Europameisterschaft: Starke Jugend

von André Schulz
29.03.2022 – Mit Rasmus Svane, Dmitrij Kollars und Dennis Wagner befinden sich noch drei deutsche Großmeister in der großen Gruppe der Spieler mit zwei Siegen in den beiden Auftaktrunden der Europameisterschaft. Aydin Suleymanli (Bild) aus Aserbaidschan sorgte mit seinem Sieg über Anton Korobov für die Überraschung in der zweiten Runde.| Fotos: SZS/Luka Rifelj

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Die zweite Runde der Europaeinzelmeisterschaft in Terme Catez ist gespielt. Knapp 320 Spieler nehmen teil. Die ukrainischen Behörden haben ihren Schachspielern nicht nur die Ausreise gestattet, sie haben vielleicht sogar ein Interesse hier die Farben ihres Landes zu zeigen. Eigentlich dürfen Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren wegen der ausgerufenen Generalmobilmachung nicht aus dem Land ausreisen, aber zur Europameisterschaften kamen 35 Spieler aus der Ukraine und der ukrainische Verband stellt damit sogar noch mehr Spieler als Gastgeber Slowenien. Anton Korobov nimmt hinter David Navara den zweiten Platz in der Setzliste nach Elo ein. Spieler aus Russland oder Weißrussland haben auf eine Teilnahme verzichtet. Sie hätten hier für einen anderen Verband starten können. 

Spielsaal

Zu den ukrainischen Schachspielern gehört auch der frühere Weltklassespieler und WM-Kandidat Alexander Beliavsky, der aber schon seit Mitte der 1990er Jahren unter slowenischer Flagge spielt. Der 68-Jährige wurde in Lemberg geboren.

Alexander Beliavsky

Der deutsche Schachbund ist fast mit seiner aktuellen Nationalmannschaft am Start. Vincent Keymer fehlt leider wegen der Terminüberschneidung mit dem Grand Prix. Annmarie Mütsch ist eine der wenigen weiblichen Teilnehmerinnen im Feld.

Mit wenigen Ausnahmen waren die Topspieler mit Siegen in Runde eins in das Turnier gestartet, darunter auch David Navara, Anton Korobov, der Kroate Ivan Saric und Andrei Volokitin als zweitbester ukrainischer Großmeister im Feld und Fünfter der Setzliste. Auch die drei deutschen Nationalspieler Rasmus Svane, Alexander Donchenko und Dmitrij Kollars holten in der Eröffnungsrunde volle Punkte.

IM Christopher Noe ist zwar nicht Nationalspieler, begann das Turnier aber ebenfalls mit einem Sieg. Er bezwang Jan Roebers, den Vater der 15-jährigen Eline Roebers, die gerade das niederländische Frauenschach mit ihren Erfolgen bereichert. Zur Belohnung bekam Noe mit Gadir Guseinov in Runde zwei einen starken Großmeister zugelost. Noe, dem nur noch eine Norm zum GM-Titel fehlt, spielte die Partie gegen den aserischen Nationalspieler auf Augenhöhe und nahm im 28. Zug das Remisangebot in einem völlig ausgeglichenen Endspiel an. Der nächste Gegner ist Aryan Tari.

Von den deutschen Großmeistern holten Rasmus Svane, Dmitrij Kollars und Dennis Wagner auch in der zweiten Runde einen ganzen Punkt und gehören noch zur Gruppe der 100%igen, die nach der zweiten Runde noch bis Platz 41 reicht. Rasmus Svane gewann gegen den Österreicher Felix Blohberger, Dmitrij Kollars gegen den Türken Burak Firat. Dennis Wagner holte seinen Punkt gegen den Aseri Murad Ibrahimi. 

Alexander Donchenko spielte gegen den jüngsten französischen Großmeister Marc`andria Maurizzi remis und kommt auf 1,5 Punkte, ebenso wie Matthias Blübaum und Liviu-Dieter Nisipeanu, die in Runde eins remis spielten und ihre Partien in Runde zwei gewannen. Daniel Fridmann startete mit zwei Remis. IM Julian Kramer von der Hamburger Schachschule nahm Gabor Papp einen halben Punkt ab.

Julian Kramer ist auch ein exzellenter Fußballer

An der Spitze der großen Führungsgruppe liegen nach Zweitwertung drei U18-Spieler. Aydin Suleymanli sorgte mit einem Sieg über den mitfavorisierten Anton Korobov für die Überraschung in der zweiten Runde. Im Februar 2020 hatte der damals 14-jährige Suleymanli schon mit dem sensationellen Gewinn des Aeroflot Opens auf sich aufmerksam gemacht und wird bei dieser Europameisterschaft wohl noch eine Rolle spielen.

Die beiden anderen jungen Spitzenreiter sind Luka Budisavlevic aus Serbien, der in Runde zwei Bogdan-Daniel Deac besiegte, und Olexiy Bilych aus der Ukraine, nach seinem Sieg über Szymon Gumularz.

Für die Freunde des Endspiels hat Karsten Müller einige knifflige Endspiele aus den ersten beiden Runden rausgesucht.

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Stand nach zwei Runden

Rk. Name Pts.  TB1 
1 Suleymanli Aydin 2,0 2695
2 Budisavljevic Luka 2,0 2679
3 Bilych Olexiy 2,0 2626
4 Gadimbayli Abdulla 2,0 2597
5 Kjartansson Gudmundur 2,0 2590
6 Petenyi Tamas 2,0 2587
7 Navara David 2,0 2524
8 Volokitin Andrei 2,0 2520
9 Areshchenko Alexander 2,0 2518
10 Sargissian Gabriel 2,0 2518
11 Sargsyan Shant 2,0 2507
12 Svane Rasmus 2,0 2504
13 Kollars Dmitrij 2,0 2487
14 Ter-Sahakyan Samvel 2,0 2480
15 Moussard Jules 2,0 2477
16 Kozul Zdenko 2,0 2474
17 Bartel Mateusz 2,0 2461
18 Ivic Velimir 2,0 2460
19 Ivanisevic Ivan 2,0 2458
20 Indjic Aleksandar 2,0 2455
  Iturrizaga Bonelli Eduardo 2,0 2455
22 Bjerre Jonas Buhl 2,0 2453
23 Safarli Eltaj 2,0 2452
24 Kantor Gergely 2,0 2445
  Mchedlishvili Mikheil 2,0 2445
26 Michalik Peter 2,0 2442
27 Iskandarov Misratdin 2,0 2439
28 Wagner Dennis 2,0 2432
  Gagunashvili Merab 2,0 2432
30 Can Emre 2,0 2429

320 Spieler

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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