ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Am Dienstag mussten die vier Großmeister gegen die Amateure aus Dinslaken ran und es war überraschend spannend, zumindesten wegen der Dramaturgie des Kampfes, denn Andreas Heimann unterlief bereits sein zweiter Blackout in dieser Saison – in Runde 1 gab er nach einem vorher vergebenen Gewinn zu früh auf. In 16 Zügen jedenfalls verlieren Großmeister nur selten. Sein Gegner Philipp Sonnenschein trägt jetzt einen tollen Scalp am Gürtel.
Es schien den zahlreichen Zuschauern im Raum Dinslaken fast als würden die Spieler vom Niederrhein eine Chance auf ein Unentschieden haben. Denn Vincent Keymer, der erstmals bei der DSOL dabei war, hatte in der Eröffnungsphase überraschende Probleme gegen Philipp Welzel. Der Dinslakener gewann einen soliden Bauern aus der Eröffnung heraus und sogar ein Sieg schien drin zu sein. Langsam verflüchtigte sich der Vorteil des Weißspieler und Vincent gelang mit seinem Läuferpaar der völlige Turnaround und er gewann sogar noch recht souverän am Ende. Ausgleich.
Fast zeitgleich griff Christof Sielecki, im Hauptberuf Content-Creator Schach und Schachtrainer, hinter sich. Matthias Bluebaum spielte laut Sielecki eine unaufgeregte, starke Spielanlage. Der Internationale Meister hatte zwar einige bessere Verteidigungswege auf dem Weg, aber in einer praktischen Partie konnte er die anstehenden Probleme nicht lösen. Besonders gefallen die Züge Lh7 und der spätere Rückzug des Läufers nach d3. Überzeugend wie auch Matthias Bluebaum sein Läuferpaar zum Einsatz brachte. Vorteil Deizisau.
Dmitrij Kollars holte seinen dritten vollen Punkt beim dritten Einsatz. Sein Gegner, Frank Pöss, hatte eigentlich eine sehr solide Eröffnung gewählt, verpasste aber seine Chance zu einem frühen Zeitpunkt und verlor letztlich deutlich, nachdem Dimitrij sein Vorteil des Läuferpaars in einen isolierten Doppelbauern transferierte. Ein Kuriosum war, dass dem Dinslakener ein Mouseslip unterlief und er dadurch einen ganzen Turm einbüßte. Zum Glück hatte das keine negativen Auswirkungen auf das Gesamtergebnis, da der Dinslakener ohnehin auf verlorenem Posten stand.
In drei von vier Partien genügte es den Spielern von Deizisau, auf die Stärke des Läuferpaars zu vertrauen. Lehrreich.