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Heute erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Essay von Jürgen Kaube, einem der vier Herausgeber der FAZ. Unter dem Titel "Jenseits von Zeit und Raum" beschäftigt er sich mit der Wirkung des Schachspiels in Zeiten der Corona-Epidemie, die viele Menschen zuhause festhält. Schach funktioniert trotzdem. Das Internet überbrückt mit Leichtigkeit Tausende von Kilometern und verbindet Menschen in zum Beispiel Südamerika mit Schachfreunden in Indien.
Sogar die Zeit lässt sich beim Schach überspringen. Letzte Woche übertrugen wie im ChessBase Live Server die Partien des Wettkampfes des Jahrhunderts, UdSSR gegen den Rest der Welt". Eigentlich fand er vor 50 Jahren statt. Man könnte auch sagen: Er fand vor 50 Jahren zum ersten Mal statt. Und nun noch einmal. Klaus Bischoff kommentierte die Parteien (fast) so, als würden sie gerade jetzt stattfinden. Und es funktionierte. So, als ob Fischer, Tal, Spassky, Keres und all die anderen Helden wieder auferstanden wären. Mit Vlastimil Hort gibt es ja auch noch einen beredten Zeitzeugen. Und wie frisch die Partien noch wirkten!
Die Live-Übertragung fand begeisterten Zuspruch und motiviert alle Beteiligten weiter zu machen. Und das machen wir auch. Zur Zeit laufen übrigens die Partien der großen Turniere San Sebastian 1911 (Der völlig unbekannte Raul Capablanca steht kurz vor dem Turniersieg. Kommt er aus Kuba, oder was?) und Moskau 1935 (Botvinnik führt, er hat Talent).
Zu den Zuschauern der ChessBase Live-Übertragung des Matches UdSSR-Welt gehörte auch Jürgen Kaube. In seinem Essay erwähnt er die Übertragung des 50 Jahre alten Matches:
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Diese Besonderheit des Schachs, von körperlichen Vollzügen weitgehend unabhängig zu sein, hat gerade die Internetseite chessbase.com für ein interessantes Experiment genutzt. Schachkämpfe, mag man sich dort gesagt haben, müssen gar nicht aktuell stattfinden, um übertragen werden zu können. Man kann auch solche übertragen, die schon stattgefunden haben. Übertragen hieß hier: Die Partien des legendären Wettkampfs „UdSSR gegen den Rest der Welt“ von 1970 in Belgrad im Internet Zug für Zug ablaufen und von einem heutigen Großmeister, in diesem Fall Klaus Bischoff aus München, kommentieren zu lassen.
Anders als in Sportarten wie Fußball oder Tennis, wo Wiederholungen alter Spiele stark im Zeichen von Nostalgie stehen, bietet das Schach der Vergangenheit eine stärkere Frische.
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Der ganze Beitrag bei FAZ-online...
Danke fürs Zuschauen und das Lob!
Jürgen Kaube ist in der Schachwelt übrigens kein Unbekannter. Berliner Schachfreunde erinnern sich bei gemeinsamen Mannschaftskämpfen in den späten 1980er Jahren bei der BSG der BFA an einen spielstarken Studenten, der eine gefährliche Klinge in der Benoni-Verteidigung führte.