DSOL - zweite Runde beginnt heute Abend

von Matthias Wüllenweber
06.07.2020 – Nachdem die Deutsche Schach Internet Meisterschaft auf dem Playchess Server völlig problemlos durchlief, machten sich beim Start der neuen Online-Liga eine Reihe von Problemen bemerkbar. Chefentwickler Matthias Wüllenweber erläutert, welche Art von Problemen es gab und wie sie behoben wurden. Nach einer Woche Pause geht es ab heute Abend mit der zweiten Runde der DSOL weiter.

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Deutsche Schach Online Liga – diese Woche geht’s weiter

In der ersten Woche der frisch gestarteten Deutschen Schach Online Liga (DSOL) haben sich leider verschiedene technische Probleme gezeigt, die auf unsere Kappe gingen. Nach der reibungslosen Durchführung der Einzelmeisterschaften war dies unerwartet. Es zeigte sich jedoch, dass Mannschaftskämpfe mit einer Vielzahl von Spielern bedeutend anspruchsvollere Herausforderungen an Robustheit und Bedienbarkeit der verschiedenen Komponenten stellen. Wir mussten daher unsere Partner vom deutschen Schachbund um eine Woche Auszeit bitten, um die aufgetretenen Schwierigkeiten konzentriert beheben zu können. Nun sind wir guten Mutes, einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Für die entstandenen Holprigkeiten möchten wir uns hier entschuldigen und für die Geduld aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedanken.

Verbesserte Software für die Wettkampfleiterinnen und Wettkampfleiter

Wir hatten uns die Aufgabe gestellt, einen Mannschaftskampf mit allen Paarungen weitgehend automatisch zu starten. Dabei gab es einige Fallstricke beispielsweise in der Behandlung verspätet eingetroffener Spieler. An dieser Stelle haben wir versucht, die Bedienung viel eindeutiger und klarer zu gestalten, damit ein Wettkampfleiter, der oft auch selbst mitspielt, ohne großes Nachdenken verzögerte Partien starten kann und direkt sieht, wer noch nicht anwesend ist. Die Rolle des Wettkampfleiters ist durchaus anstrengend und dabei machen Unklarheiten oder technische Barrieren überhaupt keinen Spaß.

Verbesserte Spielsoftware

Ein böses Problem war, dass unsere Programme keine glasklar verständlichen Hinweise gaben, wenn eine Spielerin oder Spieler sich mit einem Account zweifach anmeldete. Anders als z.B. bei einem parallel nutzbaren Netflix-Account soll ein Spieler nur einmal im Server anwesend sein. Bei doppelter Anmeldung wird eine bereits angemeldete Sitzung getrennt. Das ist eigentlich eine normale Anwendung: So kann man sich z.B. einfach mit dem Windows-Client anmelden, während eine Partie im Browser läuft. Die Browser-Sitzung wird getrennt, und die Partie geht dann unter Windows weiter. Dieses erwünschte Verhalten wurde jedoch mit missverständlichen Meldungen begleitet und führte zu Problemen, insbesondere wenn Teilnehmer sich die Rolle des Wettkampfleiters teilen wollten. Wir raten davon eher ab. 

Ein wichtiges Motiv für versehentlich doppelte Anmeldung ist natürlich das Kiebitzen der laufenden Partien. Das kann für einen erfahrenen Windows-Anwender einfach in der Client-Software geschehen, indem man die Partienliste öffnet und auf laufende Partien klickt. Das eigene Spielen wird dadurch nicht gestört.

Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denen unsere Programme eher fremd sind, gibt es eine einfache Alternative: Bitte folgen Sie dazu den Kiebitz-Links unter „Spieltag“ auf der recht klar gestalteten DSOL-Webseite des Deutschen Schachbunds. (https://dsol.schachbund.de/)

In den ersten Runden haben einige Spieler unter einem unerwarteten Verhalten unserer Spielsoftware im Webbrowser gelitten: Wer den Webbrowser schloss, gab automatisch die Partie auf. Bei schnellen Blitzpartien ist das sinnvoll, denn es ist ärgerlich, wenn man in Gewinnstellung auf einen verschwundenen Gegner warten muss, bevor der Punkt kommt. In einem seriösen Turnier wie der DSOL ist das einfach ein konzeptioneller Fehler. Ein Verlassen des Browsers oder ein Auffrischen der Seite führte zum Verlust und die Partie musste aufwändig durch den Wettkampfleiter neu gestartet werden.

Das hat sich grundsätzlich geändert. Man kann nun bei laufender Partie jederzeit die Seite neu laden (Strg-F5) oder den Browser schließen/wechseln, solange man dabei nicht länger als etwa eine Minute ohne Verbindung zur Partie bleibt. Partien werden nur durch bewusste Aufgabe oder den Schiedsrichter entschieden. Für einen Spieler mit schlechter Leitung, der die Verbindung verliert, läuft übrigens unterdessen die Uhr weiter. Bei Fortsetzung der Partie („Reconnect“) wird die inzwischen vergangene Zeit auf seine Uhr addiert. Das war bisher nicht so und ist eine im Zuge der DSOL realisierte sinnvolle Verbesserung.

Es gab viele weitere Rauhigkeiten, die wir hoffentlich abgeschliffen haben. Abschließend noch ein herzlicher Dank an alle Spielerinnen und Spieler, die bisher geduldig mitgemacht haben. 90% der Partien liefen ja flüssig durch. Und ein besonderer Dank an unsere Partner vom Deutschen Schachbund, die mit technischem Verstand und eisernen Nerven die erste Woche erfolgreich betreuten. Wir hoffen nun auf glattere Fortsetzung und wünschen allen Viel Spaß!

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Matthias Wüllenweber, Gesellschafter und Geschäftsführer von ChessBase

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