Drei indische Talente in Gibraltar

von Thorsten Cmiel
31.01.2018 – In einigen Jahren wird Indien mit seinen vielen Talenten die Schachnation Nummer Eins sein. Die meisten Schachfreunde kennen schon Praggnanandhaa und Nihal Sarin. Beide spielen zu Zeit in Gibraltar. Aber auch Prithu Gopal ist ein junges starkes indisches Talent. Thorsten Cmiel schaut den indischen Wonderboys über die Schulter. (Foto: Sophie Triay)

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Nihal, Pragg und Prit in Gibraltar

Fotos vom Tradewise Schachfestival: Sophie Triay

Nihal Sarin und Praggnanandhaa Rameshbabu, genannt „Pragg“, sind noch keine Kontrahenten, nicht wirklich, sondern nur medial sieht das vielleicht manchmal so aus. Die beiden verfolgen lediglich das gleiche Ziel: Beide wollen Schachgroßmeister werden und beide Spieler sind ungewöhnlich talentiert. Zusammen gewannen Pragg und Nihal zuletzt im Team für Indien bei der U16 Olympiade die Silbermedaille. Der Wettlauf um Rekorde ist ohnehin längst zugunsten von Pragg entschieden. Er wird am 10. August 2018 13 Jahre alt und hat bis zum 9. März 2018 Zeit, Sergei Karjakin den Titel jüngster Großmeister aller Zeiten abzunehmen; freilich nur bis ein jüngerer Inder kommt. Nihal erreicht schon am 13. Juli 2018 das für Schachtalente fast biblische Alter von 14 Jahren. Der eine, Pragg, steht in der Januar-Liste der FIDE mit einer Rating von 2515 und der andere, Nihal, bringt es auf 2524. Pragg hat zwei Großmeister-Normen erfüllt und Nihal eine.

Beide Inder spielten über die Jahreswende beim 47. Rilton-Cup in Stockholm, Schweden, mit. Der Preisfonds ist nach heutigen Maßstäben mit einem ersten Preis von etwa 2.000 Euro eher gering ausgestattet, aber um Geld ging es den meisten Teilnehmern offenbar nicht. Die 147 Spieler brachten eine durchschnittliche Rating von etwa 2345 Punkten auf die Waage, wodurch selbst bei einem missglückten Start weiterhin starke Gegner garantiert sind. Nihal und Pragg konnten beide die erhoffte Norm nicht einsammeln. Pragg wirkte zuletzt bei der Olympiade und in Stockholm etwas überspielt. Nihal hatte in Stockholm nach einer Niederlage in der Startrunde mächtig aufgedreht, verlor aber gegen Michal Krasenkow in Runde 6 erneut und schaffte die Norm letztlich bei einer Performance von 2574 nicht. Pragg schob danach noch ein Turnier in den Vereinigten Staaten ein und verpasste dort die Norm um einen Punkt.

Die Jagd der beiden Inder um GM-Normen ging also im sehr stark besetzten zehnrundigen Turnier in Gibraltar (23. Januar bis 1. Februar 2018) weiter. Nihal fand man auf Rang 71 und Pragg auf Rang 74 der Setzliste. Bei 276 Teilnehmern ist die Erwartungshaltung klar: Nach einem Sieg in der Startrunde droht schon in Runde 2 ein sehr starker 2700er-Großmeister als Gegner.

Wir schauen den beiden Indern ein wenig über die Schulter während des Turniers; wir „stalken“ die beiden. Die Idee ist es, Anregungen für eigene Verbesserungspotentiale zu bekommen. Nebenher sieht man Partien, die nicht dem eigenen Repertoire entsprechen und daher spannende Momente versprechen. Zudem lernt man aus Fehlern oder Verhaltensweisen anderer und das ist weniger schmerzhaft. Und natürlich beobachten wir zwei zukünftige Weltklassespieler, die noch einen weiten Weg vor sich haben (Giri) bei ihrer schachlichen Entwicklung.

Was wir über Pragg und Nihal schon wissen

Praggs größte Schwäche scheint nach eigener Einschätzung sein Eröffnungsrepertoire zu sein. Nihal ist in dieser Hinsicht schon reifer und spielt seit letztem Jahr flexibel viele verschiedene Eröffnungen.

