Europameisterschaft im chinesischen Schach

von ChessBase
10.09.2010 – An diesem Wochenende findet in Hamburg die Europameisterschaft im Xiang Qi statt. Gastgeber ist das Yu Garden Teehaus. Xiang Qi ist der Name des chinesischen Schachs, das mit anderen Figuren und anderen Regeln gespielt wird, dessen Verwandtschaft zum westlichen Schach aber unverkennbar ist. Naturgemäß kommen die weltbesten Spieler aus China, Erst auf Platz Zehn der Weltrangliste folgt ein Vietnamese. Auch die kleine deutsche Xiang Qi-Gemeinde hat eine Rangliste, wobei die Spitzenplätze von in Deutschland lebenden Chinesen eingenommen werden. Witzigerweise ist uns der Namens des besten deutschstämmigen Spielers wohlbekannt. Es handelt sich um Dr. Robert Hübner, der 1993 sogar an einer Weltmeisterschaft im chinesischen Schach teilnahm. Dr. René Gralla erinnert sich.Turnierseite...Mehr...

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DR. ROBERT HÜBNERs GROSSES ABENTEUER IM ASIENSCHACH
Text: Dr. René Gralla,
Fotoproduktion: Daniel Blank,
Christoph Harder

Selten haben wir Deutschlands ehemaligen Weltranglistendritten Dr. Robert Hübner derart gelöst gesehen wie im April 2010 in Hanoi, während der diesjährigen Freundschaftsbegegnung zwischen der Nationalmannschaft und einer vietnamesischen Auswahl. Der Kölner Großmeister ließ sich von den charmanten Betreuerinnen des Gastgebers gerne die Stadt zeigen.

Und dass, obwohl der 61-jährige im Vergleich zu den übrigen Teammitgliedern beim historischen Länderkampf in Südostasien zweifellos die wohl schwerste Aufgabe zu lösen hatte. Schließlich sollte sich Hübner in der kampfbetonten Schachvariante "Cò Tuóng", das ist die vietnamesische Ausgabe des chinesischen "XiangQi", mit dem früheren Landesmeister Vu Huy Cuong messen.

Dennoch ist es für Vietnams Vu Huy Cuong kein Spaziergang geworden, als der Local Hero programmgemäß auf Hübner traf. Zugegeben, am Ende musste sich der Deutsche 0:2 geschlagen geben, aber vor allem die erste Runde, die mit 64 Zügen über eine für das XiangQi ziemlich lange Distanz ging, ist trotz der Niederlage aus deutscher Sicht ein beachtliches Resultat.

Die Website des Nürnberger Chinaschach-Klubs "Stoßzahn Franken" bietet die beiden Partien aus Hanoi 2010 als Download zum Nachspielen an:

Hanoi 2010 ist ohne Übertreibung ein neuerliches Highlight in Hübners meist unbekannter zweiter Existenz, seinem heimlichen Flirt mit dem Asienschach. Nach einer erstaunlichen Premiere vor 17 Jahren während der 3. XiangQi-WM vom 4. bis 11. April 1993 in Peking: Für Furore sorgte damals insbesondere Hübners Leistung gegen den nachmaligen Turniergewinner und Weltmeister Xu Tianhong, und das ist Grund genug, jene Partie sich nachfolgend einmal näher anzuschauen.

Zuvor aber noch ein Abriss der Regeln von Cò Tuóng aka XiangQi. Im FIDE-Schach, aber auch in Japans Shogi oder Thailands Makruk, werden die Figuren auf den Brettquadraten platziert. In der vietnamesisch-chinesischen Variante manövrieren die Steine dagegen über Linien, Reihen und Diagonalen, die das Gitternetz des Spielplans bilden. 


