DSOL Viertelfinale: Online is the new Brett

von Olaf Steffens
19.06.2023 – Die DSOL geht weiter und Olaf Steffens berichtet weiter, gewohnt gut gelaunt und unterhaltsam. Er weist auf die Gefahren der Liga hin (siehe Bild), konfrontiert die Leser mit einem kleinen Quiz, zeigt ausgewählte Höhepunkte der aktuellen Partien und fragt moderne Maschinen nach ihrer Meinung.

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Viertelfinale? Das gucken wir uns an!
(Emese Kazár, Junger Mann mit blauem Ärmel,
mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin)

So, verehrte ChessBase-LeserInnen, bevor Sie weiterlesen können, müssen wir hier erst einmal Ihre Zugangsdaten abprüfen.
Wie gut kennen Sie sich aus mit der DSOL 2023? Bitte legitimieren Sie sich:

1) Wie viele verschiedene Ligen gab es in dieser Saison - eine, drei, fünf oder sieben? ___________

2) Über wie viele Runden lief die siebenrundige Qualifikation für die K.O.-Runde? _____________

3) Wie viele Vereine schafften es aus jeder Liga ins Viertelfinale?  ___________

4) Nennen Sie uns Ihre Bankverbindung: _________________

5) Und hier sind die 40 Clubs, die im Viertelfinale stehen. Aber - in welcher der fünf Ligen haben sie sich qualifiziert?

Das beste Gesamt-Ergebnis gewinnt 10 ELO Punkte direkt aus dem unterirdischen ELO-Speicher der FIDE in Lausanne. (Hinweis: Leider erst einlösbar ab dem Jahr 2030)

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Wenn man sich Freunde machen möchte beim Schach, dann ist das sicherlich an vielen Stellen möglich – das DSOL-Viertelfinale aber gehört als Anlass vermutlich nicht dazu. Denn hier wird gekämpft, getrickst, auf Punktgewinn gesonnen. Und wenn die Gegner dann verlieren und spätabends traurig den Laptop ausstellen – wen sollte das schon stören?

Will man sich Freunde machen beim Schach, dann lieber woanders.

Es spielen also in dieser elimination (Heidi Klum) jetzt hammerhart in jeder der fünf Ligen

Sieger der Gruppe 1 – Zweiter der Gruppe 4
Sieger der Gruppe 2 – Zweiter der Gruppe 3
Sieger der Gruppe 3 – Zweiter der Gruppe 2
Sieger der Gruppe 4 – Zweiter der Gruppe 1

Man erkennt es sofort – ein fein austariertes Muster, alle acht Viertelfinalisten sind mit Gegnern gut versorgt, und wer seine Gruppe gewann, muss nicht sofort gegen einen starken anderen Gruppenersten ran. Das ist doch schonmal etwas.

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Und damit kommen wir zu einem Neuzugang in unserem Redaktionsteam. Wir begrüßen -

ChatGPT!

Chat (le chat, französisch für „die Katze“) ist eine Software, die wie so viele Computerprogramme von Menschen eingesetzt wird, um die Welt noch besser zu machen, als sie ohnehin nie war.

Beim Schach arbeiten wir ja schon lange mit raffinierter Denkunterstützung, haben Swiss Chess, um Turnierpaarungen zügig auszulosen, und Fritz, Stockfish, Chessbase, damit man jedenfalls ansatzweise besser durchblickt auf den 64 Feldern.
Neu im Team willfähriger Helfer ab nun ChatGPT, eine Künstliche Intelligenz (KI), die uns ein wenig Redaktionsarbeit abnimmt, so dass wir rausgehen könn(t)en zum Spielen.

Und hey, damit mal gleich frisch ans Werk!

Hallo Chat!

Hallo! Wie kann ich Ihnen heute helfen?

Warum bist Du nach Katzen benannt?
 

Ich wurde nicht explizit nach Katzen benannt. Der Name "ChatGPT" ist eine Zusammensetzung aus "Chat", was auf die dialogbasierte Natur meiner Funktion hinweist, und "GPT", was für "Generative Pre-trained Transformer" steht, das ist der Name der Architektur, auf der mein Modell basiert.

