Belgische Mannschaftsmeisterschaften
(Fotos: Dejan Bojkov und Marc Dambiermont)
Vor der Runde
Die belgische Liga
Das Wappen der Flamen
Das Wappen der Wallonen
16-16. So lautete das Ergebnis der Spitzenpaarung zwischen KSK Rochade 1 KSK47
und Eynatten 1 in der letzten Runde der belgischen Liga. Allerdings stand
Eynatten schon lange als Sieger der Mannschaftsmeisterschaft fest. Aber was für
ein Ergebnis ist eigentlich 16-16? Oder 21-11, der höchste Gewinn in der
Schlussrunde, erzielt von meinem Team Amay? Vor allem, wenn man bedenkt, dass
jede Mannschaft nur mit acht Spielern antritt? Nun gut, in diesem Jahr wird in
Belgien nach einem anderen Modus gespielt. Die Punkte werden wie folgt
berechnet: Für einen Sieg gibt es 3 Punkte, für ein Remis zwei Punkte und für
eine Niederlage 1 Punkt. Ja, richtig gelesen, eine Niederlage wird mit einem
Punkt belohnt, aber wenn ein Gegner nicht antritt, dann wird er genullt. Und das
ist sinnvoll. Denn theoretisch kann ein Match 4-4 unentschieden ausgehen, aber
wenn ein Spieler einer der beiden Mannschaften nicht antritt, dann verliert die
betreffende Mannschaft nach dem neuen Modus mit 15-16. Und gab es früher
vielleicht Mannschaften, die bereit waren, Geld zu sparen, indem sie ihre teuren
ausländischen Spielern kampflos verlieren ließen, so kommt das jetzt nicht mehr
vor. Am wichtigsten ist der Sieg im Wettkampf und niemand will verlieren, nur
weil ein Spieler kampflos verloren hat.
Die belgischen Mannschaftsmeisterschaften werden als Rundenturnier
Jeder-gegen-Jeden mit 12 Mannschaften gespielt. Gespielt wird am Sonntag und
zwar das ganze Jahr hindurch. Alles in allem gibt es fünf Ligen, die aber ab der
zweiten Liga weiter in Gruppen aufgeteilt sind. In der fünften Liga gibt es zum
Beispiel die Gruppen A-M. In der zweiten und dritten Liga bestehen die
Mannschaften aus sechs Spielern, in der vierten und fünften Liga tritt man mit
vier Spielern an.
Ans-Fontaine
Die letzten beiden Mannschaften der 1. Liga steigen in die 2. Liga ab und die
besten drei qualifizieren sich für die Meisterklasse.
Schon seit vielen Jahren dominiert die Mannschaft Eynatten das Geschehen im
belgischen Schach. Khenkin, Van der Doel, Lutz, Sulskis, Horvath, Hausrath sind
nur ein paar der Großmeister, die eingesetzt werden können. Eynatten verfügt
jedoch auch über ein großes Reservoir an Meistern, die sich beweisen wollen.
Doch sie könnten auch leicht ein Team zusammenstellen, das nur aus Großmeistern
besteht. Bei ihren Gegnern ist das anders, allerdings haben die diesjährigen
Silbermedaillengewinner Ans 1 M. Hoffman und Luc Winants in ihren Reihen,
während der Bronzemedaillengewinner KSK Rochade 1 auf R. Vaganian, Berelovitsch,
Feigin und Glek zählen kann. Die belgischen Mannschaften lassen viele Ausländer
spielen, vor allem aus den angrenzenden Ländern. Spieler aus Holland,
Deutschland und Frankreich sind in den Mannschaften gut vertreten. Zu den
Spitzenspielern gehören Ivan Sokolov (Holland), Georg Meier (Deutschland) und
Tigran Gharamian (Frankreich). Doch auch Spieler aus anderen Erdteilen, wie
Parimadjan Negi (Indien) und Irina Krush (USA) gehen in der belgischen Liga ans
Brett.
Georg Meier
Christopher Lutz
GM Jean-Marc Degraeve
GM Michael Hoffman
Ilija Zaragatski (Amay)
Igor Glek und Rafael Vaganian bei einem Schwatz
IM Nicolas Elliet
IM Xander Wemmers
Jasper Broemeulen
M. Dambacher
IM Ekrem Cekro
Charles Wirth
Castriot Memeti (Amay)
Mattew Tan (Amay)
Marc Dambiermont und Jean Marie Gheury (Amay)
Die Mannschaft von Amay
Bis Sonntag wurden die Wettkämpfe immer in der Stadt der
jeweiligen Heimmannschaft gespielt. Aber dieses Jahr machte man eine Ausnahme
und in der Schlussrunde trafen sich alle Mannschaften in Charleroi, in dem Saal,
in dem im Sommer das traditionelle Open stattfindet. Das geschah in dem Versuch,
das allgemeine Interesse an unserem Spiel in Belgien zu steigern. Die Partien an
den ersten drei Brettern in jedem Wettkampf wurden live übertragen, und obwohl
die Europameisterschaft noch lief, kamen doch 15 GMs und zahlreiche IMs nach
Charleroi, um die Farben ihrer Mannschaften hoch zu halten. Wie bereits erwähnt
endete die Spitzenbegegnung zwischen KSK Rochade 1 KSK47 und Eynatten 1 nach
hartem Kampf Remis.
An den Spitzenbrettern holten GM Lutz und GM Sulskis gegen
Vaganian und Berelovich Punkte für Eynatten 1, aber im Gegenzug glichen Feigin
und Coenen gegen Hausrath und Polaczek aus.
Abgestiegen sind Namur 1 und Crelel 1.
Partien der Saison (alle Runden)
Dejan Bojkov (li.)
GM Dejan Bojkov
http://dejanbojkov.blogspot.com/
Tabelle:
http://www.frbe-kbsb.be/ICN/10-11/klas11.pdf
Offizielle Seite:
http://www.frbe-kbsb.be/Interclubsnationaux.php
Games:
http://users.telenet.be/vmaes/ic1011/index.htm
Vandevoorst-Bojkov
Später remis...