
Graz, 22. bis 30.November 2003
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Runden
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Schlusstabelle:

List wurde nach der achten Runde disqualifiziert.
Graz 11. Runde
Eric van Reem und Peter Schreiner

Eric van Reem...

... und Peter Schreiner
Shredder und Fritz spielen Play-Off
Die letzte Runde in
Graz! Alle Augen waren auf Shredder und Fritz
gerichtet , die brüderlich bereits seit einigen Runden zusammen die Rangliste
anführten. Vergeblich warteten Junior und Brutus in der letzten Runde auf einen
Ausrutscher der Favoriten. Fritz musste noch gegen ChessParsos spielen und es
sah lange Zeit remislich aus. Trotzdem fand Fritz einen
Plan, die Partie noch zu gewinnen: das
niederländisch-deutsch Programm opferte einen Bauern
und mit feinen Manövern konnte Fritz seine Stellung verbessern und letztendlich
die Partie gewinnen.

Fritz gegen ParSOS
In der Partie Jonny-Shredder kam es zu einem diskussionswürdigen Situation.
Shredder hatte schon sich schnell eine Gewinnstellung erspielt und zeigte ein
Matt in neun Zügen an. Problem: Jonny war am Zug und die Fritz-Gui zeigte -
zurecht - eine dreimalige Stellungswiederholung an. Anstatt das Remis bei der
Turnierleitung zu reklamieren, entschied sich der Autor von Jonny, Johannes
Zwanzger, dafür weiter zu spielen.

Shredder gegen Johnny
Der junge Deutsche
wollte nicht in verlorener Stellung Remis reklamieren und damit das Turnier
entscheidend beeinflussen. Allerdings beeinflusste diese unglückliche
Entscheidung des jungen Duetschen trotzdem das Turnier, da bei einem Remis
Fritz Weltmeister gewesen wäre. Zum Glück für Stefan Meyer-Kahlen kann der
Operator laut dem Regelwerk der ICGA (Artikel 5) in einem solchen Fall sein
Programm überstimmen.

Natürlich wurde die Entscheidung nach der letzten Runden kontrovers mit den
Teilnehmern diskutiert, wobei die Frage lautet: Darf
der Operator einen solchen Einfluss auf seinem Programm ausüben? Amir Ban, der
Programmierer von Junior formulierte es sogar noch
deutlicher: Darf ein Operator absichtlich eine Partie verlieren? Da der Zug
bereits auf dem Brett ausgeführt wurde und die Uhr betätigt wurde, musste
Turnierdirektor Jaap van den Herik die Partie wieder frei geben. Das letzte
Wort über diese Kontroverse ist bestimmt noch nicht gesprochen!

Pressekonferenz zum Shredder-Jonny-Fall

Bello war's sicher wurscht
Sonntag spielen Shredder
und Fritz 2 Partien: beide Programme bekommen eine Stunde für die gesamte
Partie. Wenn die WM danach immer noch nicht entschieden wurde, wird noch eine
Sudden Death Partie gespielt. Bereits um 9.15 geht´s los, also früh aufstehen!

David Levy kommentierte
Wilde Schachmänner in Graz
Anlässlich der Computer-Schach-WM chess003 schlägt eine auf Welttournee
befindliche Gruppe freischaffender Schachfiguren ihr Quartier für die Dauer
einer Woche in Graz auf. Diese Figuren, welche sich selbst „Wilde Schachmänner“
nennen, streifen nach Lust und Laune durch die Stadt, besuchen die
verschiedenen Veranstaltungsorte von chess003 und nehmen hie und da auch an
Partien teil, die gerade im Gang sind. Um dem Vorwurf der Diskriminierung
gleich zu entgegnen: In der Tat handelt es sich hier um eine Männergruppe
ursprünglicher Schachfiguren, deren König noch ein Wesir zur Seite steht,
dessen Stelle erst seit dem 13. Jahrhundert eine Dame einnimmt. Berüchtigt und
gefürchtet sind die Wilden Schachmänner vor allem für ihr gnadenloses
Stellungsspiel und das Vermögen, ihr Äußeres jederzeit den sie umgebenden
Figuren eines Spiels anpassen zu können, wofür ihre Drahtgitterkörper beste
Voraussetzungen bilden. Die gezielte Suche nach den Wilden Schachmännern wird
so zum aussichtslosen Unterfangen, ähnlich den Versuchen, einen Schachcomputer
zu entwickeln, der in der Lage ist, alle theoretisch möglichen Züge oder
Varianten gegen einen menschlichen oder maschinellen Gegner ins Spiel zu
bringen.
Die
Organisatoren von chess003 fühlen sich durch die Anwesenheit der Wilden
Schachmänner hoch geehrt. Doch ist es schlechthin unmöglich, dieser für die
Schachwelt verdienstvollen Gruppe freischaffender, durch Zeit und Welt
reisenden Figuren (erinnert sei an den historischen Aufruf: „Manderln, s ischt
Zeit!“) wie immer geartete Vorschriften zu machen. Sie tauchen einfach auf,
wann und wo sie wollen. Willkommen sind ihre freiwilligen Auftritte im Werbe-
und Informationsmaterial der Computer-Schach-WM.
Unter
diesen Voraussetzungen konnte insbesondere ein Augenblick festgehalten werden,
in dem die Wilden Schachmänner gerade im Begriff sind, im Hintergrund des ???
3-Logos auf den Spielstättentafeln zu chess003 vorüber zu ziehen. Spätestens ab
diesem Zeitpunkt spielen sie ihr Spiel und verweisen auf das multimediale
Ereignis. Formale Prinzipien wurden von den Wilden stets hintergangen, so auch
im Fall der ?-Rahmen - aber:
Vielfältige Interpretationsmöglichkeiten dieses im Bild festgehaltenen
glücklichen Augenblicks werden offensichtlich: Die ?-Rahmen des Logos, welche
die im Dom verwendete Computerbildschirme symbolisieren, sind den Wilden
Schachmänner ein vorbildlich abstrahierter Weg über jene Bildschirme. Ebenso
stehen die dreifachen ?-Rahmen für Filmkader als Hinweis auf den im Rahmen von
chess003 präsentierten Filmessay zum Thema „Schach und Denkmaschinen“.
Werden
die genannten Freischaffenden auch dort auftauchen?
Werden
die Wilden Schachmänner zu den Spielstätten finden?
Werden
die Spielstättentafeln zum Symbol für ihren so mutigen wie selbstlosen Einsatz,
der zum Gelingen der Computerschach-WM chess003 führen soll?
Für die Wilden
Schachmänner:
Walter Kastner & Wenzel Mracek