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Pressemitteilung der FIDE
Die Berufungskammer der Ethik- und Disziplinarkommission des Weltschachverbands FIDE hat ihre Entscheidung im Fall von IM Andrejs Strebkovs bekanntgegeben. In dem Fall ging es um Vorwürfe, beleidigende und unangemessene Materialien, darunter pornografische Bilder und gebrauchte Kondome, an Schachspielerinnen, von denen einige minderjährig waren, geschickt zu haben. Diese Handlungen störten Veranstaltungen wie das 2021 Women's Grand Swiss Tournament und fügten den betroffenen Spielerinnen und der Schachgemeinschaft insgesamt erheblichen Schaden zu.
In ihrem ersten Urteil befand die Kammer erster Instanz des EDC IM Andrejs Strebkovs mehrerer Verstöße gegen den Ethik- und Disziplinar-Kodex der FIDE für schuldig und verhängte eine fünfjährige Sperre für alle FIDE-Veranstaltungen. Strebkovs legte Berufung gegen diese Entscheidung ein, bestritt seine Beteiligung und focht die Beweise und die Zuständigkeit der FIDE für die Bearbeitung des Falls an. Die FIDE wiederum legte eine Anschlussberufung ein und forderte härtere Sanktionen, einschließlich einer längeren Sperre sowie den Entzug von Strebkovs IM-Titel, und betonte den Schaden, der Frauen und Minderjährigen im Schach zugefügt wurde.
Nach einer gründlichen Überprüfung bestätigte die Berufungskammer die vorgelegten Beweise, zu denen eine DNA-Analyse und Ergebnisse einer polizeilichen Untersuchung gehörten, und bestätigte die Zuständigkeit der FIDE in dieser Angelegenheit. Die Kammer befand Strebkovs außerdem für schuldig, weitere Verstöße im Zusammenhang mit Drohungen und obszönem Verhalten gemäß den FIDE-Regeln begangen zu haben. Es wurde festgestellt, dass der Angeklagte keinerlei Reue oder Mitgefühl gegenüber den Opfern zeigte. Die Kammer betonte auch die Schwere der begangenen Taten, zu denen systematische und organisierte Übergriffe gegen eine gefährdete Gruppe – Frauen und Minderjährige – gehörten. Als weiterer erschwerender Faktor wurde der lange Zeitraum genannt, in dem der Angeklagte ungestraft handelte, sowie die Hartnäckigkeit, mit der er Ansichten über sexuelle Belästigung und Missbrauch vertritt, die mit den Standards der FIDE-Familie unvereinbar sind.
Diese Handlungen, so die Kammer, stellten eine "klare Missachtung seiner Mitgliedschaft“ dar und hätten schwerwiegende und schädliche Auswirkungen auf den Sport, sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene. Die Berufungsinstanz verlängerte Strebkovs Sperre auf 12 Jahre und erkannte ihm den Titel eines Internationalen Meisters ab:
Im vorliegenden Fall hat der Beschuldigte in seiner Vorbildfunktion als Inhaber eines IM-Titels schwer versagt. Darüber hinaus nutzt er diesen Titel, um junge Spieler zu trainieren, unter denen er seine Opfer auswählen oder sich nach potentiellen Opfern erkundigen kann. Solange der Beschuldigte in dieser Gruppe Einfluss hat, wird er immer eine Bedrohung für die gesamte Schachgemeinschaft und insbesondere für die gefährdeten Gruppen, die er ins Visier nimmt, darstellen.
FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich, der in diesem Fall auch als Nebenkläger auftrat, kommentierte die Entscheidung wie folgt:
Diese Entscheidung sendet eine klare Botschaft, dass es im Schach keinen Platz für solch inakzeptables Verhalten gibt. Die FIDE setzt sich für den Schutz der Rechte und der Würde aller Spieler ein, insbesondere von Frauen und Minderjährigen, die sich in unserer Gemeinschaft sicher und respektiert fühlen müssen.
Das Urteil der Berufungskammer des EDC spiegelt die Schwere des Fehlverhaltens und seine Auswirkungen auf die Schachgemeinschaft wider. Durch die entschiedene Ahndung derart schwerwiegender Verstöße will die FIDE die Integrität des Sports schützen und sicherstellen, dass alle Spieler und Spielerinnen in einer Umgebung spielen können, die frei von Bedrohung oder Einschüchterung ist.
Der gesamte Text des Beschlusses findet man unter folgendem Link.