Nihal Sarin

Er ist in der Regel in der Eröffnung speziell auf seinen Gegner vorbereitet. Beide Spieler bevorzugen das sichere Spiel anstatt den Gegner anzuspringen, wie man es von Spielern in diesem Alter erwarten könnte: Vergleicht man deren Partien beispielsweise mit denen eines Timur Gareyev, dann würde man die Partien vom vermuteten Spielstil wahrscheinlich komplett falsch zuordnen.

Beide, sowohl Nihal als auch Pragg, spielen viel adulter, vorsichtiger. Beim Verteidigen schlechter Stellungen wirkt Pragg gelegentlich noch nicht allzu widerstandsfähig, anders als Nihal. Wenn es allerdings um Kalkulationen geht, ist Pragg schneller als Nihal, wie dieser in einem Interview für Chessbase India einräumte. Auffällig ist aber auch: Beide Talente gehen gelegentlich sehr verschwenderisch mit ihrer Bedenkzeit um.



 

 

 

Der Turnierverlauf

In Runde 1 gewannen beide mit etwas Mühe gegen schwächere Gegner. Aber: Ein anderes indisches Talent, Gupta Prithu (FM 2373), geboren am 8. März 2004, spielte gegen Liem Le Quang (2737) Remis und hatte dabei weite Teile der Partie sogar besser gestanden. Nennen wir ihn „Prit“.

Prithu-Michalak

Man kommt kaum nach, die außergewöhnlichen indischen Talente aufzuzählen. Jedenfalls gibt es offenbar noch zahlreiche, hierzulande (noch) unbekannte Kandidaten für frühe internationale Titel in Indien. Die langfristige Nachfolge von Vishy Anand ist gesichert und der Run auf die Weltherrschaft als führende Schachnation ist offenbar nur noch eine Frage der Zeit.

Da die erste Runde nicht ohne Überraschungen blieb, Aronias Remis sei erwähnt, gingen Pragg und Nihal in Runde 2 erneut als Favoriten ins Rennen. Prit bekam mit Eduardo Iturizzaga Bonelli aus Venezuela einen weiteren Großmeister mit 2650. Alle drei Partien gingen letztlich Remis aus.


In Runde 3 trennten sich die Wege von Pragg und Nihal zunächst als Folge der zugelosten Gegner.

Praggnanandhha-Short

Pragg durfte gegen Nigel Short ran und Nihal bekam seinen zweiten Internationalen Meister, diesmal mit undankbaren 2380, zugelost: Mohammad Nubairshah Shaikh, so heißt dieser 19jährige Inder, hatte kurz zuvor im Open in Delhi mit 8 aus 10 einen geteilten zweiten Platz und eine GM-Norm erzielt. Prit gönnte die Auslosung eine relative Ruhepause mit einem diesmal schwächeren Gegner. Pragg und Nihal remisierten und Prit gewann seine Partie.

Nigel Short, mit 12 Jahren beim Simultan (Foto: Hans Peter, Dutch National Archive)

Die besten Partien von Nigel Short. Unterhaltsam, witzig, lehrreich präsentiert vom Meister selbst.

Die besten Partien von Nigel Short. Unterhaltsam, witzig, lehrreich präsentiert vom Meister selbst.

 

 

