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Nach einer längeren pandemischen Pause hat die Emanuel-Lasker-Gesellschaft ihre Idee einer Deutschen Deutsche Schachmeisterschaft für Künstler, Kunsthistoriker, Journalisten und Verleger wieder aufgenommen und führt diese zum zweiten Mal am vergangenen Sonntag in Hamburg durch.
Natürlich braucht eine Meisterschaft für Künstler und Kreative ein entsprechendes Ambiente. So fand die erste Meisterschaft für diese Gruppe von kreativen Schachfreunden im März 2019 in Berlin statt, dort in der Berlinischen Galerie, dem Museum für zeitgenössische Kunst in der Hauptstadt.
Für die zweite Auflage des Turniers fand Thomas Weischede, Spiritus Rector dieses Turniers und auch des artverwandten MINT-Turniers, und zudem Vorsitzender und Motor der Emanuel-Lasker-Gesellschaft, auch in Hamburg eine adäquate Turnierhalle - keinen geringeren Ort als die Hamburger Kunsthalle.
Das Turnier wurde am Sonntag ausgetragen. Am Abend zuvor führte die Emanuel-Lasker-Gesellschaft, die 2001 im Zuge einer großen Konferenz zu Ehren des einzigen deutschen Schachweltmeisters in Berlin von Paul Werner Wagner gegründet wurde, im Cube, dem Restaurant und Café im Neubau der Kunsthalle, Ehrungen durch.
Matthias Deutschmann, Paul-Werner Wagner mit Gattin | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Die Gäste der Veranstaltung | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
In der Mitte Wolfgang W. Springer vom Bio-Backwerk, ein großer Förderer des Schachs, rechts Frau Zickelbein | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Dr. Karin Schick, Leiterin der Sammlung Klassische Moderne der Kunsthalle, eröffnete den Abend und stellte die Verbindung von Kunst und Schach mit Hilfe eines Bonmots von Marcel Duchamp her: "Nicht alle Künstler sind Schachspieler, aber alle Schachspieler sind Künstler."
Frau Dr. Karin Schick | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Danach übernahm Thomas Weischede, dankte den Unterstützern und Sponsoren und ging kurz auf die Idee des Events und die Ziele der Emanuel-Lasker-Gesellschaft ein. Schließlich nahm der Vorsitzende der ELG drei Ehrungen vor.
Die Emanuel-Lasker-Gesellschaft fühlt sich dem Andenken an Emanuel Lasker, aber auch der Förderung des Schachs und der Schachkultur in Deutschland verpflichtet. Dazu vergibt sie, auch dies eine Idee von Thomas Weischede, vier Ehrenpreise, den Lasker, den Viktor (in Erinnerung an Viktor Kortschnoi), den Tartakower (in Erinnerung an den Meister des Schach-Bonmots Savielly Tartakower) und die Vera (in Erinnerung an Vera Menchik, die erste Schachweltmeisterin der Frauen), für Schachfreunde und Schachfreundinnen, die durch ihre Aktivitäten oder Leistungen der Förderung und Popularisierung des Schachs gedient haben.
Thomas Weischede und Jade Schmidt | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Thomas Weischede und Georgios Souleidis | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Geehrt wurde Jade Schmidt mit einer Vera 2018 für den Gewinn der 1. Künstlermeisterschaft, Georgios Souleidis mit einem Tartakower 2022 für seine Leistungen zur Verbreitung des Schachs in den Medien (Nicht nur, aber besonders für seinen YouTube-Kanal "The Big Greek") und das Hamburger Urgestein Christian Zickelbein mit einem Lasker 2022 für sein Lebenswerk, das viele Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement mit unzähligen Veranstaltungen und Erfolgen umfasst. Vera und Tartakower wurden erstmals vergeben. Jade Schmidt, Georgios Souleidis und Christian Zickelbein wohnen alle drei in Hamburg und hatten zur Annahme der Ehrenpreise eine kurze Anfahrt.
Die Ehrung von Christan Zickelbein nahm den größten Raum ein. Thomas Weischede skizzierte in seiner Laudation den Lebensweg des Hamburger Schachurgesteins, der immer eng mit dem Schach verbunden war. 1956 hatte Zickelbein noch als Schüler an der Heinrich-Hertz-Schule die nun älteste Schulschachgruppe Deutschlands gegründet, die "Schachelschweine". Über 30 Jahre war er später Vorsitzender des Hamburger SK und füllte eine Reihe von anderen Funktionen im deutschen Schach aus.
Christian Zickelbein mit Tocher Evi | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Als besondere Charaktereigenschaft hob Thomas Weischede Zickelbeins Festhalten an Personen hervor, um die sich sonst niemand kümmert, und sein preußisches Pflichtbewusstsein: Seinen letzten Mannschaftsbericht lud Christian Zickelbein nachts um ein Uhr auf die HSK-Webseite hoch!
Brigitte Burkhard, die für ihren Sieg bei der MINT-Meisterschaft 2018 ebenfalls mit einer Vera 2018 geehrt wird, konnte den Preis nicht persönlich entgegen nehmen.
Den zweiten Teil des Abends bestritte Matthias Deutschmann. Der Freiburger Kabarettist ist auch im deutschen Schach eine feste Größe. In jungen Jahren gehörte er zum badischen Jugendkader, spielte bei Deutschen Jugendmeisterschaften mit und war Teil der Zähringer Bundesliga-Mannschaft, bevor er sich auf sein Cello-Spiel und das Kabarett konzentrierte. Vom Schach lassen konnte der Angriffsspieler aber nie so richtig. Als das Fritz-Programm von ChessBase sprechen lernte, verlieh Deutschmann ihm seine Stimme.
Matthias Deutschmann im Angriffsmodus | Foto: Nadja Wittmann (ChessBase)
Auch Matthias Deutschmann war zu einer pandemischen Pause gezwungen. Jetzt ist er mit einem neuen Programm unterwegs, dem "Mephisto Consulting". Mit seinen "teuflischen Ratschlägen" geht er "back to the roots" und will wieder giftiger werden. Premiere wird am 8. Oktober im Düsseldorfer Kom(m)ödchen sein, wo Matthias Deutschmann seine Karriere begann. Deutschmann behauptet, er habe das Kabarett verlassen und sei nun im Consulting tätig. Dabei begibt er sich mit gefährlichen Themen auf dünnes Eis. Im Cube präsentierte er eine Kurzversion seines neuen Programms und stellte auch Bezüge zum Schach her:
"Im Schach hat der Weißspieler immer einen systemischen Vorteil, den Anzugsvorteil, wurde mir vorgeworfen. Na gut, habe ich gesagt, dann spiele ich eben mit Schwarz. Aber dann hieß es: Das ist kulturelle Aneignung. Warum nimmst du einen Nachteil in Kauf, den du eigentlich gar nicht hast."
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