Obwohl mein Name keinen direkten Bezug zu Katzen hat, sind Katzen beliebte Tiere und oft Thema von Gesprächen und Diskussionen. Wenn Sie Fragen zu Katzen haben oder über sie sprechen möchten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!

Darauf komme ich gerne mal zurück. - Chat, wir müssen arbeiten, die Chessbase-Leser wollen etwas lesen zur DSOL.

Schreibe bitte eine kurze Einleitung für uns zu den Viertelfinalspielen der Deutschen Schach-Online-Liga 2023. Verwende auch "SF Spraitbach" und "GM Matthias Blübaum" in Deinem Text.

Natürlich! Hier ist eine Einleitung für die Viertelfinalspiele der Deutschen Schach-Online-Liga 2023, unter Einbeziehung von "SF Spraitbach" und "GM Matthias Blübaum":

Die Viertelfinalspiele der Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL) 2023 stehen bevor und versprechen ein außergewöhnliches Schachspektakel. Die besten Mannschaften Deutschlands haben sich in dieser hochkarätigen Online-Liga durchgesetzt und kämpfen nun um den Einzug ins Halbfinale.

Ein Highlight der Viertelfinals ist das Duell zwischen den SF Spraitbach und ihren Herausforderern. Die SF Spraitbach haben in dieser Saison beeindruckende Leistungen gezeigt und sich als ernstzunehmender Gegner etabliert. Mit ihrer eingespielten Mannschaft und einem starken taktischen Verständnis werden sie versuchen, ihre Erfolgsserie fortzusetzen und sich gegen ihre Kontrahenten durchzusetzen.

Ein weiterer Spieler, der für Aufsehen sorgen wird, ist der renommierte Großmeister Matthias Blübaum. Als einer der stärksten Schachgroßmeister Deutschlands wird Blübaum seine Mannschaft mit seiner umfassenden Erfahrung und seinem strategischen Können anführen. Seine Partien sind stets von Präzision und Kreativität geprägt, was ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit auf dem Schachbrett macht.

Die Viertelfinalspiele der DSOL 2023 versprechen hochklassige Schachbegegnungen und werden die Fans in ihren Bann ziehen. Spannung, Nervenkitzel und strategische Meisterleistungen sind garantiert, wenn die besten Schachteams des Landes um den Einzug ins Halbfinale kämpfen.

Vielen Dank! Dann gehe ich jetzt raus in die Sonne.

Sehr gerne! Genießen Sie die Sonne und haben Sie eine wundervolle Zeit im Freien. Wenn Sie weitere Fragen haben oder in Zukunft Hilfe benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Viel Spaß und bis bald!

Montag, 12.Juni

Deutschland stöhnt unter eine Hitzewelle. Seit Wochen schon gab es nur sehr wenig oder gleich gar keinen Regen – im Frühsommer. Ist das ein weiterer Vorbote der Klimakatastrophe?

Die Schachfreunde Spraitbach schicken nicht eine, nicht zwei, sie schickten ganze drei  Gesandtschaften in diese Viertelfinalrunde der DSOL.

Dreimal Qualifikation, das schaffte sonst niemand! Noch nicht einmal die ansonsten recht erfolgreichen Deizisauer (2 Mannschaften aufgestellt, eine schaffte es unter die letzten Acht = eine Quote von 50%) und selbst der SV Werder Bremen (eine Mannschaft im Rennen, und keine hat sich qualifiziert = eine Quote von … nur sehr sehr wenigen Prozent).

Man darf sicher sein, hätte Spraitbach 10 Teams ins Rennen geschickt – alle hätten sich qualifiziert.

„Mit drei Teams angetreten und drei Mal den Gruppensieg geholt. Ich bin auf alle Spieler sehr stolz. Eine tolle Leistung. Onlineschach verbindet ganz Deutschland, ein anspruchsvolles und gleichzeitig gemütliches Turnier. Jetzt wollen wir natürlich ins Finale“, meint Alex Ziegler, 1.Vorsitzender der SF Spraitbach.
 

