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Die Finals rücken näher
In manchen Ligen ist die Qualifikation für die Teams schon fast entschieden. Allerdings gibt es ebenfalls Gruppen, in denen sich noch jede Mannschaft theoretisch für die Endrunde qualifizieren kann: Die 6. Liga Gruppe A ist so ein Beispiel. Etwas Verzerrung kommt in das Turnierbild, weil dort nur sieben Mannschaften spielen.
Die Zahl der Einsteller und Bedienfehler nimmt weiter ab, leider werden immer noch Partien durch solche Momente entschieden. Genauso ist die Organisation der Liga gewachsen und die Zahl der technischen Probleme während der Partien nimmt ebenfalls weiter ab. Allerdings gehören verlorene Verbindungen zum Online-Spiel dazu. Natürlich sind die Vereine unterschiedlich aktiv und „vermarkten“ die Teilnahme an der DSOL unterschiedlich. Der Schachclub Kastellaun beispielsweise macht sich noch Hoffnungen auf eine Endrundenteilnahme. Tim Pfrengle erläutert beispielsweise den letzten Mannschaftskampf und einige kritische Moment.
https://www.schachclub-kastellaun.de/wp-content/uploads/2020/08/Kantersieg_DSOL.pdf
Es ist natürlich erstrebenswert aus der Eröffnung heraus einen Vorteil zu erzielen. Aber gerade im Online-Schach kommt es ebenfalls auf die verbliebene Bedenkzeit an. Eine Idee könnte es beispielsweise sein, mit dem Schlimmsten zu planen, also einer Partie in drei Phasen, bestehend aus Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel. Wer sich selbst diszipliniert und für diese Phasen plant, der kann jeder Phase beispielsweise eine maximale Verweildauer von jeweils fünfzehn Minuten zuordnen. Solche Zeitpläne sind meist schnell Makulatur, könnte aber dennoch vor allem das Spiel zu Beginn disziplinieren. Was in einer lange andauernden Partie alles passieren kann, sehen wir in der aktuell längsten Partie, der Seeschlange, die 113 Züge und einen letztlich glücklichen Sieger aufweist.
Es kommt nur recht selten vor, dass Partien nach 14 Zügen bereits entschieden sind. Kevin Felczer gelang dieses Kunststück in seiner Partie gegen Philipp Risius. Natürlich hatte sein Gegner seinen Anteil daran. Je nach Eröffnung wird man von seinem Gegner jedoch auch in theoretische Debatten verwickelt oder dieser fragt klassische Vorlagen ab. Wem es nicht gelingt in der Eröffnung die Partie zu entscheiden, der bekommt im Mittelspiel vielleicht eine Chance auf einen Einschlag auf f7, wie in unserer zweiten betrachteten Partie von Jonas Simon Gremmel und Jörn Edling. In unserer dritten Partie von Anatolij Paul gegen Sebastian Leidorf gelingt es Weiß zunächst gegen den isolierten Damenbauern einen starken Auftritt zu inszenieren und die Eröffnung klar zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. In der Phase danach erwiesen sich die Dinge trotz Materialvorteils allerdings als nicht so einfach. In einer ultra-scharfen Benoni-Struktur entscheidet bereits der erste ungenaue und neue 17. Zug den Tag in der Partie von Heinz-Wilfried Bötticher und Matthias Meffert. Die beiden anderen Partien im Caro-Kann weisen ihre jeweils eigene Dynamik und im ersten Beispiel sogar Tragik im verpassten Kantersieg auf.
Die Liga produzierte erneut einige dramatische Momente. Ein Höhepunkt war sicherlich die gesondert betrachtete Partie von Stephan Buchal und Luis Engel, die der Bremer mit wenigen Sekunden auf der Uhr in der entscheidenden Phase absolvierte, nachdem er die Situation dramatisch verschärfte. Nicht jeder Spieler ist jederzeit bereit dazu, die prinzipielle Spielweise zu wählen. Oft wird man bestraft, wenn man in einer eigenen Angriffstellung die Damen tauscht. Die ersten zwei Beispiele dieser kleinen Auswahl sind Beleg dafür. Fehlkalkulationen wie im dritten Beispiel kommen immer wieder vor. Mut gehört natürlich ebenfalls dazu, um im Online-Schach erfolgreich zu sein. Das letzte Beispiel ginge ebenfalls bereits als Endspiel durch. Zu Beginn steht Weiß mit seinem Läuferpaar und einem Freibauern auf d6 noch auf Gewinn. Nachdem Patrizio Di Franco allerdings einmal im „Flow“ war, ging es ganz schnell bergab.
Diese Woche betrachten wir drei Turmendspiele, wobei das erste einfache Beispiel - vom gegnerischen Freibauern abgeschnittener König - bereits entschieden zu sein scheint. Die beiden anderen Partien sind deutlich komplizierter und sollten sicher noch weiter analysiert werden. Manchmal sind ungleichfarbige Läufer ein Problem beim Verwerten des Vorteils, sogar bei ansonsten klaren Materialverhältnissen. In unseren Beispielen diesmal ist das jedoch nicht der Fall.
Ein Bericht aus der Pfalz ist ebenfalls bemerkenswert.
https://www.grumbeerschach.de/dsol-vierfaches-qualitaetsopfer/
Berichte aus Lübeck
https://www.lsv1873.de/aktuelles/nachrichten.html
Berichte aus Hamburg
https://hsk1830.de/dsol-nach-fuenf-wochen
https://hsk1830.de/dsol-lokalderby-gegen-diogenes-bringt-hsk-2-ersten-sieg