21.01.2020 – Der FC Barcelona hat einen neuen Trainer. Quique Setién ist quasi der Marco Bode des spanischen Schachs. Im Fußball sicher nicht so gut wie der Bremer, aber im Schach vielleicht aber etwas besser. | Foto: La Liga auf Youtube
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Vor drei Tagen gab der FC Barcelona die Verpflichtung eines neuen Trainers bekannt: Quique Setién, zuletzt Trainer von Betis Sevilla.
Quique Setién stammt aus Santander, in Kantabrien im Norden Spaniens gelegen. Er wurde dort am 27. September 1958 geboren. Seit früher Jugend spielte er Fußball und kam 1977 zu Racing Santander, wo er noch im gleichen Jahre in der Primera División als Mittelfeldspieler debütierte. Im folgenden Jahr stieg die Mannschaft jedoch ab und schaffte erst 1981 den Wiederaufstieg. An der Seite von Piru, Juan Carlos und dem Argentinier Juan Carlos Verón war Quique Setién in dieser Zeit der am häufigsten eingesetzte Spieler der Mannschaft. Zwei Jahre später stieg Santander erneut ab. In der Saison 1983/84 war Setién in der Zweiten Liga mit elf Treffern bester Torschütze seines Teams.
Er wechselte nun zu Atletico Madrid und spielte mit seinem neuen Verein gleich beim Europapokal der Pokalsieger mit. Die Mannschaft erreicht nach einem Halbfinal-Sieg über Bayer 05 Uerdingen das Finale.
Im Finale unterlag Atletico aber Dynamo Kiew. In diesem Jahr wurde Setién zudem in die spanische Nationalmannschaft berufen, kam aber insgesamt nur auf drei Länderspiele. Als Jugendlicher hatte er schon in Jugendnationalmannschaften gespielt.
Nach Streitigkeiten mit der neuen Vereinsführung wechselte Setién im Sommer 1988 zu CD Logronés. Dort konnte er aber nach Querelen um die Freigabe erst im März 1989 eingesetzt werden. Bis zur Saison 1991/92 war er einer der Leistungsträger, wechselt dann aber zurück nach Santander. Anfang 1996 beendete Quique Setién an alter Wirkungsstätte seine aktive Karriere in der Spanischen Liga.
Von 1997 bis 2003 setzte Setién seine Karriere als Beachsoccer-Spieler fort. Zeitweise gehörte er der spanischen Beachsoccer-Nationalmannschaft in der Euro-Beachsoccer-League an.
Ab 2011/02 war Setién bereits als Trainer und Fußballdirektor bei Racing Santander und danach bei Polideportivo Ejido tätig. Von 2005 bis 2006 arbeitete er dann als technischer Direktor und Co-Trainer der russischen Beachsoccer-Nationalmannschaft. Im Herbst 2006 wechselte Setién als Trainer nach Äquatorialguinea, allerdings nur für drei Monate. Im Anschluss war er für seinen Ex-Verein CD Longones in der dritten Liga als Trainer tätig.
Im Sommer 2009 übernahm er das Traineramt bei CD Lugo in der Zweiten Liga. Im Oktober 2015 wurde er Trainer bei UD Las Palmas und führte die Mannschaft von einem Abstiegsplatz ins Mittelfeld. Für diese Leistung wurde er im März 2016 als bester Trainer der Primera División ausgezeichnet. Im Mai 2017 wurde Setién dann als Trainer von Betis Sevilla verpflichtet und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag. Mit Sevilla schaffte er die Qualifikation zur Europa League. Nach Differenzen mit der Vereinsführung wurde der Vertrag aber zum Saisonende 2018/19 vorzeitig aufgelöst.
Am 13. Januar 2020 wurde Setién nun zum FC Barcelona berufen und unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2022. Setién löst Ernesto Valverde als Trainer des amtierenden Meisters und aktuellen Tabellenführers ab. Der Wunschkandidat Xavi hatte dem Verein eine Absage erteilt.
Quique Setién ist seit seiner Jugend aber auch ein begeisterter Schachspieler und war schon in jungen Jahren in Santander Mitglied beim Schachklub Torres Blancas an. Er nahm an Turnieren und bei verschiedenen Gelegenheiten er an Simultanveranstaltungen teil unter anderem gegen Anatoly Karpov, Garry Kasparov und Vladimir Kramnik. Gelegentlich verfasst er auch Artikel zu Schachereignissen, unter anderem für El Mundo. Setié hat die Spielstärke eines guten Klubspielers, mit der höchsten Elozahl von 2055.
Auf einer Fußballseite wurde seine Partie gegen Joan Gensana vom Benasque Open 1993 ausführlich kommentiert:
Es ist eine von zwei Partien, die vom Fußballprofi und Trainer überliefert und in der Mega Database gespeichert sind. Sein Gegner bei der zweiten Partie war etwas prominenter.
Im folgenden Video sieht man, dass der Barcelona Trainer auch mit den Schachfiguren flott unterwegs ist.
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