Viktor Nr. 7 vergeben
Mit dem Viktor 2018 ehrt die Emanuel Lasker Gesellschaft im Laskerjahr 2018 besondere Leistungen im Schachsport. Ein Preis wurde für die beste Elo-Performance in der Bundesligasaison 2017/2018 ausgelobt. Dieser Preis ging an GM Luke McShane, dem der Preis von dem ELG-Mitglied Ulrich Geilmann zu Beginn der neuen Bundesligasaison übergeben wurde. Dazu gibt es auch diesen Bericht auf der Homepage der Schachbundesliga.
Die ELG gratuliert dem Sieger und bedankt sich bei der Schachbundesliga für die Unterstützung bei dieser Würdigung, namentlich bei Herrn Markus Schäfer und Ulrich Geilmann. In der stärksten Liga der Welt diesen Preis zu erobern, zeugt von außerordentlicher Klasse und ist ein besonderes Gütesiegel für die Liga selbst.
Nachfolgend sei die Laudatio von Ulrich Geilmann zitiert:
Ein Viktor für Luke
Emanuel Lasker wurde 1868 in Berlinchen geboren. Er war nicht nur der beste Schachspieler seiner Zeit, sondern auch ein überaus begabter Mathematiker und Philosoph. Er behauptete den Schachweltmeistertitel zwischen 1894 bis 1921 und damit länger als jeder andere. Lasker verstarb 1941 in New York. Sein schachliches und kulturelles Erbe lebt in der Emanuel-Lasker-Gesellschaft fort. Als gemeinnütziger Kulturverein ist die Emanuel Lasker Gesellschaft dabei das Bindeglied zwischen Schachsport und Kultur. Überdies gibt es eine enge Kooperation mit der Schachbundesliga.
Anlässlich des Lasker-Jahres 2018 verleiht die Emanuel-Lasker-Gesellschaft besondere Auszeichnungen. Einen dieser Sonderpreise, den "Viktor", benannt nach dem Ehrenmitglied der Emanuel-Lasker-Gesellschaft Viktor Kortschnoi - wurde am 10.11.2018 in Mülheim a. d. Ruhr für den besten Spieler der Schachbundesligasaison 2017/2018 verliehen. Der verdiente Preisträger ist Luke James McShane.
Die Preisverleihung wurde von Bundesliga-Vizepräsident Ulrich Geilmann vorgenommen, der zugleich Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft ist. Geilmann betonte in seiner Laudatio, dass sich der Bremer Spitzenspieler im letzten Spieljahr eine bemerkenswerte Elo-Performance erspielt hatte. Der stets freundliche Engländer sei aber eben nicht nur ein instruktiver Schachspieler, sondern zugleich ein mehrfach begabter Gentleman. Im Sinne Laskers hätte es daher keinen würdigeren Preisträger für einen „Schach-Oskar“ geben können.
Nicht zu Unrecht. Der 1984 in London geborene McShane war ein Schachwunderkind und wurde bereits als Jugendlicher zum Großmeister ernannt. Doch Schach macht tatsächlich eben nur einen Teil seines Lebens aus. Er studierte Philosophie und Mathematik in Oxford und arbeitet im Bankwesen. Großmeister McShane zeigte sich überrascht. Er freute sich besonders darüber, dass er einen Ehrenpreis erhalten habe, der nach seinem schachlichen Vorbild, Viktor Kortschnoi, benannt worden sei.
Offenbar hatte die launige Preisverleihung einen beschwingenden Nebeneffekt. In seiner Partie gegen Peter Leko zeigte McShane eben genau die Qualitäten, die man an Lasker so sehr schätzt. Glasklare Partieführung und mutige Umsetzung weitreichender taktischer Motive.
Berlin, den 19.11.2018
Thomas Weischede,
für den Vorstand der ELG
Zur Emanuel-Lasker-Gesellschaft...