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Batumi ist ein Urlaubsort an der Schwarzmeerküste. Fotos: Boris Bruhn
Gegen Ende des letzten Jahres ist in Georgien parallel zur WM der Kadetten (U8-U12, wir berichteten) die erste Bildungskonferenz der Europäischen Schachunion (ECU) veranstaltet worden mit Konferenzteilnehmern aus insgesamt 14 europäischen Staaten. Im Zentrum der Veranstaltung standen der Austausch mit anderen Nationen und die Frage, wie die ECU den stark wachsenden Sektor Schulschach fördern kann.
Gesucht werden hierfür nicht etwa ausreichend Schachspieler, die unterrichten können, denn dafür gibt es nicht genügend. Das leuchtet ein, wenn man überlegt, wie man in allen Grundschulen in jedem Winkel Europas Schach unterrichten kann Dafür braucht man vielmehr Pädagogen, Psychologen oder Soziologen, diese auszubilden und sie anzuleiten, wie man Schach erklärt: das ist die neueste Entwicklung.
Dabei treffen die Staaten vor allem auf zwei Probleme: zum einen fehlt passendes Material, gemeint ist ausreichendes Spielmaterial und vor allem genügend gute Bücher; zum anderen sind dies qualifizierte Lehrkräfte und Ausbilder.
Alles ist in vier Sprachen gehalten: Georgisch, Englisch, Russisch und Türkisch
Die Bemühungen der ECU zielen jetzt weitgehend darauf ab, als zentrale Organisation in Europa den Föderationen Hilfestellung für Fragen zu bieten, welches Material für den Unterricht geeignet ist und wie man Lehrkräfte qualifizieren kann, was bedeutet: eine frei zugängliche Datenbank mit Materialien für die genannten Bereiche. Sind alle Materialien gesammelt, könnte daraus sogar ein "Chess-Wiki" entstehen, also eine offene Website, an der kontinuierlich weitergearbeitet werden kann.
Auf der fünfstündigen Zugfahrt nach Tiflis: Kühe am Gleis. Im Zug kostenloses Wlan
Außerdem wird die ECU die Bemühungen verstärken, mit der EU ins Gespräch zu kommen über konkrete Projekte wie zum Beispiel das Turnier "European Smart Kids Challenge". Dieses Turnier soll ein von der EU unterstütztes Projekt sein, dessen Ausgestaltung noch offen ist.
Ebenfalls förderungswürdig sind die Aktivitäten, die Schachausbildung über das Internet voranzutreiben. Die ECU wirbt für die von einigen Nationen aufgebauten Seiten, von denen die meisten frei verfügbar sind. Als Beispiele kann man hier nennen: aus Armenien das "Armenian Virtual College", dass seit 2013 einen kostenlosen Kurs anbietet; und "Victors Chess House" als Resultat des "Castle"-Projektes (ein Erasmus-Projekt).
Völlig neu in diesem Zusammenhang sind die Aktionen rundum die Wertschätzung der Arbeit, die Lehrer im Schachunterricht leisten. Unter der Federführung der EU und nach dem Vorbild in Deutschland sollen andere Staaten ermutigt werden, auch ihre Lehrer auszuzeichnen wie hierzulande den "Schachlehrer des Jahres".
Der Konferenzraum mit Simultanübersetzung Englisch-Georgisch-Russisch
Ein besonderes Augenmerk ist auf Polen gerichtet: Das Bildungsministerium hat durch das Kabinett und das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das an allen Grundschulen (in Polen die 1. bis 6. Klasse) ab dem 1. September 2017 Schach verpflichtendes Fach werden wird. Im kommenden Jahr sollen also 19.000 Lehrer im Einsatz sein, die 400.000 Schüler im Schach schulen. Tatsächlich ist dieses Projekt schon seit 2012 in den Startlöchern: bereits 9.000 Lehrer wurden in Kursen von 72 Unterrichts-Stunden ausgebildet im "Schach unterrichten". Dennoch ist es ein großer Schritt in kurzer Zeit, den die ECU mit vielen Besuchen des Vorsitzenden der ECU-"Chess in Schools Commission", Jesper Hall, unterstützen wird. Dabei steht die Beratung des polnischen Bildungsministeriums im Vordergrund, wie die "restlichen 10.000 Lehrer" ausgebildet werden können bis zum Stichtag. Außerdem sollen die gesammelten Materialien aus der Arbeit der ECU zur Verfügung gestellt werden.
→ Vollständiges Protokoll bei schulschachstiftung.schulschach-bayern.de
Jesper Hall aus Schweden, Vorsitzender der ECU-"Chess in Schools Commission", im Gespräch mit Anastasia Sorokina aus Bulgarien
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