European Club Cup: Weltmeisterliche Siege

von André Schulz
07.10.2022 – Die beiden Weltmeister beim European Club Cup, Anand und Carlsen, waren in Runde vier beide für ihre Teams am Start und zeigten weltmeisterliches Können. Anand gewann gegen Mamedyarov und Carlsen gegen Harikrishna. In der Tabelle führt nun Novy Bor nach einem Sieg über Offerspill das Feld alleine an. | Fotos: Gerd Densing und Turnierseite

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Am vierten Spieltag des European Club Cups waren wieder beide Weltmeister aktiv, nachdem Viswanathan Anand in Runde zwei und Magnus Carlsen in Runde drei eine Pause eingelegt hatten. Nach der dritten Runde waren noch sechs Mannschaften ohne Punktverlust, die in Runde vier nun dem Auslosungssystem zufolge gegeneinander gelost wurden.

Anands Superbet-Team spielte an Tisch eins gegen Viernheim. Der 15. Weltmeister hatte es mit Shakhriyar Mamedyarov zu tun und wurde von seinem Gegner in einer anspruchsvollen Variante der Offenen Spanischen Partie gefordert.

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Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.

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So hatte Anand Gelegenheit zu zeigen, was er noch kann. Anand musste sich nach einem Qualitätsopfer lange verteidigen. Das machte der Inder sehr aufmerksam und gewann im Endspiel. Das Match endete 3:3, da Fedorchuk für Viernheim gegen Gukesh ausglich.

Am zweiten Tisch bestritten mit Offerspill und Novy Bor zwei weitere Mitfavoriten ein Spitzenspiel dieser Runde. Das Duell an Brett eins bei diesem Treffen lautete Magnus Carlsen gegen Pentala Harikrishna.

Der indische Großmeister hielt die Partie lange im Gleichgewicht, brach dann aber unter dem Druck des amtierenden Weltmeisters doch zusammen.

 

 

 

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Carlsens Sieg blieb jedoch der der einzige für die Norweger. Vidit und Markus Ragger punkteten für Novy Bor zum knappen 3,5:2,5- Matchsieg.

Novy Bor

Der Tabellenführer nach Feinwertung vor der vierten Runde war die spanische Mannschaft Silla Valenica mit Anton Korobov und Jaime Santos an den Spitzenbrettern. Sie trafen auf Tajfun Ljubljana, die mit Arjun Erigaisi und Nihal Sarin an den Brettern eins und drei zwei indische Super-Nachwuchsstars engagiert haben.

In der aktuellen Junioren-Weltrangliste ist Erigaisi hinter Firouzja und Gukesh die Nummer drei. Nihal Sarin ist Nummer neun der weltbesten Jugendlichen.

Die beiden indischen Asse stachen diesmal jedoch nicht richtig. Erigaisi verlor gegen Korobov. Nihal kam gegen Pouya Idani nicht über ein Remis hinaus. Am Ende stand es 3:3.

Hinter den sechs Mannschaften mit maximal Punktzahl folgte eine Reihe von Teams, die einen Punkt abgegeben hatten. Dazu gehörten die französischen Teams Clichy und Asnières. In Frankreich gibt es nicht weniger als 13 Orte, die sich Asnières nennen. Das Team von Le Grand Echiquier stammt aus Asnières-sur-Seine in der Nähe von Paris und ist auch die größte Gemeinde dieses Namens in Frankreich. Maxime Vachier-Lagrave und Andrey Esipenko besetzen die ersten beiden Bretter. Der Gegner in Runde vier war das türkische Team Gökturk Satranc Spor Kulubu, die auch nur türkische Spieler einsetzen. Mit Siegen von Jules Mouusard und Sergei Movsesian gewann Asnières mit 4:2.

Das internationale Team von Clichy hatte die ungarische Mannschaft von Sentimento Ajka BSK als Gegner. Der junge Slowake Jergus Pechac vertritt dort Brett eins. Clichy feierte beim 5,5:0,5 einen Kantersieg.

