04.10.2010 – Der scheinbare Schulterschluss und gemeinsame Presseauftritt von Kirsan
Ilyumzhinov und Anatoly Karpov nach der FIDE-Wahl sorgte in der Schachgemeinde
für etwas Verwunderung. Wie Karpov auf seiner Kampagnenseite erklärte, ließ er
sich dazu "überreden", um dadurch Schaden von seinen Unterstützern abzuwenden.
Die Verteidigung gegen die Klage von fünf Karpov unterstützenden Verbänden beim
Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne hatte offenbar bei der FIDE nicht
unerhebliche Kosten verursacht und das FIDE-Präsidium kündigte den betreffenden
Verbänden eine Schadensersatzklage an. Nigel Freemans Verbalattacke gegen Robert
von Weizsäcker kann im Video bei Europe-Echecs verfolgt werden und führte beim
deutschen Verbandspräsidenten zu einem Kollaps. der zunächst sogar als
Herzanfall gedeutet wurde. Karpov trat zusammen mit Ilyumzhinov vor die Presse -
dafür will die FIDE im Gegenzug auf weitere juristische Schritte gegen die
Karpov-Unterstützer verzichten. Das Urteil der CAS wird auf der Karpov-Seite
noch einmal erklärt. Laut CAS sind die Regeln der FIDE so schwammig formuliert,
dass sich jeder von jedem Verband als Kandidat für das FIDE-Präsidium aufstellen
lassen kann, sofern er nur in irgendeinem (auch anderen) Verband Mitglied ist.
Kritisiert wurde allerdings von der CAS, dass die FIDE-Wahl von Personal
durchgeführt, das selber zur Wahl steht. Dies hatte jedoch keinerlei
Auswirkungen auf die Wahlbedingungen. Steve Giddins berichtet in seinem BCM-Blog
von weiteren Unregelmäßigkeiten.
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