Eine Ziege für Caruana

von André Schulz
03.09.2015 – Auf der gestrigen Abschluss-Pressekonferenz sorgte die Frage für Erheiterung, was die Spielern den mit ihrem Preisgeld machen wollen. Magnus Carlsen überlegt, seinem Sekundanten ein neues Fahrrad zu kaufen: "Er braucht ein schnelleres!" Den Vogel schoss Fabiano Caruana mit seiner Antwort ab: "Ich kaufe eine Ziege!" Die Erklärung, wofür er diese braucht, lieferte der Amerikaner gleich mit. Eine Ziege für Caruana...

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Pressekonferenzen bei Schachturnieren sind häufig eine recht trocken Angelegenheit. Natürlich danken die Spieler den Organisatoren, Helfern und am allermeisten dem Sponsor, der die ganze Sache bezahlt hat. In St. Louis sind das Rex und Jeanne Sinquefield. Sohn Randy hat als Turnierdirektor die Fäden in der Hand. Fragen zum Schach kann man den weltbesten Spielern kaum stellen, ohne ihnen zu nahe zu treten ("Warum waren sie so schlecht in Form?", "Wo ging ihre Vorbereitung schief?", "Habe Sie das Matt nicht kommen sehen?") und für schlechte Stimmung zu sorgen.

 

Die Abschlusspressekonferenz in St. Louis nahm das Frage-Antwort-Spiel diesmal aber eine andere Richtung. Fabiano Caruana entpuppte sich nämlich als großer Humorist in der Tradition von Groucho Marx, als die Spieler gefragt wurden, was sie denn mit ihrem Preisgeld am liebsten anstellen würden:

Als erstes antwortete Maxime Vachier-Lagrave und berichtete, dass er gerne einmal nach Australien reisen würde, wo er noch nie war, und sich dort gerne die Australian Open (Tennis) anschauen würde. Anand nahm den Ball auf und meinte augenzwinkernd, dass bei seinem (kleinen) Preisgeld ja höchstens eine kurze Reise möglich wäre.

Nun hatte Fabiano Caruana seinen kurzen, aber großen Auftritt.

 

 

Unter großem Gelächter von Spielern und Zuhörern verkündete er, dass er sich mit seinem Preisgeld eine Ziege kaufen sollte. Mit dieser würde er dann trainieren, denn die Ziege würde Taktik bestimmt besser verstehen als er.

Hikaru Nakamura wollte einfach nur ausspannen und Levon Aronian überlegte laut, ob ein Investment in ein Kunstobjekt vielleicht eine gute Anlage für das Preisgeld wäre. Anish Giri verriet, dass er nach seiner Heirat gerade eine neue Wohnung bezogen hätte, diese aber noch mehr oder weniger leer stünde und eine Menge gebraucht würde.

Magnus Carlsen wollte seinem Sekundanten Peter Heine Nielsen mit seinem Preisgeld ein neues Fahrrad kaufen: "Er braucht ein schnelleres!"


 

Und Wesley So wollte erst einmal solch ein Turnier gewinnen, um derartige Frage zu beantworten. Auf ähnliche Weise beantwortete auch Alexander Grischuk die Frage, wobei er ein russische Sprichwort aus einem alten sowjetischen Zeichentrickfilm zitierte, sinngemäß: "Um den Kuchen zu teilen, muss man ihn erst einmal haben." Topalov gab zu, in allen finanziellen Dingen seine Frau zu fragen.

Video Schlussfeier und Presskonferenz

 

Die Frage, was sich die Spieler vom Preisgeld  kaufen möchten, wird ab ca. der 39. Minute beantwortet.

Eine Ziege für Caruana

 

Mancher erinnert sich vielleicht noch an die Kuh, die einst in einem Werbespot für Milch gegen Kortschnoj Schach spielte:

Aber eine Schach spielende Ziege....? Doch, auch das gibt es! 

Fabiano Caruana wendet sich am besten an die Caritas von Österreich. In einem Werbespot, der im letzten Jahr produziert wurde, ruft diese auf, auf eine Ziege zu kaufen und in Afrika zu verschenken. Erklärt wird das Projekt beim Schachspiel:

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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