Auch das Bundesliga-Duell zwischen Bayern München und der SG Solingen war eine einseitige Angelegenheit und endete mit einem 5:1 für die Bayern.

Novy Bor ist nun die einzige Mannschaft ohne Punktverlust und führt zu Halbzeit das Feld an.
 

Stand nach Runde 3

Rg. Team  Wtg1 
1 Novy Bor Chess club 8
2 Silla - València Origin of Chess 7
3 Asnieres Le Grand Echiquier 7
4 CSU ASE Superbet 7
5 TAJFUN - SK Ljubljana 7
6 Schachclub Viernheim 1934e.V. 7
7 Clichy-Echecs-92 7
8 Offerspill Chess Club 6
9 Vugar Gashimov 6
10 Kfar Saba Chess Club 6
11 Beer Sheva Chess Club 6
12 Moravská Slavia Brno 6
13 FC Bayern München 6
14 Schach ohne Grenzen 6
15 LSG Leiden 1 6
16 Schachgesellschaft Riehen 6
17 SK Dunajska Streda 6
18 SK König Tegel 1949 6
19 Gokturk Satranc Spor Kulubu 5
20 Sentimento Ajka BSK 5

70 Mannschaften
 

Partien

 

 

Frauenturnier

ASVOe Pamhagen hatte im ersten Spitzenspiel der Topfavoriten in Runde drei einen wichtigen Sieg gegen das Spitzenteam aus Monaco errungen und sich damit in eine ausgezeichnete Ausgangsposition für einen möglichen Turniersieg gebracht. 

In Runde vier hatte Pamhagen mit der Frauenabteilung von Superbet den nächsten starken Gegnerinnen vor den Brettern, musste diesmal aber ein 2:2-Unentschieden hinnehmen.

Der Cercle d'Echecs de Monte-Carlo traf an Tisch zwei auf Erste Bank Baden.

Bei diesem Match waren gleich drei deutsche Spielerinnen beteiligt, Elisabeth Pähtz bei Monaco, Dinara Wagner und Josefine Heinemann bei Baden. An Brett vier trafen die beiden deutschen Nationalspielerinnen Elisabeth Pähtz und Josefine Heinemann aufeinander.

Josefine Heinemann, Dinara Wagner, Elisabeth Pähtz

Auch dieser Vergleich fand keinen Sieger und endete 2:2. Alle vier Partien endeten remis.

Der Nebentisch sah das Duell zwischen dem aserischen Team Odlar Yurdu und dem polnischen Team BGK KS Gwiazda Bydgoszcz. Beide Vereine setzen tatsächlich auch nur Spielerinnen aus ihrem Land ein. Alina Kashlinskaya und Joanna Mjdan sorgten für einen polnischen Matchsieg.

Die vier Schwestern der Familie Peglau unterlagen mit ihrem Schachzentrum Seeblick-Team den Isländerinnen vom Garðabaer Chessclub und rutschen nun wieder ans Tabellenende.

Familienteam Schachzentrum Seeblick

Pamhagen und Superbet führen mit 7 Punkten.

 

Stand nach Runde 3

Rg. Team  Wtg1 
1 ASVOe Pamhagen 7
2 CSU ASE Superbet 7
3 BGK KS Gwiazda Bydgoszcz 6
4 Wood Green 6
5 Cercle d'Echecs de Monte-Carlo 5
6 Haifa-Nesher 5
7 SK Erste Bank Baden 5
8 Odlar Yurdu 4
9 TAJFUN - SK Ljubljana 4
10 Sirmium 4
11 Blue & Yellow 3
12 Rishon Lezion Chess Club 3
13 Garðabaer Chessclub 3
14 Philidor Mulhouse 2
15 Gambit Asseco See 2
16 SK Zell/Zillertal 1
17 Schachzentrum Seeblick e.V. 1

Partien Frauenturnier

 

Turnierseite...

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.