Herrera, Daniel 5,5 28,5
8 Hofmann, Benjamin 5,5 25
9 Kappelhoff, Pius 5,5 25
10 Hövelmann, Alica 5,5 23,5

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Turnierseite

Chess-Results: A-Open | B-Open

(Quelle: PM Patrick Zelbel)


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.