Von Andreas Albers
nun bin ich schon wieder seit ein paar Tagen in Hamburg und
doch sind spuken immer noch Gedanken und Bilder der letzten knapp 2 Wochen durch
meinen Kopf. Knapp verpasst habe ich eine letzte Sensation: Es soll gestern
geregnet haben in Dubai! Das passiert höchstens einmal im Jahr, und ich war so
nah dran, na ja so habe ich noch was fürs nächste Mal.
Über den Turnierausgang mit dem Überraschungssieger Wang
Hao habe ich ja schon geschrieben. Die Nacht vor der Siegerehrung verbrachte
Wang Hao in aller Ruhe in seinem Hotelzimmer, aber die anderen Spieler, die noch
nicht abgeflogen waren nutzten den letzten Abend und ließen es noch mal so
richtig krachen. Das diese Abschiedsfeier einige Kraft kostete sah man vor allem
Hans-Kristian Simonsen an, der den Vormittag schlafend in der Hotellobby
verbrachte,
während Benjamin Hoareau und Martin Poulsen fleißig e-Mail
Adressen austauschten.
Ansonsten stand relaxen auf dem Programm, bis es am Abend
gegen 18.00 Uhr noch ein letztes Mal zur Abschlusszeremonie ging. Noch einmal
eine waschechte arabische Rushhour erleben und dann noch einmal den Dubai Chess&Culture
Club in der Abendsonne leuchten sehen.
Die Preisträger bekamen feste Plätze in der „Winner-Section“
zugewiesen und die Journalisten brachten sich in Stellung.
Viorel darf neben dem Sieger sitzen
Zahar Efimenko studiert nochmal die Tabelle
Die geschlagenen Zweiten
Anastasia ist trotzdem gut drauf
Die Journalisten warten
Nach den üblichen 15Minuten Warten kam, wie schon zur
Eröffnung des Turniers der Scheich Rashid Bin Hamdan Al Maktoum, um „seinen“
Pokal sowie die weiteren Preise zu vergeben.
Der Scheich gibt sich die Ehre
Die edlen Pokale
Der große Cup geht nach China
Der „Vater“ des Turniers Mr.Husseiny hielt eine kurze Ansprache auf arabisch und
English und dankte allen Teilnehmer für das faire und aufregende Turnier.
Mr. Husseiny hält die Schlussrede
Preisverleihung: Der Scheich in der Mitte
Beim Aufruf der einzelnen Preisträger brauste zweimal
besonderer Applaus auf, zum einen natürlich für den Sieger
und der verdiente Sieger
Wang Hao mit dem Scheich
und dann für den kleinen Ishaq Saeed, der den Preis als
zweitbester Spieler der Emirate überreicht bekam.
Der Publikumsliebling Ishaq Saeed
Der beste Spieler der Emirate
Hier wächst ein ganz großes Talent heran. Immer bescheiden
und ein wenig unsicher wirkend, konnte einem Wang Hao hingegen fast leid tun.
Es sah fast so aus als wollte er sich bei der Riege der
enttäuschten Großmeister entschuldigen, aber er wird sicher bald in ihre Riege
aufsteigen und hat sich diesen wunderschönen vollauf verdient.
Die beste Dame Koneru und der Sieger
Al-Dschasira war zum dritten Mal in diesen Tagen vor Ort
und wollte natürlich unbedingt ein Interview mit dem Sieger, das aber an den
mangelnden Englisch-Kenntnissen Wang Haos scheiterte.
Al Dschasira bittet zum Interview
Das Problem...
Wang Hao spricht kein Englisch
Mr. Ravi versucht sich als Übersetzer
Für die Siegerfotos brauchte man glücklicherweise keine
Sprache und auch das Interview wurde nachgeholt, man verabredete sich für den
nächsten Tag in einem der örtlichen China-Restaurants und würde dort sicher
einen Übersetzer finden.
Nach der Siegerehrung versammelten sich alle Spieler und
Organisatoren noch zu einem kleinen Bankett, auf dem orientalische
Köstlichkeiten serviert wurden.
Die frisch geschlossenen Freundschaften lebten noch einmal
auf.
Anastasia Sorokina, Dragan Solak und Stefan Djuric
Rausis, Iordachescu und Sulskis im Gespräch
Das Bild des Turniers ist mir wohl hier gelungen.
Amerikanisch-irakische-Freundschaft ist so einfach. Andrew Rea aus den USA und
Kasib Laith aus dem Irak plauderten lange Zeit und es ging wohl nicht um
Politik, sondern einfach ums Gott und Welt und das gemeinsame Hobby Schach.
Amerikanisch-irakische Freundschaft
Dragan Solak und Ich hatten sogar noch eine weitere Nacht
gebucht und verbrachten so noch einen letzten Abend in dieser Stadt (23.Uhr und
27Grad auf der Straße), der am Ende in einer Kentucky-Fried-Chicken-Orgie
endete, die uns ordentlich Bauchschmerzen bescherte, mich aber für den gesamten
kommenden Reisetag mein Hungergefühl vergessen ließ.
Dragan Solak besucht mich im Oktober in Hamburg
eine letzte nächtliche Fastfoodschlacht
So geht sie zu Ende, meine Reise nach Dubai und erneut war
es eine großartige Zeit mit dem vielleicht schönsten Turnier der Welt. Viele
Spieler haben bereits ihr kommen im nächsten Jahr angekündigt, aber erst mal
steht das Hamburger Jubiläums-Open auf allen Turnierkalendern.
Früh morgens geht mein Flieger