ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Ein Rücken geht um die Welt
Im Interview mit Moskovsky Komsomolskaya äußerte
sich Maria Mankova recht offen über Sex und über die Beziehungen der
Schachspielerinnen und -spieler untereinander. Garniert wurde das Interview mit
einigen teils freizügigen Fotos.
Die Geschichte über die lebensfrohe Schachgroßmeisterin wurde von weitern
russischen Magazinen, z.B. dem Yellow Press-Magazin "Speed" übernommen und
mit verschiedenen meist doppeldeutigen Überschriften betitelt., z.B. "Ich esse
gern ... Elefanten". Im Russischen ist "slon" (Elefant) die Bezeichnung für die
Figur der Läufers. Wenn man eine Figur schlägt und vom Brett nimmt, sagen die
russischen Spieler "ich esse die Figur".
Original Interview...
(Russisch)
Additional Artikel in Komsomolskaya Pravda (Russisch)
Bald nach Erscheinen des Interviews wurden die englische Redaktion der
ChessBase-Webseite auf den Fall aufmerksam (Artikel
bei chessbase.com...
). Nun war die
Verbreitung des Bildes und der Geschichte über die Welt nicht mehr zu stoppen.
Die ChessBase-Webseiten werden von Vielen aufmerksam und regelmäßig gelesen,
z.B. auch von Nigel Short, der dem Frauenschach stets Sympathien und ein waches
Interesse entgegen bringt. Short übernahm die Geschichte für seine wöchentliche
Schachkolumne im Telegraph, auf Seite 17 des Blattes.
Nachdem er sein Manuskript abgeliefert hatte, bekam Nigel Short einen Anruf des Chefredakteurs, zum ersten Mal in seiner langjährigen Laufbahn. "Herr Short. Ich habe hier ihren Beitrag über Schach und Sex. Das geht so nicht!", meinte dieser. "Wir können so ein Thema nicht in der Schachkolumne vergraben. Schreiben Sie das etwas ausführlicher und wir gehen damit auf die Seite drei."
Short sonstige Kolumne im Telegraph
Manakova im Telegraph
Nachdem der Artikel im Telegraph abgedruckt wurde, nahm er seinen weiteren Weg um die Welt. Die New York Post schreib darüber und schließlich kam das Thema und mit ihm Maria Manakovas Rücken diese Woche wieder in Hamburg an, als der Spiegel dies in seiner aktuellen Ausgabe einer Meldung für würdig befand.
Maria Manakova im Spiegel
Manakova als Titelgirl von Speed
In ihrem Interview fordert die Großmeisterin mehr Sex-Appeal
am Brett und ist der Meinung, dass dies dem Schach nur nutzen kann, weil es
dadurch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzeugt. Mit ihrer Meinung
steht sie nicht alleine da. Mehr breite öffentliche Aufmerksamkeit bedeutet auch
mehr Sponsoren und mehr Geld. Die junge russische Großmeisterin Alexandra
Kosteniuk hat als erste ganz konsequent auf diesen Aspekt gesetzt und neben
ihren Turnieren zahlreiche Fotoshootings absolviert. Andere Spielerinnen haben
die Effekte ebenfalls erkannt und versuchen sie für sich zu nutzen.
In jüngster Zeit sind bereits viele positive Reaktionen zu beobachten. Hat es in
der Vergangenheit praktisch keinerlei Einladungsturniere für Frauen gegeben, so
gab es in diesem Jahr gleich mehrere, in Warschau, in Biel und in Krasnoturinsk.
Die Fraueneuropameisterschaft in Dresden wurde als großes und lebendiges
Sportereignis wahr genommen, nicht zuletzt wegen der intensiven
Berichterstattung auf den ChessBase-Seiten, mit breiter Unterstützung der
Teilnehmerinnen.
Allerdings gibt es derzeit auch eine Vielzahl junger und starker
Schachspielerinnen, viel mehr als als das früher der Fall war. Dafür ist sicher
auch Judit Polgar verantwortlich, die mit ihren Leistungen gezeigt hat, dass
Frauen bei entsprechendem Training genauso gut Schach spielen können wie Männer.
André Schulz