Die drei Spraitbacher Kapitäne freuen sich über die dreifache Qualifikation, v. l. Dennis Schwenger (3. Mannschaft), Alexander Ziegler (1. Mannschaft), Julian Kurz (2. Mannschaft) | (Foto mit freundlicher Genehmigung der SF Spraitbach)

Doch wie ist es ihnen jetzt ergangen, den Schwaben, im gefährlichen Malstrom der Knock-Out-Spiele?

Schon heute schickten sich zwei Spraitbacher Vertretungen an, den Weg ins Halbfinale zu bahnen – die eine gegen Leinfelden 2, die andere gegen den SC Hechingen.

Und was soll man sagen? Hat nicht geklappt.

Zunächst Spraitbach 3 gegen Leinfelden 2, da schien nichts anzubrennen, bald schon stand es 2:0.

Schließlich aber kippte das Match, Leinfelden „kam zurück“ und glich furios aus zum 2:2.

Und dann? Dann zählte die bessere Berliner Wertung für Leinfelden, die ihre Punkte an den vorderen Brettern geholt hatten – und damit passgenau ins Halbfinale kamen.

Die DSOL steckt voller Gefahren

Im anderen Spiel waren auch nach knapp 90 Minuten noch alle Partien in vollem Schwange, mal besser hier, mal besser dort. Die Waage neigte sich zugunsten von Hechingen – mit 3:1 schnappten sie sich den Halbfinalplatz.

Lange G’sichter uff de Alb. Kleiner Trost für Spraitbach: im Rennen sind mit Hechingen und Leinfelden zumindest zwei Clubs aus dem bald auch schachlich vereinten Baden-Württemberg.

Das große Schachrätsel

Für eine Künstliche Intelligenz wird mag dieses Rätsel sicher kein Problem sein, doch schwierig mag es werden, geht man allein mit menschlicher Intellenz Intelligenz durchs Leben.

Frage: Die SG Porz 2 führt in diesem Bildschirmfoto mit 2:0, der SC Zugzwang ringt noch um den Ausgleich. Doch wer spielt wo? Und wer muss gewinnen, um den Ausgleich zu schaffen? Unklar. -

Einen Keks für den, der das aus dem Bildschirmfoto abzulesen weiß!

Eine Auflösung des Rätsels vermögen wir nicht zu bieten und kennen die Antwort auch selber ja noch nicht.
Historisch verbürgt ist allein, dass Porz 2 sich letztlich mit 2,5:1,5 durchsetzte. Glückwunsch!

Dienstag, 13.Juni

Hmmm … wie leitet man diesen Spieltag am Besten mit Worten ein ….? Ah, da gibt es jetzt doch diese Software … ?

Hi Chat ... schreibe uns bitte eine kleine Einleitung für den Dienstag, 13.Juni, Viertelfinal-Spieltag in der DSOL.

Am Dienstag, den 13. Juni, steht ein spannender Tag bevor, denn es ist Viertelfinal-Spieltag in der DSOL (Deutsche Schach-Online-Liga). Die DSOL hat sich in den letzten Jahren zu einem der aufregendsten und prestigeträchtigsten Schachwettbewerbe in Deutschland entwickelt, bei dem Teams aus verschiedenen Regionen und Vereinen aufeinandertreffen, um ihr Können unter Beweis zu stellen.

An diesem speziellen Tag werden die verbliebenen Mannschaften ihre strategischen Fähigkeiten und taktischen Raffinessen einsetzen, um einen Platz im Halbfinale zu erobern. Jedes Team wird hart arbeiten, um die besten Züge zu finden, ihre Positionen zu optimieren und ihre Gegner unter Druck zu setzen.

Die Viertelfinals versprechen eine fesselnde Atmosphäre voller Nervenkitzel und Wettbewerbsgeist. Die Schachspielerinnen und Schachspieler werden ihre mentalen und strategischen Fähigkeiten herausfordern und ihr Bestes geben, um ihre Mannschaft zum Sieg zu führen. Jeder Zug und jede Entscheidung wird von großer Bedeutung sein, da jedes Team den Traum hat, ins Finale einzuziehen.