Chinaschach in westlicher Figurendarstellung


Und so sieht es mit chinesischen Spielsteinen aus


Grischuk und Kasimdzhanov spielen Chinaschach mit einem Westschachspiel

Den XiangQi-Sportlern stehen für ihre Figuren (16 auf jeder Seite) insgesamt 90 verschiedene Positionen zur Verfügung. Auffällig sind drei Sonderzonen, die das Szenario unverwechselbar prägen: der Fluss, den nicht alle Einheiten überschreiten können, sowie die beiden Paläste mit den Koordinaten d1/d2/d3 + e1/e2/e3 + f1/f2/f3 (Rot) und d8/d9/d0 + e8/e9/e0 + f8/f9/f0 (Schwarz).

Da das rote Han im Norden Chinas seine Basis besaß, während das schwarze Han den Süden beherrschte, wird diese geographische Verortung auch für das Schachszenarion übernommen.


So wird XiangQi in China präsentiert

In der Anfangsstellung hocken die XiangQi-"Soldaten" (englisch: "Pawn", international gebräuchliche Abkürzung: "P") in vorgeschobenen Schützenlöchern: Das sind die nördlichen Positionen a4/c4/e4/g4/i4 (Rot) und die südliche Front a7/c7/e7/g7/i7 (Schwarz). Die asiatischen Kollegen der westlichen Schachinfanteristen ziehen pro Zug einen Feldschnittpunkt vorwärts und schlagen auch vorwärts zu; eine "Bauerngabel" analog den FIDE-Regeln ist nicht möglich. Ein Pawn kann sich niemals rückwärts bewegen, dafür jedoch nach links und rechts seitwärts, sofern es ihm gelingt, den Grenzstrom zu überschreiten.

Für die Querung des Großen Wassers können die Furten a5-a6, b5-b6, c5-c6 undsofort genutzt werden. Der Umtausch eines Bauern in eine stärkere Figur nach Durchstoß bis zur feindlichen Grundreihe ist nicht vorgesehen. Hat sich ein Pawn dermaßen weit vorgewagt, darf er bloß noch als "alter Soldat" auf der ersten oder zehnten Reihe (Schwarz beziehungsweise Rot) hin und herziehen.

Deckungsgleich mit den westlichen Gegenstücken sind die Wagen (engl. "Chariot", Abk.: "R"), von den Startfeldern a1/i1 (Rot) und a0/i0 (Schwarz) rumpeln sie wie FIDE-Türme ins Gefecht. Auch die Pferde (engl.: "Horse", Abk.: "H"), die zu Beginn auf b1/h1 (Rot) und b0/h0 (Schwarz) mit den Hufen scharren, traben in der typisch kombinierten Springerbewegung, das heißt, ein Schritt vorwärts plus ein Schritt schräg.

Aber Achtung: XiangQi-Pferde können Hindernisse nicht überspringen! Die Gäule sind dann blockiert und müssen einen Weg um die Barriere herum finden.

Was den "König" (engl.: "King", Abk.: "K") - nach östlichem Verständnis übrigens eigentlich kein entrückter Monarch, sondern ein energischer "General" - betrifft, so dürfen sowohl der rote Oberkommandierende als auch sein schwarzer Antipode (Ausgangsfelder: e1 und e0) ihre Paläste niemals verlassen. Die Leitwölfe können innerhalb der virtuellen Mauern ihren Aufenthaltsort pro Zug um einen Schritt horizontal oder vertikal verändern, diagonale Sidesteps bleiben indes verwehrt. Als eine gewisse Kompensation verfügen die Anführer, gerade weil sie innerhalb des engen Gevierts ihrer Bunker ständig in Gefahr schweben, über eine laserartige Fernwaffe: Besetzt einer der beiden Generäle eine offene Linie, hat seine bloße Präsenz auf der betreffenden Magistrale den Effekt, dass die Straße für den Rivalen gesperrt ist. Denn es ist den Armeechefs verboten, ihrem Widersacher die Stirn zu bieten, Aug' in Aug': ein Effekt der geradezu spacigen "Telepotency", die das Arsenal der Nr. 1 futuristisch aufmotzt.

