Nana Alexandria - eine Ikone des Frauenschachs
Am Sonntag, den 13. Oktober 2019, feierte Nana Alexandria ihren 70. Geburtstag. Sie ist immer noch Teil des Schachlebens und anhaltend populär. So erhielt Abdumalik Zhansaya aus Kasachstan, die beste Frau beim Wiener Open 2019, für diese Leistung den "Nana Alexandria" Preis verliehen.
Nana Alexandria 1992, beim Interview mit Elmer Dumlao Sangalang
Bei Weltmeisterschaftskampf zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana 2018 in London fungierte Alexandria als Hauptschiedsrichterin. Die fünfte Partie des Wettkampfs wird Erinnerungen bei ihr geweckt haben: denn Carlsen und Caruana folgten einer Variante, in der Alexandria in der Sowjetischen Frauenmeisterschaft 1969 in einer Partie gegen Valentina Borisenko ein interessantes Opfer gebracht hatte.
Umringt von den besten Spielern der Welt: Nana Alexandria beim WM-Match in London 2018
Geboren wurde Alexandria in Poti, in Georgien, das damals noch zur Sowjetunion gehörte. Mit zehn interessierte sich Alexandria ernsthaft für das Schach und zehn Jahre später, 1969, wurde sie zum dritten Mal Sowjetische Frauenmeisterin. [Das Foto rechts wurde 1970 aufgenommen. Bert/Anefo - Dutch National Archives, Den Haag]. Sie spielte zwei Mal um die Frauenweltmeisterschaft: 1975 verlor sie im WM-Kampf gegen Nona Gaprindashvili und 1981 spielte sie im WM-Kampf gegen Maya Chiburdanidze Unentschieden. Von 1969 bis 1986 war Alexandria Mitglied der Sowjetischen Frauennationalmannschaft und gewann mit dieser Mannschaft sechs Mal Gold bei der Schacholympiade. Von 1992 bis 1996 spielte sie noch drei weitere Olympiaden, dieses Mal jedoch für das Frauenteam Georgiens, das mittlerweile unabhängig geworden war.
1981 beim WM-Kampf gegen Maya Chiburdanidze (links)
1966 wurde ihr der WIM-Titel (Woman International Master) verliehen, 10 Jahre später, 1976, folgte der WGM-Titel (Woman Grandmaster). Nach ihrem Rückzug vom Turnierschach arbeitete Alexandria von 1986 bis 2001 als Vorsitzende der FIDE-Kommission für das Frauenschach und setzte sich erfolgreich für die Belange der Frauen im Schach ein.
Eine Weltmeisterin (Nona Gaprinashvili, mitte) und zwei WM-Kandidatinnen: Irina Levitina (links) und Nana Alexandria (rechts). Aufgenommen in Borjomi, 1974. [Foto: A. Saakov]
1995 wurde Alexandria zur Internationalen Schiedsrichterin ernannt und seitdem hat sie in vielen prestigeträchtigen internationalen Wettbewerben als Schiedsrichterin für Fairness und einen reibungslosen Ablauf der Turniere gesorgt.
Seit 2006 wird in Alexandrias Geburtsstadt Poti ihr zu Ehren ein Gedenkturnier, der Nana Alexandria Cup, ausgetragen. Dieses Jahr feiert das Festival 14. Geburtstag. Co-Organisator des Schachturniers ist die von Alexandria geleitete Nana Alexandria Schachschule.
Nana Alexandria mit dem Nana Alexandria Pokal
Auch als Autorin fördert Alexandria das Schach. In "8:8 - Siege und Niederlagen" stellt sie Partien aus ihren WM-Kämpfen vor, und in ihrem Buch "150 interessante Partien und Turniere" stellt sie Partien aus ihrer Schachlaufbahn vor. In dem Buch "Geschichte in Bildern" erzählt sie Anekdoten und Geschichten aus ihrer Karriere.
Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag und weiter alles Gute am Schachbrett und darüber hinaus!