Barbera del Valles - Erinnerungen an ein schönes Turnier
Text und Fotos: Alina l'Ami
Ich liebe das Reisen, unterwegs zu sein und neue Kulturen und interessante Menschen
kennenzulernen. Aber nach Barbera, wo ich vor vier Jahren das erste Mal gespielt
habe, zurückzukehren, war auch schön. Die gleichen Organisatoren zu
treffen und im gleichen Hotel zu wohnen fühlte sich so vertraut und behaglich
an. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre und man die gleichen Dinge noch
einmal mit neuen Augen sehen konnte. Das Turnier findet dieses Jahr zum 34.
Mal statt und man merkt, dass die Organisatoren über jede Menge Erfahrung
verfügen. Die Bedingungen waren wunderbar, die Organisatoren, wie die Spanier
überhaupt, waren freundlich und entgegenkommend, das Hotel war gut, es
gab keine Doppelrunden und der Spielsaal hatte eine Klimaanlage - wenn man im
Sommer in Spanien spielt, ist man dafür dankbar.
Levan Aroshidze aus Georgien, der spätere Sieger des Turniers in Barbera
des Valles. Hier ist die Zeit fürs Feiern allerdings noch nicht gekommen.
Aroshidze holt sich Tipps bei Anna Matnadze.
Siegerehrung. Platz Eins ging an Aroshidze (7,5 aus 9), Platz Zwei an Kiril
Georgiev aus Bulgarien (links, 7 aus 9) und Platz Drei nach Wertung an Fernando
Peralta aus Argentinien (6,5 aus 9).
Kiril Georgiev gegen Fernando Peralta
Alina l'Ami erhält die Bestätigung, dass sie eine GM-Norm gemacht.
Vielleicht lag es an den guten Bedingungen, dass das Turnier für mich so
gut lief. Ich holte 6 aus 9, erzielte eine Performance von 2612 und holte meine
erste GM-Norm! Außerdem gewann ich 48 Elo-Punkte! Was den Verlust von
Elo-Punkten angeht, so bin ich in dieser Disziplin Expertin, aber es scheint,
als hätte mir Caissa in diesem Turnier zugelächelt.
Aber das Turnier war hart.. ein Großmeister nach dem anderen und jeder
wollte gewinnen. Ich kann immer noch nicht glauben, wie gut das Turnier für
mich lief. In der letzten Runde reichte mir ein Remis für die Norm und
trotz Müdigkeit und Anspannung konnte ich mich ganz auf die Partie konzentrieren
und schaffte Remis und Norm.
L'Ami gegen Georgiev
Dabei habe ich in der Partie gegen Kiril Georgiev sogar einen halben Punkt weg
geworfen. Die Stellung war Remis, ich habe das Remis gesehen, aber dann unterlief
mir ein Fehler. Aber mir gelang es, diese Niederlage abzuhaken und mich auf
die restlichen Partien zu konzentrieren.
Die Siegerpokale
Aus der Nähe sehen sie noch besser aus.
Die schwedischen GM Stellan Brynell und Pontus Carlssen. Brynell holte 6 Punkte,
Carlssen 6,5.
Aber das Wichtigste in diesem Turnier war nicht die GM-Norm, sondern die Tatsache,
dass ich meine Freude am Schach spielen wieder entdeckt habe. Es ist wunderbar,
wenn man plötzlich wieder merkt, wie schön das Spiel ist und wie viel
Spaß das macht. Schön war auch die Unterstützung, die ich von
den Organisatoren, den Zuschauern und anderen Spielern bekam. Es ist schön,
angefeuert zu werden.
Barcelona liegt nur 30 Kilometer von Barbera entfernt. Eine gute Gelegenheit
für einen Ausflug und einen Bummel über die Ramblas.
Geschmäcker sind verschieden.
Die Ramblas bei Nacht.
Sangria wird am liebsten in großen Portionen serviert.
La Boqueria, der bis in die Nacht offene Markt
Der berühmte spanische Schinken