Die Berater (engl.: "Advisor", Abk.: "A"), die den Commander-in-chief als Pärchen an Stelle einer "Dame" begleiten und die nach manchen Quellen wechselweise auch unter den Labels "Leibwächter" oder "Mandarine" firmieren, müssen wie ihre Chefs ausharren im Hauptquartier, das folglich oft zur tödlichen Falle wird. Die Route, die exklusiv für besagte Stabsangehörige reserviert bleibt, sind zwei sich innerhalb des Palastes kreuzende Kurzdiagonalen, deren Ausgangspunkte jeweils die Startfelder der Paladine sind, sprich die Positionen d1/f1 (Rot) und d0/f0 (Schwarz).

Etwas mehr Auslauf haben die Elefanten (engl.: "Elephant", Abk.: "E"), die zum Auftakt einer Partie auf c1 und g1 (Rot) beziehunsgweise c0 und g0 (Schwarz) trompeten. Die Exoten sind schachhistorisch die Vorgänger der modernen Läufer: Sie trotten über die - gedachten, auf dem Spielplan nicht besonders markierten - Schrägen, schaffen pro Zug jedoch nur den Schritt bis zum übernächsten Wegkreuz. Die Bahn muss frei sein, keine eigene oder fremde Einheit darf sich dazwischen befinden, außerdem ist es den Elefanten unmöglich, den Fluss zu überschreiten.

Eine äußerst gefährliche Waffe sind die Geschütze (engl.: "Cannon", Abk.: "C"), die wir in der Grundstellung erkennen auf b3 sowie h3 (Rot) und b8 plus h8 (Schwarz).   Wenn die Kanonen keine Kugeln abfeuern, um feindliche Ziele zu bekämpfen, sondern schlicht verlegt werden, rollen sie über Linien und Reihen wie Wagen. Soll eine Haubitze jedoch einen bestimmten Truppenteil des Gegners beschießen, benötigt sie dafür eine "Rampe": Das ist eine Figur von eigener oder fremder Farbe, die sich in beliebigem Abstand an irgendeinem Punkt horizontal oder vertikal zwischen Kanone und Ziel befindet. Ist das attackierte Objekt pulverisiert - sprich: vom Brett genommen -, fliegt die Kanone in einer gedachten Kurve über die Rampe hinweg direkt auf die eroberte Position ein und zeichnet auf diese Weise eine ballistische Kurve nach.

Nach diesem Exkurs sind wir gerüstet, um Hübners historischen Auftritt in Peking 1993 nachvollziehen zu können.

Rot: Dr. Robert Hübner (Deutschland)
Schwarz: Xu Tianhong (Volksrepublik China)

3. XiangQi-Weltmeisterschaften vom 4. - 11. April 1993, Peking, Volksrepublik China   


Zentralkanonen-Eröffnung

1.Cannon (=C) h3-e3 ...

Der einleitende Zug der rechten Artillerieeinheit nach e3 in die Mitte der roten Aufstellung, von wo aus das Geschütz sofort den wichtigen schwarzen Soldaten auf e7 bedroht, hat dieser klassischen Eröffnung ihren Namen gegeben.

2.... Horse (=H) h0-g8

Das schwarze Pferd deckt den von der roten Haubitze Ce3 angegriffenen Infanteristen e7.

2.Hh1-g3 Chariot (=R) i0-h0 3.c4-c5 g7-g6 4.Hb1-c3 Hb0-c8 5.Ri1-h1 Cb8-b4  

Schwarz engt, indem er seine rechte Kanone nach b4 vorschiebt, den Roten auf dessen linker Flanke ein. Gleichzeitig zielt das Geschütz des angehenden World Champion 1993 über die - unfreiwillige - Rampe von Hübners Zentralsoldaten e4 seitwärts nach dem roten Infanteristen g4.

6.e4-e5 ...