Es wird zweifellos ein Tag voller intensiver Schachpartien und hochkarätiger Begegnungen sein. Die Viertelfinal-Spieltag in der DSOL wird Schachliebhaberinnen und -liebhabern ein Fest bieten und die Faszination dieses königlichen Spiels in vollem Umfang präsentieren.

Wir wünschen allen Teams viel Erfolg und spannende Partien! Mögen die besten Schachzüge gewinnen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Viertelfinal-Spieltags unvergessliche Momente erleben.

Danke!

***

So sieht es also aus – Spannung, Drama, Entscheidungen. Und alles beginnt mit dem Post SV Neustadt!

Neustadt an der Weinstraße nämlich ist kein Unbekannter unter der DSOL-Sonne. Wie schon in den letzten Jahren wühlten sich die Postler auch 2023 erfolgreich durch die Vorrunde, um dann heute gegen den SC Lorsch ihre Briefsendungen im K.O.-Spiel ins Trockene zu bringen. Mit 3:1 entführten sie beide Punkte – Halbfinale für die versierten Pfälzer! 

Ebenso gewann der Hamburger SK 1 bei Rochade Braunschweig, und gleichfalls der SC Heilsbronn bei den Kombinierern des SC Kreuzberg.

Was fällt uns auf? Lauter Auswärtssiege – nur die SG Lippe Süd brachte ihr Heimspiel nach … Hause und sandte den SC Künzelsau mit 3:1 wieder zurück in den Südwesten. Ansonsten aber auswärts, auswärts, auswärts wird gepunktet in diesem Viertelfinale, auch gestern schon.

Sieben Begegnungen, nur ein Heimerfolg – das lässt Schlimmes erahnen für morgen, Mittwoch, wenn die Kieler SG II, der SC Landskrone, der SC Fulda und der SC Hilchenbach ihre Gäste empfangen. Und für die großmeisterlichen Schwabenpfeile aus Deizisau, Ausrichter am Freitag gegen die fußgewaltigen fuß brothers Jena. Mal schauen!

Mittwoch, 14.Juni

Kein Regen, Sommerhitze, Waldbrände im Juni? Falls das die Klimakatastrophe wird, dann könnten wir vielleicht dringend mal beginnen, etwas dagegen zu tun.

Und weiter geht es mit den Auswärtssiegen in den K.O.-Runden – was ist hier bloß los?

Indes, der Trend bestätigt sich lediglich in der obersten Liga: Die SU Ebersberg-Grafing bedient sich mit 3,5:1,5 beim SC Hilchenbach, ebenso wie die erfahrenen DSOL-Knockout-Hasen aus Rinteln mit 2,5:1,5 beim SC Fulda. Zwei sehr große Punkte holten sich die Weserbergländer Felix Gerland und Hans-Lennart Seidenstücker hier mit schönen Motiven!

Die Fahne der Heimvereine dagegen stemmte der SC Landskrone nach oben – endlich wieder ein Heimsieg in diesem Viertelfinale! Mit ihrem beeindruckenden 3,5:0,5 gegen Weißensee zogen die Landskroner direkt ins Halbfinale der 2.Liga ein. So soll das sein – da kann man nicht meckern.

Und auch die Kieler SG 2 buchte behende für die kommende Runde – erst trennte man sich 2:2 von der BSC Rehberge aus Berlin, um im direkt folgenden Blitzentscheid ein weiteres Mal 2:2 zu spielen. Doch das sollte reichen – bessere Berliner (!) Wertung für die Nordlichter gegen die Berliner (!) Gäste durch einen vogelwilden Erfolg von René Werner am ersten Brett.

                                   Digitales Schach? In Kiel wird schon weitergedacht.

Weißensee raus, Rehberge ebenso raus, und Kreuzberg ja schon gestern – die Hauptstadt hat schon bessere Schach-Abende erlebt, auch in der DSOL. Kleiner Trost: immerhin hat die Hertha in dieser Woche ihre (Fußball-) Lizenz erhalten für die Zweite Liga. Geht doch!

