Europa-Mannschaftsmeisterschaft: Männer gewinnen gegen Armenien, erste Niederlage für die deutschen Frauen

von André Schulz
16.11.2023 – Die deutsche Mannschaft kam in der Top-Begegnung der 5. Runde zu einem souveränen 3:1-Sieg gegen Armenien und hat nun die alleinige Führung übernommen. Die deutschen Frauen kassierten gegen Aserbaidschan eine etwas unglückliche Niederlage. | Fotos: Mark Livshitz und Paul Meyer-Dunker

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Nach vier Runden bildeten Deutschland, Armenien und Polen bei der Europamannschaftsmeisterschaft ein Führungstrio. Alle drei Mannschaften hatten bis dahin erst einen Mannschaftspunkt abgegeben und lagen mit 7 Punkten gleichauf, mit der besten Feinwertung für das deutsche Team. 

Eigentlich hätte man den Topfavoriten Aserbaidschan mit an der Spitze erwartet, doch die aserische Mannschaft startete mit einer Niederlage gegen Dänemark und verlor am Dienstag in Runde vier auch noch gegen Kroatien mit 1,5:2,5. Mit vier Punkten vor der fünften Runde sind die Aseris von der Spitze recht weit entfernt.

Dafür spielen andere Mannschaften über der Erwartung - Kroatien, Italien und Griechenland beispielsweise, die alle sechs Punkte eingefahren haben. Zur Verfolgergruppe gehören auch die Niederlande, Rumänien, Serbien und England.

Die deutsche Mannschaft gehörte als Dritte der Startliste nach Eloschnitt zum engeren Favoritenkreis und ist den Erwartungen bisher gerecht geworden. Das deutsche Team sich an Tisch eins inzwischen einen Stammplatz erspielt und kontrolliert das Feld von oben.

In der fünften Runde war Armenien der Gegner der deutschen Mannschaft. Armenien hatte bislang nur in Runde zwei ein Remis gegen Kroatien abgegeben und alle anderen Kämpfe gewonnen, unter anderem in Runde drei gegen den Favoritenschreck Österreich. Die deutsche Mannschaft erwies sich aber als zu stark für die Armenier.

| Foto: Paul Meyer-Dunker

Vincent Keymer überspielte Haik Martirosyan auf beeindruckende Weise in einem damenlosen Mittelspiel.

Matthias Blübaum kiebitzt bei Rasmus Svane | Foto: Paul Meyer-Dunker

Zu einem vollen Punkt kam auch Matthias Blübaum gegen Gabriel Sargissian.

Rasmus Svane und Dmitrij Kollars steuerten zwei Remis zum souveränen 3:1-Sieg bei.

Den zweiten Spitzenkampf lieferten sich Polen und Rumänien. Die Rumänen, nach Eloschnitt mit Deutschland gleichauf, treten mit Richard Rapport an, der bekanntlich vom ungarischen Verband in den rumänischen Verband gewechselt ist, mit Liviu-Dieter Nisipeanu als Rückkehrer vom Deutschen Schachbund und mit dem jungen Ukrainer Kirill Shevchenko, der ebenfalls unter rumänischer Flagge spielt. Mit Siegen von Richard Rapport und Bogdan-Daniel Deac kamen die Rumänen zu einem doppelten Punktgewinn gegen Polen und werden in Runde sechs gegen Deutschland spielen.

In der Verfolgergruppe entschieden die Engländer das Duell gegen Griechenland mit 2,5:1,5 für sich. Italien unterlag den Niederlande mit 1:3. Serbien besiegte Kroatien mit dem gleichen Ergebnis. 

Foto: Marl Livshitz

Nach zwei Siegen kam Magnus Carlsen gegen den moldawischen Großmeister Ivan Schitco nicht über ein Remis hinaus. Auch der Wettkampf Norwegen gegen Moldawien endete unentschieden.