Indem Hübner den Pawn nach e5 vorschiebt, ist der schwarzen Kanone b4 der notwendige Beschleunigungsblock auf e4 genommen, über den sie hätte hinwegsetzen und anschließend g4 ausschalten können.

6.... Ch8-h4

Jetzt hat Xu Tianhong den deutschen Doktor an beiden Flanken umfasst und schnürt ihn ein.

7.Hc3-d5 ...

Das linke rote Pferd trabt an den Fluss und nimmt den schwarzen Soldaten c7 ins Visier.

7.... Elephant (=E) c0-e8

Zur Erinnerung: Die Elefanten - als Urahnen der westlichen Schachläufer - gelangen pro Zug nur per Doppelschritt auf die zweite Feldposition der von ihnen beherrschten Diagonale.   

8.Cb3-c3 Cb4-c4

Die schwarze Kanone ist jetzt - über die Rampe der roten Kanone c3 hinweg - eine potenziell tödliche Gefahr für Hübners linken Elefanten c1. Die allerdings noch hypothetisch ist, weil der linke rote Wagen a1 den schwergängen Dickhäuter deckt.

9.Ra1-b1 Ra0-b0 10.Rb1xb0 ...

Mutig ignoriert Hübner, dass er durch diesen Abtausch seines Wagens dem eigenen Elefanten c1 die Deckung nimmt.

10.... Hc8xb0 11.Advisor (=A) d1-e2 Hb0-c8 12.Hd5xc7 ...

Die Lage in der traditionellen Blickrichtung des XiangQi: von der schwarzen Stellung im Süden gen Norden zur roten Frontlinie. Der Bauerngewinn, den Hübner, wie wir erkennen, gerade erzielt hat, dürften den deutschen Großmeister als Mann, der im Internationalen Schach sozialisiert worden ist, natürlich verlockt haben. Tatsächlich aber muss ein derart marginales materielles Plus im praktischen XiangQi-Kampf nicht viel bedeuten, zumal das rote Pferd von c7 aus nicht recht weiter kommt, sondern von Black Horse c8 blockiert wird. Notabene: Die rote Kavallerieeinheit auf c7 wird per Fernwirkung unterstützt von der eigenen Geschützkompanie c3, nach 12....Cc4xc7 würde 13.Cc3xc7 ... folgen.

12.... Ad0-e9 13.Ce3-d3 Hg8-f6

Nun steht das linke schwarze Pferd am Fluss, das bedeutet nichts Gutes für Rot.

14.Cd3-d4 ...

Ein kleiner Trick: Die rote Kanone d4 ist tabu für die schwarze Kanone h4 wegen 15.Rh1xh0 nach einem eventuellen Megapatz 14.... Ch4xd4???. Hübner möchte das eingedrungene Geschütz von h4 vertreiben ...

14.... Ch4-h2!

... der Doktor kriegt seinen Willen, aber das Resultat wird ihm erst recht missfallen: Die schwarze Kanone in der vorgeschobenen Stellung h2 paralysiert die rechte rote Flanke.

15.Cc3-c2 ...

Hübners zweite Kanone befragt vom linken Flügel aus über den Rampen-Leibwächter e2 hinweg das schwarze Geschütz h2.

15.... Cc4xc7

Erzwingt eine für Rot ungünstige Abwicklung.

16.Rh1xh2 Rh0xh2 17.Cc2xh2 Cc7xc1

Asiatische Geduld: Erst jetzt erlöst Xu Tianhong den linken roten Elefanten, der schon seit dem Abtausch des roten Wagens b1 im 10. Zug schutzlos auf c1 ausharren musste, von quälender Ungewissheit und befördert das Rüsseltier in die ewigen Jagdgründe des XiangQi.    

18.Ch2-g2 ...

Pariert die Drohung 18.... Hf6xg4.

18.... Hc8-d6 19.g4-g5! ...

Wird den schwachen Bauern g4 los durch Abtausch.

