Ende einer Durststrecke

von ChessBase
18.02.2013 – Vishy Anand hat eine lange Formkrise hinter sich. Wie der Weltmeister, der im Schach schon alles gewonnen hat, was man gewinnen kann, zugibt, hat er sein letztes erfolgreiches Turnier 2011 in Wijk aan Zee gespielt. Umso mehr freute er sich über seinen Sieg in Baden-Baden. Und so angespannt er während der Partie war, so entspannt wirkte er in der Pressekonferenz. Zum Video...

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Vishy Anand war nach seinem Sieg gegen Arkadij Naiditsch sichtlich erleichtert. In der Analyse der Partie in der Pressekonferenz enthüllte er einen Teil seiner Eröffnungsvorbereitung, kritisierte sein eigenes Spiel,  vor allem den Zug 24...a5 und wies anschließend mit verblüffender Geschwindigkeit auf Feinheiten - "diese Turmendspiele sind sehr, sehr knifflig"- und Möglichkeiten des Turmendspiels hin. Auch er hielt 33.Ke1 für den entscheidenden Fehler des Weißen.

Im Anschluss an die Partieanalyse sprach er über seine lange Formkrise und ließ durchblicken, wie sehr er dadurch verunsichert worden war: "Ich habe gehofft, dass mir nicht wieder ein "Wang Hao" passiert."

Zum Schluss der Pressekonferenz spricht er noch kurz über die Trennung von seinem langjährigen Sekundanten Peter Heine Nielsen, der jetzt für Magnus Carlsen arbeitet. Anand hielt sich generell bedeckt, meinte jedoch, die Trennung sei "freundschaftlich" verlaufen, was man auch daran sehen könnte, dass die beiden "um der guten alten Zeiten wegen" beim Turnier in Wijk aan Zee 2013 noch einmal zusammen gearbeitet hätten. 

 
Vishy Anand bei der Pressekonferenz

Aufschlussreich verlief auch die Pressekonferenz mit Michael Adams und Georg Meier. Adams erklärte die Wahl der ungewöhnlichen Eröffnung (1.e4 e6 2.De2) mit dem Wunsch, eine Stellung herbeizuführen, in der beide Seiten von Beginn an auf sich gestellt waren und "denken müssten". Dann fügte er hinzu: "Aber ich war der Einzige, der denken musste."

Auch über Adams' Fehler, der ihn eine Qualität kostete, und den Meier postwendend mit einem beinahe ebenso schweren Übersehen beantwortete, plauderten die beiden freundlich und entspannt. Am Ende waren sie sich einig, dass sie zwar beide nicht allzu genau gespielt hätten, aber die Partie trotzdem recht interessant gewesen war. 

Michael Adams und Georg Meier bei der Pressekonferenz


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