Inspiration für den Weltmeister: Erwin L'Amis Stonewall-DVD

von Albert Silver
02.02.2017 – Magnus Carlsen mag den Stonewall-Aufbau im Holländer und so ist es kein Zufall, dass er in einer wichtigen Partie gegen Pavel Eljanov in Runde 12 des Tata Steel Turniers in Wijk aan Zee gerade zu diesem System griff. Dabei folgte Carlsen einer aktuellen Variante, die Erwin L'Ami auf seiner neuen ChessBase DVD über Stonewall gründlich analysiert hat. L'Amis DVD war zwei Tage vor der Partie Carlsen-Eljanov erschienen und enthält jede Menge guter Eröffnungstipps - aber man muss kein Weltmeister sein, um davon zu profitieren. Mehr...

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Alle großen Spieler hatten eine oder mehrere Eröffnungen, die sie besonders gern und gut gespielt haben. Eröffnungen, die sie geprägt haben, in denen sie Entdeckungen gemacht und Neues ausprobiert haben. Im Fall von Magnus Carlsen scheint sich das Stonewall-System im Holländer immer mehr zu einer solchen Variante zu entwickeln - obwohl Stonewall in Top-Turnieren eigentlich ein seltener Gast ist.

Doch die Eröffnung passt zu Carlsen: sie ist unglaublich solide und bietet viele Möglichkeiten und Pläne, die man kennen und verstehen muss. Viele Spieler würden die Variante gerne in ihr Repertoire aufnehmen, aber tun das nicht, weil die Eröffnung anspruchsvoll wirkt und Schwarz gerade in der Hauptvariante Probleme zu haben scheint. Doch für Stonewall-Anhänger und solche, die es werden wollen, hat Erwin L'Ami auf seiner neuen ChessBase DVD einen gründlichen Blick auf den schwarzen Aufbau geworfen und verrät dabei, wie Schwarz die Probleme in den Hauptvarianten lösen kann.

Im einleitenden Video - das bereits zeigt, wie gut sich der holländische Großmeister auf seinen Vortrag vorbereitet hat - erläutert L'Ami, dass es in dieser Eröffnung vor allem auf Ideen und Manöver ankommt. Folgerichtig beschäftigen sich die nächsten sechs Videos jeweils mit einem tyischen Manöver oder einer typischen Idee.

02: Typische Manöver - Ld7-e8-h5
03: Typische Ideen - dxc4 nebst c5
04: Typische Ideen - Lxe5 dxe5
05: Typische Ideen - h6 nebst g5
06: Typische Ideen - cxd5
07: Typische Ideen - c4-c5

Manchmal ist es gut für Schwarz, den Läufer auf d6 gegen den Springer auf e5 zu tauschen, manchmal nicht.
Erwin L'Ami verrät, worauf beide Seiten bei diesem Abtausch achten müssen.

Nach diesem Überblick folgt die aktuelle Theorie der einzelnen Varianten. Er behandelt zunächst die Hauptvarianten - vor allem die Hauptvarianten, in denen Weiß b3 oder Lf4 spielt, denn das stellt Schwarz nach dem Stand der aktuellen Theorie vor die größten Probleme - aber verweist später auf eine Möglichkeit, wie Schwarz diese Probleme umgehen kann, ohne die Pfade der Theorie zu verlassen. Hier kommt es auf die Zugfolge an.  

 

In Runde 12 des Tata Steel Turniers in Wijk aan Zee spielte Carlsen mit Schwarz gegen Pavel Eljanov, und in dieser wichtigen Partie griff Carlsen einmal mehr zum Stonewall. Dabei folgte er genau der Zugfolge, die L'Ami auf seiner DVD empfiehlt. Vor dieser Partie hatte man dieser Möglichkeit nur wenig Beachtung geschenkt, aber Carlsens Entscheidung, diese Zugfolge in einer wichtigen Partie anzuwenden, zeigt, wie aktuell und gut L'Amis DVD ist.

 

Erwin L'Ami erläutert die Feinheiten und Fallstricke unterschiedlicher Zugfolgen

Wenn Sie eine Eröffnung suchen, in der es wichtiger ist, Ideen und Manöver zu kennen als Varianten zu lernen, dann ist diese DVD genau das Richtige für Sie.

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Albert Silver ist Redakteur und Autor. Er lebt in Rio de Janeiro in Brasilien.

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