19.... g6xg5 20.Cg2xg5 Hf6-g4

Bedroht Red Pawn e5.

21.Cd4-e4 ...

Möchte wohl auf 21.... Hg4xe5 mit 22.Ce4xe7 ... kontern.

21.... Hd6-f5!

Verbindet Verteidigung mit Angriff: Deckt den schwarzen Soldaten e7 und bedroht Red Horse g3 - während das rote Pferd g3 wegen des blockierenden Black Horse g4 den Angreifer auf f5 nicht erreichen kann.

22.Ce4-f4! ...

Seinerseits eine clevere Parade von Hübner: Die rote Kanone stoppt - wenigstens kurzfristig - auf f4 den Angriffsschwung der beiden schwarzen Pferde. Sie verwehrt dem schwarzen Pferd g4 den Zugriff auf f5 und Black Horse f5 den tödlichen Schlag 22.... Hf5xg3.

22.... Cc1-c4 23.Ke1-d1 Cc4-d4 24.Cg5-h5 Hf5-g7 25.Ch5-g5 ...

Raus aus der Bedrohung durch das schwarze Pferd g7.

25.... Eg0-i8 26.Kd1-e1 Ke0-d0 27.a4-a5? ...

Xu Tianhong kommentiert, dass es besser gewesen wäre, die schwarze Kanone auf der d-Linie mit 27.Ke1-d1 ... zu fesseln. Schließlich darf die schwarze Artillerieeinheit, solange sich deren Kommandeur ebenfalls auf der d-Vertikalen befindet, wegen der Telepotency, über die beide Feldherren verfügen, die Magistrale nicht verlassen. 

27.... Cc4-b4 28.Cf4-f7 Cb4-b5

Ein Desaster: Schwarz erobert mit seiner Kanone den roten Soldaten e5 und besetzt auf diese Weise eine Schlüsselstellung, von der aus Xu Tianhongs Artillerie den roten Palast im Verein mit der schwarzen Kavallerie sturmreif schießt. Der schwarze Soldat a7, der zeitgleich fällt, hat dagegen für den Ausgang der Partie keine Bedeutung.  

29.Cf7xa7 Cb5xe5+ 30.Ae2-d3 ...

Allein der coole Blick direkt ins noch rauchende Kanonenrohr - ohne dass sich dazwischen noch irgendeine Barriere befände - unterbricht das Schach. Trotzdem: Ist der Angriff erst einmal so gut vorangekommen, dass die feindliche Artillerie die E-Magistrale besetzt, hat der Verteidiger kaum eine Chance mehr. 

30.... Hg7-e6 31.Cg5-h5 Ce5-g5 32.Hg3-e2 Hg4-h2

Die Schlinge zieht sich zu. Schwarz droht 33.... Hh2-f3+ 34.Ke1-d1 Cg5-d5+, danach verhindert allein 35.He2-d4 ... das Matt. Nach der Vernichtung der roten Schwadron d4 durch 35.... He6xd4 kann Rot aufgeben.

33.He2-c1 He6-f4

Die Abwehrstellung, die Hübner bis jetzt mühsam gehalten hat, bricht zusammen.

34.Ch5-h0+ ...

Immerhin darf Rot noch einmal Schach geben.

34.... Ei8-g0 35.Af1-e2 ...

Der rote General möchte sich im rechten Flügel seines Palastes verstecken. Vergeblich: Vor den Toren streifen schon die schwarzen Reiter.

35.... Cg5-e5+ 36.Eg1-e3 Hf4-g2+

Die Entscheidung. Warum?

