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Dieses neue Internetturnierformat scheint stets sehr viele faszinierende Endspiele hervorzubringen, so dass ich die Qual der Wahl hatte. Ich habe einige Perlen herausgefischt und sie nach Materialverteilung sortiert.
A) Turm gegen Bauern
A1) Turm stoppt Freibauernsturm
Normalerweise ist ein Turm Bauern im reinen Endspiel turmhoch überlegen. Wenn diese jedoch weit vorgerückt sind, kann es anders aussehen:
Weiß zieht und hält remis in Radjabov,T - Vachier-Lagrave,M ½-½
B) Turmendspiele
B1) Die sichere Königszone
Normalerweise sollte der Angreifer den entfernten Freibauern nur dann auf die vorletzte Reihe vorrücken, wenn das mehr oder weniger direkt gewinnt. Sonst ist es oft direkt remis wie im vorliegenden Fall:
Weiß zieht und hält remis in Caruana,F - Carlsen,M ½-½
B2) Der problematische e-Bauernvorstoß
Thorsten Cmiel weist daraufhin, dass in folgender Konstellation der Vorstoß ...e6-e5 oft nicht gut ist:
In Artemiev,V - Nepomniachtchi,I ½-½ war 34...e5? ein entscheidender Fehler.
Das erinnerte Cmiel an seine Analyse folgender Bundesligapartie:
In der Analysevariante zu Svane,R - Ragger,M ½-½ ist 39...e5? ein entscheidender Fehler.
Rasmus Svane hat allerdings gegen den Gewinnversuch von Cmiel ein Gegengift gefunden:
Schwarz kann sich in Analyse von Svane,R - Ragger,M Line noch halten, wenn er auf ...e5 verzichtet.
B3) Entfernter Freibauer
Im folgenden Fall ist das schwarze Gegenspiel stets schnell genug. Wichtig ist allerdings oft die rechtzeitige Beseitigung des a-Freibauern durch den Turm:
Ding verlor in dieser Remisstellung seine Internetleitung und damit auch die Partie: Carlsen,M - Ding,L 1-0.
Im folgenden Fall ist der Gewinn dagegen einfach:
Weiß zieht und gewinnt in Carlsen,M - Caruana,F 1-0.
Der nächste Fall liegt viel tiefer:
Schwarz zieht und hält remis in Ding,L - Nakamura,H 1-0.
B4) Drei Turmendspiele von Anish Giri
Giri hat den typischen Wellenbrecher f2-g3-h4 aufgestellt und zeigt bei der Verteidigung gute Technik:
Wie setzte Giri in Giri,A - Grischuk,A ½-½ fort?
Auch im folgenden Fall zeigt Giri eine gute Verteidigungsleistung:
Weiß zieht und hält remis in Giri,A - Nepomniachtchi,I ½-½.
Nun greift Giri an, aber das Ergebnis ist erneut ein Remis:
Schwarz zieht und hält remis in Giri,A - Nepomniachtchi,I ½-½.
B5) Ein Endspiel von Weltmeister Magnus Carlsen
Das folgende Beispiel ist so tief, dass es selbst Weltmeister Magnus Carlsen nicht gelingt zu gewinnnen:
Weiß zieht und gewinnt in Carlsen,M - Caruana,F ½-½.
C) Läuferendspiele
C1) Zugzwang ist die schärfste Endspielwaffe
Gleichfarbige Läuferendspiele haben eine gewisse Remistendenz. So muss Weiß im vorliegenden Fall sehr genau agieren, um zu gewinnen:
Weiß zieht und gewinnt in Radjabov,T - Nepomniachtchi,I ½-½.
D) Läufer gegen Springerendspiele
Beim Freibauernwettlaufen ist ein Läufer einem Springer in aller Regel überlegen:
Weiß zieht und gewinnt in Giri,A - Grischuk,A ½-½.
E) Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit ungleichfarbigen Läufer (auch Karpovendspiel genannt)
E1) Ungleichfarbige Läufer begünstigen den Angreifer
Reine ungleichfarbige Läuferendspiele haben zwar eine hohe Remistendenz. Wenn noch mehr Figuren auf dem Brett sind, kommt allerdings obige Faustregel aus dem Mittelspiel immer mehr ins Spiel:
Schwarz zieht und gewinnt in Caruana,F - Carlsen,M 0-1.
F) Leichtfigurenendspiele
Abtauschfragen sind im Schach oft sehr wichtig:
Weiß zieht und gewinnt in Ding,L - Nakamura,H ½-½.
Karsten Müller stellt seine lehrreichen Endspielanalysen regelmäßig in den Ausgaben des ChessBase Magazins vor.
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