Donnerstag, 15.Juni

Feels like Bühlertal

Es gibt ja Tage, da wäre man lieber schon von Anfang an im Bett geblieben – es läuft einfach nicht.

Gibt es vergleichbar dazu auch Viertelfinale, in die man rückblickend gesehen lieber gar nicht erst eingezogen wäre?

Der SC Bühlertal mag heute in der Liga 3 so einen Tag erwischt haben. Das Wetter gut, das Wochenende vor der Tür, der SC Freiburg erfolgreich in der ersten Fußballbundesliga – und dennoch geht alles so schief, dass man direkt aus dem Wettbewerb gekegelt wird.

Der SK Gernsheim aus Südhessen jedenfalls machte sich heute im schönen Bühlertal keine neuen Freunde fürs Schachleben. Es dauerte gar nicht lange, da führten sie bereits mit 2:0, dann das 3:0, und yooo, Halbfinale war klargemacht!

Kein Wunder jedoch aus Gernsheimer Sicht – das Wetter gut, das Wochenende steht vor der Tür, Darmstadt 98 wieder in der Fußball-Bundesliga – da gewinnt man als Hessen auch schon mal deutlich!

Bühlertal im Viertelfinale – nicht nur lustig und Konfetti.

Hier der Punkt von Peter Nies:

Und so gewann Gösta Stomberg:

Liga 5  Ebenfalls mit fliegenden schwarz-weißen Fahnen zog der SC Schwarz-Weiß Zell in das Halbfinale ein -  ein formidables 4:0 gegen die SF Raisdorf aus Schleswig-Holstein, und schon war es geschehen. Zell aus der Nähe von Biberach (BaWü!) zeigt sich bereit für die letzten Vier!

Zell macht heute ernst

***

Kleines Glossar:

            BaWü: Baden-Württemberg                         BüWa: Bücher-und Warensendung (Post!)

***

Liga 4 Leinfelden und der Hamburger SK V brauchten dagegen etwas länger, um sich auf den  Halbfinaleinzug zu einigen. Um halb neun war noch keine Partie entschieden, um zwanzig vor neun ebenso nicht. Überstunden für das Schiriteam, wo soll das noch enden, liebe Viertelfinalisten?

Komplex sind die Pfade ins Halbfinale

Kehrt man dann 40 Minuten und einen eingepflanzten Himbeerstrauch später wieder an die Bretter  zurück – viel hat sich getan! 3,5:0,5 für Leinfelden, sie können es noch, die Württemberger! Oder Badenser? Schwaben? Egal, jedenfalls, nach dem K.O. der Bühlertaler steht nun doch noch ein weiterer Club aus dem Südwesten im großen Halbfinale.

Im Übrigen, wer hat es bemerkt – alles Heimsiege heute! Das haben wir am Dienstag ja schon ganz anders erlebt. Die Heimmannschaften schlagen zurück.

Die Gastgeber räumen heute alles ab

Was aber soll uns das sagen, für die letzten Begegnungen morgen? Lieber Gast sein, oder lieber Ausrichter? Deizisau zumindest wird Ausrichter sein, und vorbei kommen die fuß brothers aus Jena.

Freitag, 16.Juni: Deizisau nur einer von vielen

Bevor wir weitergucken – hier sind die Regularien, falls ein Viertelfinale mal mit 2:2 endet:    

„Endet ein Play-Off Spiel unentschieden, gilt Folgendes:
 

o Es gewinnt die Mannschaft, bei der mehr Spieler angetreten sind (nur bei kampflosen

Einzelergebnissen)
 

o Berliner Wertung (Brett 1: 4 Punkte, Brett 2: 3 Punkte, Brett 3: 2 Punkte, Brett 4: 1

Punkt)
 

o Stichkämpfe im Blitzschach (3min + 2sec/Zug) mit jeweils vertauschten Farben bis zur

Entscheidung (auch mit Berliner Wertung). Hierbei darf die Mannschaftsaufstellung

aus dem Kampf mit langer Bedenkzeit nicht verändert werden“

Unsere Woche mit den 40 besten deutschen Online-Teams neigt sich zur Neige. Einige haben den Wettbewerb bereits verlassen und können sich an den Baggersee legen, andere werden nächste Woche wieder ihre Endgeräte hochfahren.

