Erigaisi gewinnt Sharjah Masters

von André Schulz
25.05.2023 – Das 6. Sharjah Masters war ein Topturnier mit vielen jungen Spielern. Vor der letzten Runde lagen acht Spieler gleichauf. In den Spitzenspielen konnte einzig Arjun Erigaisi seine Partie gewinnen und ging damit als Turniersieger hervor. | Fotos: Veranstalter

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Das Sharjah Masters in den Vereinigten Arabischen Emiraten war ein Top-Einladungsturnier mit fast 80 Teilnehmern im eigentlichen Masters. Es gab außerdem noch ein Challengers Turnier und ein Jugendturnier. Gespielt wurde das Masters über neun Runden nach Schweizer System. Alle Teilnehmer trugen den Großmeistertitel. Über die Hälfte der Spieler wiesen Elozahlen über 2600 auf und acht Spieler hatten sogar eine Wertung über 2700 Elo. Mit 16 Teilnehmern stellte einmal mehr Indien das größte Spielerkontingent. Zur indischen Reisegruppe gehörten so bekannte Spieler wie Gukesh, Vidit, Erigaisi, Praggnanandhaa oder Nihal. Die Setzliste wurde aber von einem Nicht-Inder angeführt, nämlich vom Iraner Parham Maghsoodloo. Gukesh nahm den zweiten Platz der Startliste nach Elo ein. Als einzige Frau nahm Weltmeisterin Ju Wenjun teil. Ab 3. Juli muss sie ihren Titel im WM-Kampf gegen Lei Tingjie verteidigen. Da ist etwas Praxis vorher sicher nützlich.

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Die besten Nicht-Asiaten im Teilnehmerfeld waren Sanan Sjugirov, in Elista geboren und als Russe unter FIDE-Flagge spielend, und die beiden US-Großmeister Hans Moke Niemann und Ray Robson. Mit Sam Sevian hatte noch ein dritter starker US-Großmeister den Weg an den Persischen Golf gefunden. Grigoriy Oparin, gebürtiger Russe, spielt inzwischen auch unter US-Flagge. Wertungsbester Teilnehmer aus Mittel-oder Westeuropa waren der Tscheche Ngyuen und der Belgier Daniel Dardha.

Erwartungsgemäß waren die Plätze an der Spitze in diesem starken Feld sehr umkämpft. Ju Wenjun gehörte zu den Spielern mit dem besten Start und zu einer vierköpfigen Spitzengruppe nach drei Runden. In Runde zwei hatte die Chinesin den spielstarken Vidit besiegt. In der Mitte des Turniers kassierte die Weltmeisterin aber zwei Niederlagen und konnte danach auch keine Partie mehr gewinnen. Sie beendete das Turnier mit 4,5 Punkten im guten Mittelfeld, bei einer Eloperformance von 2680 (!).

Nach sechs Runden gehörten mit Sevian und Oparin zwei US-Großmeister zu einem Führungstrio. Nachdem aber in der Spitzengruppe immer mehr Spieler remis spielten, konnten Spieler aus der Verfolgergruppe nachrücken und vor der Schlussrunde lagen nicht weniger als acht Spieler gleichauf an der Spitze.

Sevian, Oparin, hinten: Sjugirov

In den entscheidenden Duellen der Schlussrunde konnte einzig Arjun Erigaisi seine Partie gegen den Usbeken Nodirbek Yakubboev gewinnen und so einen halben Punkt mehr auf seinem Ergebniszettel eintragen.

In einer Italienischen Partie hatte Schwarz mit d7-d5 das Zentrum geöffnet, dann aber zu viele Figuren am Damenflügel versammelt, während sich über seinem König ein Unwetter zusammenbraute.


Sieben Spieler kamen auf sechs Punkte, darunter die Amerikaner Sevian, Niemann und Oparin und Gukesh als zweitbester Inder und jüngster Spieler in der Spitzengruppe.

Vor dem letzten Tage wurde noch eine Runde Fußball gespielt.

Endstand

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Erigaisi, Arjun 6,5 0
2 Sevian, Samuel 6 0
3 Gukesh, D 6 0
4 Yu, Yangyi 6 0
5 Martirosyan, Haik M. 6 0
6 Niemann, Hans Moke 6 0
7 Tabatabaei, M. Amin 6 0
8 Oparin, Grigoriy 6 0
9 Nihal, Sarin 5,5 0
10 Nguyen, Thai Dai Van 5,5 0
11 Yakubboev, Nodirbek 5,5 0
12 Cheparinov, Ivan 5,5 0
13 Narayanan.S.L, 5,5 0
14 Sjugirov, Sanan 5,5 0
15 Praggnanandhaa, R 5,5 0
16 Esipenko, Andrey 5,5 0
17 Dardha, Daniel 5,5 0
18 Adhiban, B. 5,5 0
19 Aryan, Chopra 5 0
20 Sargsyan, Shant 5 0
21 Korobov, Anton 5 0
22 Mchedlishvili, Mikheil 5 0
23 Suleymanli, Aydin 5 0
24 Kadric, Denis 5 0
25 Vakhidov, Jakhongir 5 0
26 Kuybokarov, Temur 5 0
27 Maghsoodloo, Parham 5 0
28 Petrosyan, Manuel 5 0
29 Galperin, Platon 5 0
30 Yuffa, Daniil 5 0

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.