Beim Europäischen Vereinspokal werden sieben Runden gespielt, im Open an sechs Brettern, im Frauenturnier an vier Brettern. Bei so kurzer Distanz kann schon ein einziger Ausrutscher die Chance auf den Turniersieg oder einen Platz unter den ersten drei ruinieren.
Und die Top-Spieler müssen aufpassen, dass sie sich beim Kampf gegen die Amateure keine Blöße geben, aber es dennoch schaffen, ihre Gegner unter Druck zu setzen. Wie man gegen schwächere Gegner auch mit scheinbar einfachen Mitteln auf Gewinn spielen kann, zeigte in Runde 1 der indische Großmeister Vidit Gujrathi, der für Titelverteidiger Novy Bor hinter Vincent Keymer am zweiten Brett spielt.

Vidit Gujrathi | Foto: Turnierseite
Ein souveräner Sieg gegen einen nominell weit schwächeren Spieler gelang auch Richard Rapport, hinter Anish Giri und Shakhriyar Mamedyarov Brett drei der Mannschaft von BayeganPendik, der offiziellen Nummer 1 der Setzliste.
Acht deutsche Mannschaften sind in Rhodos am Start, das nominell stärkste dieser acht Teams ist Werder Bremen auf Rang 11 der Setzliste, dicht gefolgt von den Schachfreunden Berlin auf Rang 12. Bremen gewann in Runde 1 klar mit 6-0 gegen den Alta Sjakklubb aus Norwegen, die Schachfreunde hatten beim 3,5-2,5 gegen Drejtesia Trokadero aus dem Kosovo mehr Mühe.
Die größte Überraschung der ersten Runde gab es im Frauenturnier. Auch hier dominierten die favorisierten Teams, aber die erst 10-jährige Bodhana Sivanandan gewann überraschend, aber überzeugend gegen Mariya Muzychuk, Frauenweltmeisterin von 2015 bis 2016 und mit einer Elo-Zahl von 2485 aktuell die Nummer 13 der Frauenweltrangliste. Bodhana Sivandanan kommt aktuell auf eine Zahl von 2205, aber gilt als eines der größten englischen Talente und hat bereits zahlreiche Erfolge erzielt und Rekorde gebrochen.