Ein historisches Rätsel: Hätte Kramnik den Computer schlagen können?

von Karsten Müller
28.05.2020 – Im November 2006 spielte Weltmeister Vladimir Kramnik einen Wettkampf gegen das Computerprogramm Deep Fritz. Austragungsort war die Bundeskunsthalle in Bonn, der Preisfonds betrug eine Million Dollar. Es war das letzte große Match Mensch gegen Maschine. Kramnik verlor 2:4 und konnte keine einzige Partie gewinnen. Doch gleich in der ersten Partie hatte er ein vorteilhaftes Endspiel. Hätte er es gewinnen können? Das ist bis heute unklar. Können Sie den Grossmeistern Yasser Seirawan und Karsten Müller helfen, diese Frage zu klären? Foto: Mathias Feist, Yasser Seirawan und Alexander Kure analysieren.

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Mensch gegen Maschine

Das Duell zwischen dem 30-jährigen Weltmeister aus Russland und Deep Fritz war auf sechs Partien angesetzt. Wladimir Kramnik hatte die Chance eine Million US-Dollar zu gewinnen. Konkret hieß das: Er konnte sein Startgeld von 500.000 US-Dollar verdoppeln, indem er den Computer besiegte.

Pressekonferenz vor dem Matchbeginn Kramnik gegen Deep Fritz

Der Übertragungsraum des Spielortes

Die Deep Fritz-Hardware, eine Siemens Fujitsu 1,6 Mhz. Zwei-Kern-Maschine, befand sich in einem Aufzug hinter der Bühne, der während der Partien geschlossen war, um Kramnik nicht durch die Kühlventilatorengeräusche zu stören.

In der ersten Partie führte der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück, selbst ein begeisterter Schachspieler, den ersten Zug aus. Links neben ihm steht der frühere Wirtschaftsminister Werner Müller. Steinbrück wurde später Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 2013. Auf der rechten Seite ist FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov zu sehen.

Die Pressefotografen zu Beginn des Spiels

Und endlich beginnt die erste Partie Kramnik gegen Deep Fritz.

Das Publikum verfolgt die Partien in der Bonner Bundeskunsthalle

Hätte Kramnik die erste Partie gewinnen können?

Nun kommen wir zu der Frage, bei der wir Ihre analytische Hilfe suchen. Im ersten Spiel erreichte Kramnik ein vorteilhaftes Endspiel. Ich glaube, dass ein Gewinnweg gefunden werden kann, aber die Sache ist nicht ganz klar.

 

Der zweite Beitrag auf unserem Nachspielbrett zeigt die tiefe Analyse von GM Yasser Seirawan aus dem Jahr 2016.

 

Sie wissen wahrscheinlich, dass es in unserem Nachspielbrett viele Funktionen gibt, mit denen Sie die Partie besser verstehen können. Kürzlich haben wir ein umfassendes Tutorial veröffentlicht, das Sie über all die leistungsstarken Funktionen informiert, die das Nachspielen von ChessBase zu einem lehrreichen Erlebnis machen.

Ein großer Vorteil ist, dass Sie eine Engine (Ventilatoren-Symbol) starten können, die Ihnen bei der Analyse hilft. Sie können mehrere Varianten erhalten, indem Sie auf den +-Knopf rechts neben dem Fenster der Engine-Analyse klicken. Die dreieckige "!"-Taste zeigt Ihnen übrigens die Drohungen in jeder Stellung an, was bei unklaren Zügen unglaublich nützlich ist.

Es gibt noch eine Sache, die Sie hier machen können. Es macht viel Spaß, ist aber auch eine ernsthafte Herausforderung: Klicken Sie auf das Turm-Symbol unterhalb des Notationsfensters. Damit können Sie die obige Position gegen Fritz in Ihrer Spielstärke (z.B. "Clubspieler") gleich hier auf der Nachrichtenseite ausspielen. Beachten Sie, dass Ihre Analyse, in der Sie Varianten löschen, sortieren oder aufwerten können, in der Notation gespeichert wird. Am Ende finden Sie die Partie mit Ihrer Analyse in der Cloud. Es geht also nie etwas verloren.

Die Großmeister Dr. Helmut Pfleger und Artur Jussupow bei der Analyse des Endspiels

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Die Endtabelle

 Player
Rating
1
2
3
4
5
6
 Tot. 
 Vladimir Kramnik
2760
½
0
½
½
½
0
2.0
Deep Fritz 10
-
½
1
½
½
½
1
4.0

Links


Karsten Müller gilt als einer der größten Endspielexperten weltweit. Dazu hat sein zusammen mit Frank Lamprecht verfasstes Buch „Grundlagen der Schachendspiele“ ebenso beigetragen wie seine Kolumnen auf der Webseite ChessCafe sowie im ChessBase Magazin. M.s ChessBase-DVDs im Fritztrainer-Format über Endspiele sind Bestseller. Der promovierte Mathematiker lebt in Hamburg, wo er auch für den HSK viele Jahre in der Bundesliga auf Punktejagd ging.

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