Die Partien von Praggnanandhaa

 
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28.Qxb5?! Die kritische Stellung. Pragg tauscht die Damen. Das scheint etwas übervorsichtig, entspricht aber der manchmal etwas zögerlichen Spielweise des Inders. Andere Spieler in seinem Alter wären vermutlich auf den gegnerischen König losmarschiert, was in diesem Fall deutlich besser gewesen wäre. Denn der Anziehende löst durch das Nehmen auf b5 das Problem des Turms a7, der jetzt zum Einsatz kommt und nicht mehr deplatziert steht. In der Partie gelingt es dem Nachziehenden zunächst Gegenspiel gegen den e5-Bauern zu organisieren und damit seine zweite Problemfigur, den Läufer h8, zu aktivieren. Besser ist 28.Qe4 Die Dame überdeckt von hier den Bauern e5 und greift gleichzeitig den Bauern d3 an, der nicht dauerhaft verteidigt werden kann. 28...axb5 29.Rxd3 b4 30.c4 Ra5 31.hxg6 hxg6 32.Bf4 g5 33.Nxg5 Nxe5 34.Rg3 Ng6 35.Bd2 Be5? Ein schwacher Zug, der ein Tempo verliert und das Potential des eigenen Gegenspiels zunichte macht. 35...Ra2 War viel logischer, denn Schwarz hat etwas Gegenspiel. Eine plausible Fortsetzung wäre dann: 36.Bxb4 Rxb2 37.Bc3 Bxc3 38.Rxc3 mit den besseren Aussichten von Weiß, aber noch etwas Hoffnung für den Schwarzspieler. 36.Rb3 36.Bxb4 War forciert und noch stärker. Ra4 37.Rxe5 37.Rb3 Rb8 37...Rxb4 38.Rc5 Re7 38...Rxb2 39.Rc7 39.b3 Reb7 40.Nxe6 36...Ra4 37.Be3 37.Bxb4? ist offensichtlich schlecht wegen Rb8 37.Nf3 Bg7 38.Re4 Weiß steht hier klar besser, aber verglichen mit der Stellung, die nach 36. Lxb4 entstanden wäre bleibt Weiß noch eine Menge Arbeit übrig. 38.Rxb4 Rxb4 39.Bxb4 Bxb2 ist ebenfalls ein klarer Mehrbauer, aber bei reduziertem Material ist die Partie noch nicht entschieden. 37...Rc8 38.Rc1 Bf4 38...Nf4! 39.Kf1 Bxb2!?
war ein taktischer Trick, der Schwarz dem Ausgleich wieder nahe gebracht hätte. 40.Rxb2 40.Bxf4? Bxc1 41.Bxc1 Ra1 40.Rb1 Be5 41.Rxb4 Rxc4 40...Nd3 41.Rcc2 41.Rbc2 b3 42.Ke2 Nxc1+ 43.Rxc1 Raxc4 44.Rb1 44.Rxc4?? Rxc4 Der b-Bauer läuft einfach durch. 44...Rc2+ Und eher Weiß muss aufpassen nicht noch zu verlieren. 41...Nxb2 42.Rxb2 Rxc4
39.Ne4 Bxe3 40.Rxe3 Kf8 41.g3 Ra6 42.b3 Ne7 43.Rd1 Rca8 44.Rd7 R6a7 45.Red3 Nc6 46.R7d6 Ne5 47.Re3 Ra1+ 48.Kg2 Rc1 49.Nc5 Der gegnerische Springer steht scheinbar stark im Zentrum, ihm bleiben aber kaum Zugmöglichkeiten. Ng4 50.Re4 Nf6
51.Rf4! Die Pointe des mit 49. Sc5 eingeleiteten Manövers. Kg7 52.Rb6 Raa1 Das Gegenspiel kommt zu spät. Die Türme des Nachziehenden richten auf der Grundreihe keinen großen Schaden mehr an. 53.Rxb4 Rg1+ 53...e5 54.Rf5 e4 55.Rxf6 Kxf6 56.Nxe4+ Ke5 57.Kf3 bot kaum mehr als Schwindelchancen, an Praggs Vorteil gibt es keinen Zweifel mehr. 54.Kf3 Rac1 55.Rb7 Rc3+ 56.Ke2 Rc2+ 57.Kd3 Rcc1 58.Nxe6+ Kg6 59.Nd4 Rgd1+ 60.Ke2 Re1+ 61.Kf3 Die Drohung ist jetzt Tb6. Der Schwarze König will jedoch weder nach g7 (wegen Sf5+) ziehen noch nach g5 (wegen Tf5+). Rc3+ 62.Kg2
1–0
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Praggnanandhaa,R2515De Graaf,D21521–02018Tradewise Gibraltar Chess Festival 20181.74
Quillan,G2340Praggnanandhaa,R2515½–½2018A04Tradewise Gibraltar Chess Festival 20182.53
Praggnanandhaa,R2515Short,N2681½–½2018C10Tradewise Gibraltar Chess Festival 20183.23
Blohberger,F2367Praggnanandhaa,R2515½–½2018A05Tradewise Gibraltar Chess Festival 20184.54
Praggnanandhaa R2515Mkrtchian,L2378½–½2018Tradewise Gibraltar Chess Festival 20185.44


In Runde 4 spielte Prit gegen einen französischen Großmeister, gewann und konnte als kurzes Zwischenausrufezeichen auf eine Performance von über 2700 verweisen. Pragg remisierte mit Felix Blohberger (Jahrgang 2002), FM aus Österreich. Nihal musste eine Niederlage gegen eine erfahrene rumänisch-ungarische Spielerin (WGM und IM) einstecken.

