Master Class Band 1: Bobby Fischer
Kein anderer Weltmeister erreichte auch über die Schachwelt hinaus eine derartige Bekanntheit wie Bobby Fischer. Auf dieser DVD führt Ihnen ein Expertenteam die Facetten der Schachlegende vor und zeigt Ihnen u.a die Gewinntechniken des 11.Weltmeisters
Über das Finale der Kandidatenwettkämpfe 1970/1971 zwischen Bobby Fischer und Tigran Petrosian wurde viel geschrieben. Im Achtel- und im Halbfinale der Kandidatenwettkämpfe hatte Fischer Mark Taimanov und Bent Larsen, zwei der stärksten Spieler der Welt, mit jeweils 6-0 besiegt, doch Tigran Petrosian, Weltmeister von 1963 bis 1969 und Fischers Gegner im Finale galt als einer der sichersten Spieler der Welt und als der vielleicht beste Defensivspieler aller Zeiten.
Gespielt wurde auf der Bühne des Teatro General San Martín in Buenos Aires, unweit des Ortes, wo Capablanca und Aljechin 1927 um die Weltmeisterschaft gekämpft hatten. Die Großmeister Hermann Pilnik und Miguel Najdorf kommentierten live vor Ort und erläuterten die Züge von Petrosian und Fischer mit Hilfe eines großen Demonstrationsbretts.
Vor dem Match galt Fischer als Favorit, nicht zuletzt, weil er seine letzten 19 Partien vor dem Match alle (!) gewonnen hatte: die letzten sieben Runden im Interzonenturnier in Palma de Mallorca und die zwölf Partien bei seinen 6-0 Siegen gegen Taimanov und Fischer. Aber dem sehr sicher spielenden Petrosian traute man durchaus zu, die Siegesserie von Fischer zu stoppen und zu verhindern, dass Fischer 1972 gegen Spassky um die Weltmeisterschaft spielen würde.
Master Class Band 13 - Tigran Petrosian
Ganz besondere Fähigkeiten besaß Tigran Petrosian in der Verteidigung. Er gilt als Meister der Prophylaxe und ahnte Schwierigkeiten schon lange, bevor sie auf dem Brett akut wurden. Lassen sie sich von unseren Autoren (Yannick Pelletier, Mihail Marin, Ka
Tigran Petrosian auf der Bühne des Martín Coronado Auditoriums im Teatro General San Martín
Doch in der ersten Partie des Wettkampfs setzte Fischer seine Siegesserie fort, obwohl der gut vorbereitete Petrosian Fischer in der Eröffnung überrascht hatte und deutlich besser, wenn nicht sogar auf Gewinn stand. Doch im weiteren Verlauf der Partie gab Petrosian den Vorteil wieder aus der Hand und verlor in Zeitnot sogar nach. Aber in der zweiten Partie des Wettkampfs schlug Petrosian zurück und beendete Fischers Siegesserie von 20 Partien.
Auch in der dritten Partie kam Petrosian in Vorteil, aber erneut konnte er seine Chancen nicht nutzen und die Partie endete schließlich mit Remis. Partien vier und fünf endeten ebenfalls mit Remis, aber in Partie sechs gelang Fischer wieder ein Sieg.
Dann folgte die berühmt gewordene siebte Partie, in der Fischer mit seinem zweiten Sieg in Folge den Wettkampf praktisch für sich entschied. Nachdem er auch noch die Partien acht und neun für sich entschied, gewann Fischer den Wettkampf am Ende mit 6½:2½.
Die siebte Partie hat historische Bedeutung, aber berühmt geworden ist sie vor allem durch den 22.Zug Fischers.
In dieser Stellung tauschte Fischer mit dem paradoxen und überraschenden Zug 22.Sxd7 seinen "guten" Springer gegen Petrosians "schlechten" Läufer und gewann danach schnell.
Aber war Fischers 22. Zug tatsächlich der objektiv beste Zug und steht Weiß danach wirklich auf Gewinn? Oder gab es stärkere und bessere Züge, zum Beispiel 22.a4? Und das ist nur eine Frage, die dieses berühmte und komplizierte Endspiel aufwirft.
Hier ist die Hilfe der Leser gefragt: Wie viele Fehler haben Fischer und Petrosian in diesem berühmten Endspiel gemacht, und was war der letzte Fehler Petrosians?
Teilen Sie Ihre Analysen in den Kommentaren. Endspielexperte und -Detektiv Karsten Müller wartet auf Ihre Antwort!