I. Weicht der rote General mit 37.Ke1-d1? ... in den linken Palastflügel aus, folgt das sofortige Matt: 37.Ce5-d5#.

II. Aber auch nach dem besseren 37.Ke1-f1 ... ist die Flucht für Hübners Oberkommandierenden bald zu Ende: 37.... Hg2xe3+ (ein Abzugsschach des schwarzen Pferdes h2) 38.Kf1-e1! ... (38.Kf1-f2? He3-g4#) 38.... He3-g2++ (Doppelschach durch Schach des schwarzen Pferdes g2 und Abzugsschach von Black Cannon e5) 39.Ke1-f1! ... (39.Ke1-d1? Ce5-d5#) 39.... Hg2-f4+ (Abzugsschach von Black Horse h2) 40.Kf1-f2 Hf4-h3#

Da der General nicht zu Diagonalschritten befähigt ist und außerdem den Palast nicht verlassen darf, kann er weder nach e3 noch nach g2 entwischen. Die rote Niederlage ist besiegelt:

37.Aufgabe 0-1

Trotzdem eine herausragende Leistung von Dr. Robert Hübner. Und nachdem sich der langjährige deutsche Frontmann im April 2010 Hanoi gerade wieder warm gespielt hat im Asienschach, sollte ihn das motivieren, auf diesem Weg ein Stück weiter zu gehen.

Eine gute Gelegenheit dafür bietet sich noch in diesem Jahr: während der Europameisterschaft im XiangQi jetzt am 11. und 12. September 2010 in Hamburgs Teehaus Yu Garden.



Zumal Hübner dort auch den Gegner von einst zu einer Revanchepartie fordern könnte: Als Ehrengast wird zur EM in Hamburg auch der Weltmeister 1993 und Hübner-Bezwinger Xu Tienhong erwartet ...

 

Ratingliste Deutschland 
Updated 4.9.2010      
 
   1 Xue Zhong                   76-10      (2168)
   2 Pu Fangyao                  77-11      (2161)
   3 Zhang Zhang                 87-23      (2091)
   4 Lai Hop Duong               97-13      (2021)
   5 Weng Hanming               102-21      (1986)
   6 Hübner Robert              106-2       (1958)
   7 Schäfer Norbert            109-62      (1937)
   8 Zhou Gang                  109-3       (1937)
   9 Liu Zhenyu                 112-1       (1916)
  10 Chen Jun                   114-3       (1902)
  11 Nägler Michael             116-91      (1888)
  12 Nguyen Viet                121-8       (1853)
  13 Tempelmann Claus           122-65      (1846)
  14 Nguyen Nhu Phuong          123-2       (1839)
  15 Huang Xuekong              124-9       (1832)
  16 Schmidt-Brauns Joachim     125-52      (1825)
  17 Hoffarth Karsten           131-70      (1783)
  18 Klein Andreas              139-38      (1727)
  19 Sargin Anatol              139-20      (1727)
  20 Zeng Hao                   143-1       (1699)

 

Ratinglist World (Top 100)  

Updated 24.1.2010

   1 GM Zhao Xinxin      10-14  (2630)    China
   2 GM Xu Yinchuan      12-53  (2616)    China
   3 Wan Chunlin         14-15  (2602)    China
   4 Jiang Chuan         16-14  (2588)    China
   5 GM Lü Qin           17-54  (2581)    China
   6 Wang Yang           18-10  (2574)    China
   7 Hong Zhi            19-22  (2567)    China
   8 GM Zhao Guorong     21-33  (2553)    China
   9 Wang Bin (Jiangsu)  24-17  (2532)    China
  10 Xie Jing            24-13  (2532)    China
  11 Zhang Qiang         24-12  (2532)    China
  12 Xu Chao             24-11  (2532)    China
  13 Pan Zhenbo          24-8   (2532)    China
  14 Sun Yongzheng       25-17  (2525)    China
  15 GM Yu Youhua        27-23  (2511)    China
  16 GM Xu Tianhong      28-39  (2504)    China
  17 Zheng Yihong        28-9   (2504)    China
  18 GM Bu Fengbo        29-10  (2497)    China
  19 Chen Hanfeng        29-9   (2497)    China
  20 GM Wang Linna       31-15  (2483)    China
     Lai Ly Huynh        31-15  (2483)    Vietnam

 

 

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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