Die Partien Prithu

 
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Diese Partie war das erste Ausrufezeichen von Prit in diesem Turnier: Sei Gegner hatte Giuoco Piano gespielt und etwas langsam Druck entwickelt. Prit hatte bereits nach 14 Zügen die Initiative übernommen. 21...Bxh3! Schwarz beginnt nach dem Schlagen auf a7 mit einem Zwischenzug. 22.Rh1 22.gxh3 Rxf3 23.Qd7 23.Be3 Qxh3+ 24.Kg1 Qg4+ 25.Kh2 Rh3# 23...Rxa7 mit klarem Vorteil für den Schwarzspieler. 22...Bg4+ 23.Kg3 Der Tag an dem die Könige nach vorne stürmen: Carlsen spielte gegen Wesley So ungefähr zu selben Zeit Kf3 in Wijk an Zee. Bxf3 24.Rxh5 Bxd1 25.Re5 Bxa4 26.Rxa4 Rxa7
In diesem Endspiel hat Schwarz immerhin zwei Mehrbauern, auch wenn der eine ein Doppelbauer ist. Allerdings sind die weißen Türme aktiver und der Turm auf a7 macht auf der anderen Seite keine gute Figur. Insgesamt sollte Schwarz etwas besser stehen, aber nicht mehr. 27.Re7 b5 28.Rd4
28...c5 Schwarz befreit sich von der lästigen Fesselung durch eine radikale taktische Maßnahme. 29.Rxa7 cxd4 30.Rxa6 dxc3 31.bxc3 Rc8 32.Ra3
Die Stellung bietet dem Schwarzspieler keine Gewinnchancen. Aber ein Remis aus der stärkeren Position heraus zu erzielen gibt sicher Selbstbewußtsein für die folgenden Runden. "Prit" unternahm noch einige Versuche... 32...g5 33.f3 Kh7 34.Ra5 Rb8 35.Ra3 Kg6 36.Rb3 Rc8 37.Rxb5 Rxc3 38.Rb6+ Kf5 39.Rb5+ Kg6 40.Rb6+ Kh7 41.Ra6 Rc4 42.Rb6 h5 43.Ra6 g6 44.Ra5 Kh6 45.Rb5 h4+ 46.Kh3 Rc1 47.Kh2 Rc2 48.Kh3 Re2 49.g3 Rf2 50.gxh4 Rxf3+ 51.Kg2 Nach 51...g4 folgt 52.Tg5 Tf4 53. Kg3.
½–½
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Le,Q2737Prithu,G2373½–½2018Tradewise Gibraltar Chess Festival 20181.6
Prithu,G2373Iturrizaga Bonelli,E2650½–½2018B22Tradewise Gibraltar Chess Festival 20182.63
Villar Reymundo,J2121Prithu,G23730–12018E11Tradewise Gibraltar Chess Festival 20183.91
Prithu,G2373Libiszewski,F25301–02018C11Tradewise Gibraltar Chess Festival 20184.51
Muzychuk,A2571Prithu Gupta2373½–½2018B91Tradewise Gibraltar Chess Festival 20185.33



In Runde 5 musste Prit gegen Anna Muzychuk ran, seine vierte Paarung mit einem Großmeister. Pragg erhielt eine armenische Internationale Meisterin zugelost, die zuvor gegen drei Großmeister remisiert hatte. Nihal musste gegen einen indischen Fide-Meister ran, der im selben Jahr wie Pragg geboren ist, 2005, und vermutlich in einigen Wochen eines der heißesten Eisen im indischen Feuer ist. Diesmal gingen erneut alle drei Partien Remis aus.