Ergebnisse der 5. Runde

Nr. Team Team Erg. : Erg.
  Armenia
  Germany
1 : 3
  Moldova
  Norway *)
2 : 2
  Azerbaijan
  Montenegro *)
3 : 1
  Romania
  Poland
3 : 1
  England
  Greece
:
  Italy
  Netherlands
1 : 3
  Serbia
  Croatia
3 : 1
  Hungary
  Israel
:
  Czech Republic
  Slovakia
2 : 2
  Spain
  Sweden
:
  Denmark
  France
:
  Lithuania
  Turkey
2 : 2
  Iceland
  Slovenia
0 : 4
  Austria
  Georgia
:
  Montenegro C
  Switzerland
:
  Albania
  Belgium
:
  North Macedonia
  Montenegro Youth
:
  Finland
  Kosovo
:
  Scotland
  Faroe Islands
½ :

Stand nach fünf Runden

Rg. Snr Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3   Wtg4   Wtg5 
1 Germany 9
2 Serbia 8
3 Romania 8
4 Netherlands 8
5 England 8
6 Poland 7
7 Armenia 7
8 Hungary 7
9 Azerbaijan 6
10 Czech Republic 6
11 Croatia 6
12 Italy 6
13 France 6
14 Greece 6
15 Slovakia 6
16 Slovenia 6
17 Sweden 6
18 Israel 5
19 Turkey 5
20 Austria 5
21 Lithuania 5
22 Moldova 5
23 Denmark 4
24 Spain 4
25 Norway 4
26 Montenegro 4
27 Belgium 4
28 Switzerland 4
29 Iceland 4
30 North Macedonia 4
31 Kosovo 4
32 Georgia 3
33 Montenegro C 3
34 Albania 2
35 Faroe Islands 2
36 Montenegro Youth 2
37 Finland 1
38 Scotland 0

38 Mannschaften

Partien

Europameisterschaft der Frauenteams

Bei der Europameisterschaft der Frauenteams bildeten vor der fünften Runde Frankreich, Aserbaidschan und Deutschland ein Führungstrio, alle ebenfalls mit sieben Mannschaftspunkten. Deutschland traf auf Aserbaidschan, das hinter dem Topfavoriten Georgien den zweiten Platz in der Startliste belegt, knapp vor Deutschland. 

Der Wettkampf ging mit 1.5:2,5 für das deutsche Team verloren. Elisabeth Pähtz verlor am Spitzenbrett gegen Gunay Mammadzada. An den übrigen Brettern konnten die anderen deutschen Spielerinnen den Verlust nicht ausgleichen. 

Josefine Heinemann hatte einen Materialvorteil und ein gefährliches Freibauernpaar, sah sich aber einem ebenso gefährlichem Königsangriff ausgesetzt.

Frankreich feierte einen überraschend hohen 3,5:0,5-Sieg gegen Armenien. Bulgarien besiegte Serbien mit 3:1. Georgien gewann gegen Ungarn und findet langsam Anschluss an die Spitze.

Ergebnisse

Nr. Team Team Erg. : Erg.
  Azerbaijan
  Germany
:
  Armenia
  France
½ :
  Bulgaria
  Serbia
3 : 1
  Hungary
  Georgia
1 : 3
  Greece
  Ukraine
:
  Netherlands
  Slovenia
:
  Poland
  Estonia
:
  Israel
  Spain
½ :
  Croatia
  Switzerland
1 : 3
  North Macedonia
  England
0 : 4
  Romania
  Turkey
:
  Slovakia
  Montenegro
: ½
  Italy
  Czech Republic
3 : 1
  Sweden
  Iceland
:
  Austria
  Belgium
:
  Finland
  Norway
:

Stand nach fünf Runden

Rg. Snr Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3   Wtg4   Wtg5 
1 France 9
2 Azerbaijan 9
3 Bulgaria 8
4 Netherlands 7
5 Germany 7
6 Georgia 7
7 Greece 7
8 Armenia 6
9 Serbia 6
10 Spain 6
11 Poland 6
12 England 6
13 Switzerland 6
14 Slovenia 5
15 Ukraine 5
16 Hungary 5
17 Estonia 5
18 Slovakia 5
19 Romania 5
20 Israel 4
21 Turkey 4
22 Sweden 4
23 Italy 4
24 Croatia 4
25 Montenegro 4
26 Belgium 4
27 North Macedonia 4
28 Norway 3
29 Czech Republic 2
30 Iceland 2
31 Austria 1
32 Finland 0

Partien

Turnierseite

Ergebnisse bei Chess-Results


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.