Noch gut im Rennen in Liga 1 sind die SF Deizisau, Titelverteidiger, Großmeister-Équipe, Europapokalsieger. Heute abend allerdings spielen sie mit einem Handicap – nur drei Bretter konnten besetzt werden.

Wo ist GM Rustem Dautov, der vierte Mann? Steckt er in einem Funkloch und kommt nicht in den Online-Spielsaal, vielleicht ist auch sein Akku leer? Liegt er am Baggersee? Aber selbst von dort aus könnte er ja spielen. Wir wissen es nicht, vielleicht wird es für immer ein Rätsel bleiben.

Bedenklich indes – und das sagen die DSOL-Regeln oben sehr klar – bei einem 2:2 gewönnen nun die fuß brothers Jena. Wer sich nicht komplett einloggt im Viertelfinale, ist bei einem Unentschieden raus.

Wir gucken uns das an.

***

Ein Abend mit glänzenden Chancen für Turm Leipzig, die mit 2 Delegationen im Wettbewerb dabei sind. Spraitbach dagegen, schon am Montag in zwei K.O.-Spielen, etwas gerupft, hat gegen ebenjene Leipziger den dritten Versuch für einen Sprung ins Halbfinale. Aber gegen die erfahrenen Sachsen, das ist hart!

Auch um 20:55 Uhr ist in dieser Begegnung noch überhaupt nichts klar! Gegenseitiges Belauern!

Noch so ein schönes DSOL- Rätsel: wie steht der Kampf, und wer spielt wo mit Weiß und Schwarz? Löse das Rätsel und gewinne 10 DWZ-Punkte!

Nicht viel später, und das 0:1 steht im virtuellen Raum – Führung für Leipzig! Und dann auch schon das 0:2 für die Gäste – war es das für Spraitbach?

Aber das Spiel geht weiter, und die beiden vorderen Bretter zumindest stehen aussichtsreich für Spraitbach, Zeitvorteil hier, zwei Mehrbauern dort. Ein 2:2 würde ja reichen – Berliner Wertung, und die „oberen Bretter“ zählen mehr!

Und tatsächlich gewinnt Brait Lelumees zum 1:2 Anschluss, während Arno 17 eine weitere spannende Position auf dem Bildschirm hat – und bald danach gewinnt! Somit 2:2 und der Einzug ins Halbfinale – da wackelt es auf der Alb bis hin nach Heidenheim.

So zieht man gerne ins Halbfinale ein – links ein Sieg mit Schwarz, rechts ein Sieg mit Weiß

Enttäuschung aber sicherlich bei den Leipziger Türmen, denn nach der Ersten muss sich auch Team Türme 2 aus der Finalrunde verabschieden – Pfullingen ist mit einem 2,5:1,5 heute zu stark.

Hat jemand mitgezählt? Das Viertelfinale scheint insgesamt mehr und mehr für das → Schwabenland zu laufen – und das ganz ohne Baden-Baden!

Weitere Ergebnisse:

Schachfreunde Hamburg 2 – Vohwinkeler SC 3:1

Gerolzhofen – Hamelner SV 1,5:2,5

Turm Leipzig 2 – SF Pfullingen 2 -  ebenfalls 1,5:2,5

Hier punktet Peter Nußbaum für seine Pfullinger:

Und Showdown auch in Schleswig-Holstein: Lauenburg setzt sich mit 2,5:1,5 im Derby gegen Schleispringer Kappeln durch und steht unter den letzten 4 Teams seiner Liga!

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Deizisau – schon stehen sie wieder im Viertelfinale der DSOL. Chapeau, chapeau, die Jungs können was!

Wenn man aber mal ganz ehrlich ist - eigentlich sind die Schwaben ja so eine Art Werder Bremen in diesem Wettbewerb. Dmitrij Kollars entstammt der Werder-Jugend (echt wahr!), Matthias Blübaum spielte einige schöne Jahre für Grün-Weiß (Grüße!, auch an Coach Krallmann), Andreas Heitmann ist schon einmal an Bremen vorbeigefahren, und Rustem Dautov war als Kosmopolit mit zu Gast bei der schönen Bundesliga-Endrunde im Bremer Sommer 2022.

