26.08.2010 – Michail Tschigorin gilt als Begründer der russischen Schachschule. Geboren am
12. Nov. 1850 (alter russischer Kalender: 31. Oktober) wuchs er, nachdem seine
Eltern früh verstorben waren, in einem Waisenhaus in St. Petersburg auf, wo er
auch Schach lernte. Sein eigentlicher Schachlehrer wurde aber später der in St.
Peterburg als Kind deutscher Einwanderer lebende gleichaltrige Emanuel
Schiffers. Nachdem Tschigorin 1891 zwei Partien gegen den in den USA lebenden
Wilhelm Steinitz per Telegraph ausgetragen hatte und gewann, kam es später zu
zwei Weltmeisterschaftskämpfen, 1889 und 1892, jeweils in Havanna, die
Tschigorin jedoch beide verlor. Tschigorin leistet viel Arbeit für die
Eröffnungstheorie (Damengambit Tschigorin Variante, Tschigorin-Variante der
Spanischen Partie), schrieb Kolumnen und gab eine Schachzeitung heraus. Von 1889
bis 1897 war er der zweitbeste Spieler der Welt. Am 25. Januar (alter russischer
Kalender: 12. Januar 1908) starb Tschigorin in Lublin an den Folgen seiner
Diabetes. Später brachte man seinen Leichnam nach St. Petersburg. Kürzlich
wurden die Erinnerungen wiederentdeckt, die Olga Kusakowa-Tschigorina, Tochter
aus zweiter Ehe, anlässlich des 50sten Todestages ihres Vaters 1958 niedergeschrieben hat. (Foto: Karlsbad 1907, Ausschnitt, Tschigorin sitzt links im
Bild.)
Artikel bei Chess in Translation (engl.)...