Eynatten ist belgischer Meister

von ChessBase
30.03.2011 – Am Wochenende wurde in Belgien die Schlussrunde der belgischen Liga ausgetragen. Während die vorherigen Runden an verschiedenen Spielorten stattfanden, trafen sich zum Abschluss alle Teams in Charleroi zu einer gemeinsamen Schlussrunde. Auch in der belgischen Liga wird an acht Brettern gespielt, doch die Ergebnisse lauten ganz anders als z.B. in der Bundesliga. Um dem Unwesen frei gelassener Bretter Herr zu werden, kann man in Belgien auch dann noch punkten, wenn man seine Partie verliert. Nur wer gar nicht erscheint, bekommt null Punkte. Gezählt wird also: drei Punkte für den Partiegewinn, zwei Punkte für ein Remis, ein Punkt für eine Niederlage, null Punkte bei Nichterscheinen. So endete die Spitzenbegegnung des Wochenendes zwischen KSK Rochade 1 und KSK47 Eynatten 1 16: 16. Allerdings stand Eynatten schon lange als Sieger der Mannschaftsmeisterschaft fest. Dejan Bojkov berichtet von der belgischen Liga aus Charleroi, wo viel bekannte Gesichter zu sehen waren. Bericht, Bilder, Tabelle, Partien...

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Belgische Mannschaftsmeisterschaften
(Fotos: Dejan Bojkov und Marc Dambiermont)


Vor der Runde


Die belgische Liga


Das Wappen der Flamen


Das Wappen der Wallonen

16-16. So lautete das Ergebnis der Spitzenpaarung zwischen KSK Rochade 1 KSK47 und Eynatten 1 in der letzten Runde der belgischen Liga. Allerdings stand Eynatten schon lange als Sieger der Mannschaftsmeisterschaft fest. Aber was für ein Ergebnis ist eigentlich 16-16? Oder 21-11, der höchste Gewinn in der Schlussrunde, erzielt von meinem Team Amay? Vor allem, wenn man bedenkt, dass jede Mannschaft nur mit acht Spielern antritt? Nun gut, in diesem Jahr wird in Belgien nach einem anderen Modus gespielt. Die Punkte werden wie folgt berechnet: Für einen Sieg gibt es 3 Punkte, für ein Remis zwei Punkte und für eine Niederlage 1 Punkt. Ja, richtig gelesen, eine Niederlage wird mit einem Punkt belohnt, aber wenn ein Gegner nicht antritt, dann wird er genullt. Und das ist sinnvoll. Denn theoretisch kann ein Match 4-4 unentschieden ausgehen, aber wenn ein Spieler einer der beiden Mannschaften nicht antritt, dann verliert die betreffende Mannschaft nach dem neuen Modus mit 15-16. Und gab es früher vielleicht Mannschaften, die bereit waren, Geld zu sparen, indem sie ihre teuren ausländischen Spielern kampflos verlieren ließen, so kommt das jetzt nicht mehr vor. Am wichtigsten ist der Sieg im Wettkampf und niemand will verlieren, nur weil ein Spieler kampflos verloren hat.



Die belgischen Mannschaftsmeisterschaften werden als Rundenturnier Jeder-gegen-Jeden mit 12 Mannschaften gespielt. Gespielt wird am Sonntag und zwar das ganze Jahr hindurch. Alles in allem gibt es fünf Ligen, die aber ab der zweiten Liga weiter in Gruppen aufgeteilt sind. In der fünften Liga gibt es zum Beispiel die Gruppen A-M. In der zweiten und dritten Liga bestehen die Mannschaften aus sechs Spielern, in der vierten und fünften Liga tritt man mit vier Spielern an.




Ans-Fontaine

Die letzten beiden Mannschaften der 1. Liga steigen in die 2. Liga ab und die besten drei qualifizieren sich für die Meisterklasse.

Schon seit vielen Jahren dominiert die Mannschaft Eynatten das Geschehen im belgischen Schach. Khenkin, Van der Doel, Lutz, Sulskis, Horvath, Hausrath sind nur ein paar der Großmeister, die eingesetzt werden können. Eynatten verfügt jedoch auch über ein großes Reservoir an Meistern, die sich beweisen wollen. Doch sie könnten auch leicht ein Team zusammenstellen, das nur aus Großmeistern besteht. Bei ihren Gegnern ist das anders, allerdings haben die diesjährigen Silbermedaillengewinner Ans 1 M. Hoffman und Luc Winants in ihren Reihen, während der Bronzemedaillengewinner KSK Rochade 1 auf R. Vaganian, Berelovitsch, Feigin und Glek zählen kann. Die belgischen Mannschaften lassen viele Ausländer spielen, vor allem aus den angrenzenden Ländern. Spieler aus Holland, Deutschland und Frankreich sind in den Mannschaften gut vertreten. Zu den Spitzenspielern gehören Ivan Sokolov (Holland), Georg Meier (Deutschland) und Tigran Gharamian (Frankreich). Doch auch Spieler aus anderen Erdteilen, wie Parimadjan Negi (Indien) und Irina Krush (USA) gehen in der belgischen Liga ans Brett.


Georg Meier


Christopher Lutz


GM Jean-Marc Degraeve


GM Michael Hoffman


Ilija Zaragatski (Amay)


Igor Glek und Rafael Vaganian bei einem Schwatz


IM Nicolas Elliet


IM Xander Wemmers


Jasper Broemeulen


M. Dambacher


IM Ekrem Cekro


Charles Wirth


Castriot Memeti (Amay)


Mattew Tan (Amay)


Marc Dambiermont und Jean Marie Gheury (Amay)


Die Mannschaft von Amay

Bis Sonntag wurden die Wettkämpfe immer in der Stadt der jeweiligen Heimmannschaft gespielt. Aber dieses Jahr machte man eine Ausnahme und in der Schlussrunde trafen sich alle Mannschaften in Charleroi, in dem Saal, in dem im Sommer das traditionelle Open stattfindet. Das geschah in dem Versuch, das allgemeine Interesse an unserem Spiel in Belgien zu steigern. Die Partien an den ersten drei Brettern in jedem Wettkampf wurden live übertragen, und obwohl die Europameisterschaft noch lief, kamen doch 15 GMs und zahlreiche IMs nach Charleroi, um die Farben ihrer Mannschaften hoch zu halten. Wie bereits erwähnt endete die Spitzenbegegnung zwischen KSK Rochade 1 KSK47 und Eynatten 1 nach hartem Kampf Remis.

An den Spitzenbrettern holten GM Lutz und GM Sulskis gegen Vaganian und Berelovich Punkte für Eynatten 1, aber im Gegenzug glichen Feigin und Coenen gegen Hausrath und Polaczek aus.


Abgestiegen sind Namur 1 und Crelel 1.

Partien der Saison (alle Runden)


 


Dejan Bojkov (li.)


GM Dejan Bojkov
http://dejanbojkov.blogspot.com/

Tabelle: http://www.frbe-kbsb.be/ICN/10-11/klas11.pdf

Offizielle Seite: http://www.frbe-kbsb.be/Interclubsnationaux.php

Games: http://users.telenet.be/vmaes/ic1011/index.htm



Vandevoorst-Bojkov


Später remis...


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