Die Partien von Nihal

 
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Nihal hatte bis hierher in einem Lb5-Grand-Prix-Sizilianer seines Gegners Schwerstarbeit zu leisten. Eine Reihe von Entscheidungen mussten getroffen werden. Als die Damen vom Brett verschwanden, konnte Nihal seine Stellung stetig verbessern, bis hierhin: 39...h5?! Eine kleine Ungenauigkeit. 39...Rb1+ 40.Re1 Rb2 41.Re2 h5 Ist die genauere Zugfolge in der Ausgangsstellung: Vor der Expansion am Königsflügel wird zunächst die eigene Turmstellung verbessert und die des Gegners verschlechtert. Schwarz steht dann mit seinen aktiveren Figuren und der Schwäche auf c2 deutlich besser. Nihals Partiezug gibt dem Gegner eine kleine taktische Chance. 40.Kf2 40.Nxg5! Der 40. Zug. Vermutlich waren beide Spieler in Zeitnot. Nxg5 41.Rg3 Rb2 42.Rxg5+ Kf8 43.e6 fxe6 44.Rd7 Rxc2 45.Rxh5 Kg8 46.Rg5+= 40...Rb2 41.Ne1 Nd4 42.Rxd4 Gibt Material, wodurch die weiße Stellung allerdings nicht besser wird. 42.Rg3 War ein zäherer Versuch an dieser Stelle, auch wenn die Beurteilung im Vergleich mit den Varianten nach 40.Sxg5 schlechter ausfällt. Nxc2 42...g4!? 43.Rxg5+ Kf8 44.Nxc2 Rxc2+ 45.Kf3 Rb2 42...Rxd4 43.Rxc3 Rbb4 44.Rg3 Rf4+ 45.Nf3
45.Rf3 Der Turmzug leistet mehr Widerstand, an der technisch gewonnenen Stellung ändert er nichts. 45...Kh6 Umschifft die letzte Hürde. Schlagen auf g5 scheitert an Txf3+. Jetzt steht insbesondere der Turm auf g3 schlecht. 46.Ke3 h4 47.Rg4 Rxg4 48.hxg4 Rxg4 49.Ne1 Kg6 50.Kf3 Kf5 51.Nd3 Rc4
0–1
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Verneuil,P2159Nihal,S25240–12018Tradewise Gibraltar Chess Festival 20181.71
Nihal,S2524Haria,R2374½–½2018C06Tradewise Gibraltar Chess Festival 20182.50
Mohammad,N2381Nihal,S2524½–½2018E97Tradewise Gibraltar Chess Festival 20183.48
Nihal,S2524Lazarne Vajda,S23620–12018C45Tradewise Gibraltar Chess Festival 20184.52
Sadhwani,R2321Nihal,S2524½–½2018B28Tradewise Gibraltar Chess Festival 20185.61

Für eine Großmeisternorm in einem zehnrundigen Turnier benötigt man als Mindestvoraussetzung vier Gegner mit dem Titel eines Großmeisters. Bei einem Gegnerschnitt von 2407 bis 2450 muss man 7,5 Punkte (+5) erzielen. In den nächsten Gruppen 2451 bis 2489 und 2490 bis 2527 jeweils einen halben Punkt weniger und so geht es weiter. Bei einem Schnitt von 2528 reichte also ein Ergebnis von Plus 2 für eine GM-Norm.

Nach fünf Runden, also zur Halbzeit, stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Nihals Gegner bringen es auf einen Elo-Durchschnitt von 2319, die von Pragg auf 2384 und die Gegnerschaft von Prit liegt bei satten 2522. Nihal hatte bis hierhin noch gegen keinen Großmeister gespielt, ist aber ohnehin mit 50 Prozent aus dem Rennen um eine weitere GM-Norm raus. Pragg durfte bislang gegen einen Großmeister spielen und benötigt bald eine weitere Leistungssteigerung, um noch eine Chance auf eine Norm zu bekommen. Prit hat bereits gegen vier Großmeister gespielt und nimmt Kurs auf eine GM-Norm: eine IM-Norm, die vermutlich sein Ziel bei diesem Turnier war, ist ihm schon fast sicher.

Links

Prithu Gupta bei ChessBase India...

Link zum Ergebnis von Nihal auf dem Chess-Results-Server

Link zum Ergebnis von Pragg auf dem Chess-Results-Server

Link zum Ergebnis von Prit auf dem Chess-Results-Server


  


Thorsten Cmiel ist Fide-Meister lebt in Köln und Milano und arbeitet als freier Finanzjournalist.

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