Wenn man es ganz objektiv betrachtet, sind die SF Deizisau das letzte grün-weiße Werder- Team im laufenden Wettbewerb. Und dafür schlagen sie sich eigentlich ganz gut!

 SV Werder Deizisau von 1899

Nun wird man sicher behaupten dürfen, dass Deizisau heute abend gegen fuß brothers Jena favorisiert war, als titelverteidigende Titelträger-Truppe, vier oder mehr GMs an den digitalen Brettern – da ist man schon mal ganz handelsüblich Favorit in so einer DSOL, ist man nicht?

Indes, indes, Momentmomentmomentamal, vier Titelträger? Heute sind sie ja nur zu dritt, die Schwabenpfeile! Das Brett von GM Rustem Dautov ist leer und bleibt leer, und je länger die Begegnung dauert, desto mehr führt Jena mit 0:1 –  Überraschung!

Doch wozu ist man Großmeister, wenn nicht für solche Situationen? Matthias Blübaum klemmt sich hinter seine Figuren und drückt gewaltig im Spiel gegen Frank Zipfel. Und am Ende – ein hübscher Sieg!

„Als einer der stärksten Schachgroßmeister Deutschlands wird Blübaum seine Mannschaft mit seiner umfassenden Erfahrung und seinem strategischen Können anführen. Seine Partien sind stets von Präzision und Kreativität geprägt, was ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit auf dem Schachbrett macht.“ (ChatGPT)

Auch Dmitrij Kollars, Großmeister am Nebenbrett, gewinnt ebenso souverän sein Spiel, und damit liegt Grün-Weiß Deizisau schon wieder 2:1 vorne. Und doch, sie brauchen noch einen halben Punkt! Zwar steht die Berliner Wertung für Deizisau günstig, da beide vordere Bretter gewonnen wurden.
ABER – und aus eigener werderanischer DSOL-Erfahrung leidvoll gelernt – ist man im K.O.Spiel nicht komplett, so ist man bei einem 2:2 draußen. Wissen das die Deizisauer?!

Geht da was für Jena?

Horatschek – Dabo-Peranic: hier ist die letzte Partie!

Am Ende durchaus sehr u.m.k.ä.m.p.f.t.! FM Dabo-Peranic hält schließlich das Remis gegen den großartig aufspielenden Martin jr. „Horrz Horatschek, und bringt seine Jungens damit ins Halbfinale. Knapp war’s dennoch!
 

Und damit sind alle Begegnungen gespielt. Nächste Woche geht es schon wieder hübsch weiter von Montag bis Freitag – hier sind die Paarungen!

Halbfinale? Das gucken wir uns auch an!
(Emese Kazár, Junger Mann mit blauem Ärmel, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin)

Liga 1

SU Ebersberg-Grafing – SF Deizisau

SK Rinteln – SF Spraitbach

Liga 2

Lauenburger SV – Hamburger SK 1

SC Heilsbronn – SC Landskrone

Liga 3

Post SV Neustadt – SF Hamburg 2

Hamelner SV - SKGernsheim

Liga 4

SF Pfullingen 2 – Kieler SG 2

SG Porz 2 – SC Leinfelden

Liga 5

SC Schwarz-Weiß Zell – SG Lippe Süd

SC Leinfelden 2 – SC Hechingen

Turnierseite

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Gute Nacht, ChatGPT, und bis bald!

Gute Nacht! Ich wünsche dir eine erholsame Nacht. Bis bald und habe einen wunderbaren Tag! Wenn du weitere Fragen hast, stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.

Ja, vielen Dank, aber ich rufe jetzt einfach mal einen Freund an. Bis bald!


Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919, den MTV Leck, den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen. Von 2012 bis 2021 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen. Bloggt seit 10 Jahren auf www.schach-welt.de und VeganeSchachkatzen.de.